1359 - Der letzte Krieger
Ijarkor. „Aber wenn er merkt, daß wir eine solche Aktion starten, wird er sich sofort nach Llango Cripa abstrahlen lassen. Und dann ist er für uns endgültig verloren."
„Er darf nichts davon merken", sagte Stalker. „Du wirst dich nicht von Bord der SOMBATH rühren. Bleibe in ständiger Verbindung mit Yarun, so daß er sich sicher fühlt. Den Rest besorge ich."
Stalker erklärte dem Krieger seinen Plan. Er wollte von der GOMSTAR mit zwei seiner Panisha zur YADAUTH aufbrechen und dort unbemerkt eindringen. Um nicht vorzeitig geortet werden zu können, wollten sie auf ein Raumgefährt und umfangreiche Ausrüstung verzichten. Stalker begnügte sich mit einem SERUN der Galaktiker, seine beiden Begleiter mußten mit Shants auskommen. „Die Upanishad-Lehre ist so übel nicht, sie wurde nur schlecht verkauft", sagte Stalker anschließend.
Ijarkor beobachtete auf den Bildschirmen, wie der Sotho mit einem Beiboot zur GOMSTAR zurückkehrte.
Kurz darauf kam der vereinbarte Kode, der signalisierte, daß Stalker mit den beiden Panisha zur YADAUTH aufbrach. Ijarkor konnte sie nicht orten. Der Störeinfluß der Psionischen Lumineszenz auf die Psi-Taster war zu groß, und gegen traditionelle Ortungsmethoden waren SERUNS ebenso geschützt wie Shants.
Ijarkor funkte Llango Cripa an und erkundigte sich nach dem Beginn der Jagd. Tormeister Worued ließ es sich nicht nehmen, ihm persönlich zu antworten. „Der Ewige Krieger Ijarkor hat noch einen halben Planetentag, um sich zur Teilnahme an der Jagd zu entschließen", sagte er. „Weder ich noch Yarun werden an der Jagd teilnehmen!" rief Ijarkor zornig.
Die Verbindung wurde kommentarlos unterbrochen.
Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, bis Yarun sich wieder meldete. Er verschanzte sich immer noch in seiner Kriegerrüstung und hatte den Dashid-Raum der YADAUTH nicht verlassen. Das erschien Ijarkor als gutes Zeichen. „Was fällt dir ein, in meinem Namen zu sprechen, Ijarkor!" warf Yarun ihm vor. „Ich lasse mich von niemand bevormunden, nie mehr!"
„Kennst du die wahre Geschichte von ESTARTUS Reich?" fragte Ijarkor unvermittelt. „Und weißt du, woher die Nakken kommen und von wem die Hermaphroditischen Präkognostiker, die Hybride von Majsunta abstammen? Sie und die Lao-Sinh-Kolonisten, die Kartanin aus Absantha-Gom, sind aus einem anderen Universum gekommen, wohin ESTARTU gegangen ist, um ihnen zu helfen."
„Ich habe deine Aufklärungskampagne verfolgt, Ijarkor, ich kenne die Zusammenhänge. Aber was soll's?
Das hat nichts mit meiner Entscheidung zu tun."
„Aber du kennst noch nicht die jüngsten Ereignisse. Ein gigantisches Raumschiff aus dem sterbenden Universum hat Etustar erreicht. An Bord befinden sich Vertreter aller Hauptvölker jener Galaxis, deren Transfer in unser Universum von ESTARTU geplant wurde."
„Na und?"
„Die Insassen dieses Gigantschiffs sind drauf und dran, sich mit den Singuva zu verbünden. Und das bedeutet, daß sich das Verhängnis wie vor fünfzigtausend Jahren wiederholen kann! Begreifst du denn nicht, welche Gefahren sich daraus ergeben, wenn die Singuva als die Machthaber von ESTARTU einen solchen Pakt eingehen?"
„Nein, aber das ist auch nicht nötig. In der Pararealität kümmern einen solche Probleme nicht."
„Wenn ich die Gelegenheit habe, dir die Einzelheiten zu erklären, dann würdest du gewiß umdenken.
Aber dazu brauche ich Zeit!"
„Ich verstehe dich nicht, Ijarkor", sagte Yarun. „Hast du denn keinen Funken von Ehre mehr im Leib? Da kommen Gorims, die dich wieder und wieder hintergehen. Sie bringen das Wunder deines Hoheitsgebiets, die Heraldischen Tore von Siom Som, zum Erlöschen. Sie parieren deinen Vergeltungsschlag, besiegen dich in der Entscheidungsschlacht, sie demütigen dich nach allen Regeln der Kunst. Und was tust du, Ijarkor? Du versprichst allen deinen Feinden eine Generalamnestie! Du begnadigst die Gorims nicht nur, du verbrüderst dich auch noch mit ihnen. Gorim - das war früher einmal ein Schmähwort. Und auf einmal soll dieses Wort eine ganz neue Bedeutung bekommen! Was ist nur aus dem stolzen Krieger Ijarkor geworden?"
„Stolz und Ehre, das sind leere Begriffe, die nicht das Fundament eines Sternenreichs wie das der ESTARTU sein dürfen. Darauf kann man kein Imperium aufbauen. Du magst mich einen Ehrlosen und Gedemütigten nennen. Aber ich habe auch erkannt, daß ich auf der falschen Seite gestanden habe. Nicht die anderen waren der Feind, die Gegner von ESTARTUS System, wir, die Ewigen
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