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136 - Zigeunerspuk

136 - Zigeunerspuk

Titel: 136 - Zigeunerspuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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nicht. Du wirst das Mädchen trotzdem umbringen."
    Fayaz al Akbar lachte. „Ich brauche die Kleine noch", sagte er. „Sofern du gehorchst, Hunter. Du hast mich gestern daran gehindert, ein Dämonenkind mit einer Sterblichen zu zeugen. Du kannst mich heute wieder daran hindern, indem du kämpfst und ich dieses Mädchen töte. Wenn du aufgibst, hat sie die Chance, zu überleben."
    Der schwarze Wesir wollte also tatsächlich wiederholen, was ihm bei der Zigeunerin Ramona schließlich doch nicht gelungen war - Dorian hatte das Dämonenkind getötet. War der Wesir von diesem Projekt so besessen?
    Dorian überlegte fieberhaft. Al Akbar würde seine Worte wahr machen. aber Dorian konnte nicht über Leben und Tod entscheiden. Er durfte das Leben des Mädchens nicht aufs Spiel setzen. Wenn er zum Schein aufgab, hatte die Kleine eine Überlebensmöglichkeit. Dorian setzte auf die vier Zigeuner. Hoffentlich kamen sie rechtzeitig. Er mußte al Akbar ablenken. Der Wesir durfte nicht auf den Gedanken kommen, seine Umgebung einer Überprüfung zu unterziehen.
    „Du solltest das Mädchen fragen, ob sie ein Kind von dir will", sagte Dorian trocken. „Ich schätze, daß du ihr zu häßlich bist."
    „Das spielt keine Rolle", sagte der Dämon. „Ich gebe dir eine Minute, dich zu entscheiden."
    Dorian verzog das Gesicht. Sein Entschluß stand fest. Dennoch tat er so, als ringe er noch mit sich. Er mußte Zeit gewinnen. Erst als der Dämon die letzten zehn Sekunden anzusagen begann, hob Dorian den Arm.
    „Gut", sagte er. „Ich tue, was du willst."
    „Fang an."
    Dorian nahm die gnostische Gemme ab und legte sie ins Gras.
    Dann legte er den Kommandostab hinzu. Mit dem konnte er zwar ohnehin nicht gegen den Dämon kämpfen, aber er wollte damit seinen Willen unterstreichen. Das kleine geweihte Kreuz folgte. Fay- az al Akbar beobachtete alles mit seinen glühenden, stechenden Augen.
    Die Pyrophoritpistole steckte in Dorians Rücken im Hosenbund.
    „Weiter", verlangte Fayaz al Akbar. „Ich traue dir nicht, Hunter. Du wirst deine Kleidung ablegen. Nur dann kann ich sicher sein, daß du unbewaffnet bist."
    Dorian preßte die Lippen zusammen. Al Akbar fürchtete ihn! Und er wollte ihn auch demütigen. Nackt sollte er vor dem Dämon im Staub kriechen. Ahnte al Akbar etwas von den Hilfsmitteln des Hermes Trismegistos, über die Dorian eine Zeitlang verfügt hatte? Wahrscheinlich wußte er noch nicht, daß der Dämonenkiller nur Zugriff zu seinem
begrenzten
Arsenal hatte.
    Er kann sich einfach nicht vorstellen, daß ich fast wehrlos hergekommen bin,
dachte Dorian.
Soviel Leichtsinn traut er mir nicht zu. Er glaubt, daß ich eine Superwaffe bei mir trage! Deshalb greift er mich auch noch nicht an. Er ist nicht sicher, ob ich den Angriff nicht abwehren kann. Deshalb auch die Geisel.
    „Worauf wartest du, Hunter? fragte der Dämon.
    Zähneknirschend gehorchte Dorian. Er sah das Messer an der Kehle des Mädchens. Jetzt blieb ihm wirklich nur die Hoffnung, daß die Zigeuner rechtzeitig eingriffen, wie es abgesprochen war. Er hatte keine Möglichkeit, sich dem Befehl des Dämons zu widersetzen. Denn dann war das Mädchen sofort tot.
    „Komm her", befahl der Dämon. „Gib das Mädchen frei", verlangte Dorian.
    Fayaz al Akbar schüttelte den Kopf. „Du wirst zehn Schritte näher kommen", befahl er erneut., „Los. Eins… zwei…"
    Dorian bewegte sich vorwärts und bemühte sich, seine Schritte so kurz wie möglich zu halten. Er schalt sich einen Narren. Er hätte damit rechnen müssen, daß der Dämon sein Erscheinen voraussah und entsprechend reagierte. Fayaz al Akbar hatte ihn ausgetrickst. Mit jedem Schritt entfernte Dori- an sich weiter von seinen Hilfsmitteln und wurde verletzlicher.
    „So ist es gut", sagte al Akbar. „Nun, Dorian Hunter… zur Hölle mit dir!"
    Er riß den Mund weit auf. Ein weißlicher Strahl raste daraus hervor und direkt auf den Dämonenkiller zu.
    Es war wie in der vergangenen Nacht im Keller der Ruine. Nur war hier die Entfernung größer - und Dorian konnte sich nicht abschirmen. Die Entfernung spielte keine Rolle. Der weißliche Nebelstrahl, der rasch auseinander fächerte, überbrückte die Distanz von immer noch über vierzig Metern so schnell wie ein Gedanke. Und als er Dorian erreichte, hatte er sich auf vier, fünf Meter Fläche ausgedehnt.
    Es war derselbe weiße Nebel, mit dem der Wesir Kommissar Levoix getötet hatte.
    Säure.

    „Er ist verrückt", keuchte Raffael Amalfi. „Der Dämon bringt ihn

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