Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1361 - Das Anklam-Projekt

Titel: 1361 - Das Anklam-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auf der Jagd nach Beute.
    Perry Rhodan ließ sich auf dem warmen Sand nieder. Solange er sich vorsichtig bewegte, hatte er mit dem Atmen keine Schwierigkeiten. Er ließ die Szene auf sich wirken. So, wie sie sich ihm darbot, mochte es an den Gestaden des terranischen Urkontinents Gondwanalanda ausgesehen haben, vor 350 Millionen Jahren, gegen Ende des Silur-Zeitalters, lange vor der Ära der großen Saurier. Er fragte sich, wie das Leben auf Gangha sich weiterentwickeln würde. Der grelle blaue Stern Anklam hatte keine große Lebenserwartung. Er ging zu verschwenderisch mit seiner Substanz um, verbrannte sie weitaus schneller als die gütige Sol. In einhundert, vielleicht zweihundert Millionen Jahren würde Anklam sich verausgabt haben und in sich zusammenbrechen, die Hälfte seiner noch verbleibenden Materie in einer kataklysmischen Explosion von sich schleudernd und die andere Hälfte bis zur unvorstellbaren Dichte eines Schwarzen Lochs zusammenpressend. Wie weit würde sich das Leben auf Gangha bis dahin entwickelt haben? Kam der Untergang womöglich gerade in dem Augenblick, in dem sich im Bewußtsein eines aufrechtgehenden Landtiers der erste Funke der Intelligenz entzündete?
    Welch grotesker Gedanke! Das Universum Tarkan lag im Sterben. Man brauchte nicht darauf zu warten, bis Anklam zur Supernova wurde. Das Schicksal aller Sonnen, Planeten und Monde der Galaxis Hangay würde sich weitaus früher vollziehen - wenn es nicht gelang, Hangay ins Standarduniversum zu überführen.
    Als der Schatten der Farne den einsam am Strand sitzenden Menschen erreichte, wurde es kühl. Die Sonne schickte sich an unterzugehen. Perry Rhodan stand auf und kehrte mit langsamen Schritten zum Schweber zurück. „Ich will nach Hause", sagte er zum Autopiloten.
    Der Rückflug dauerte eine halbe Stunde, weil Rhodan darauf drängte, daß rnit gedrosselter Geschwindigkeit geflogen wurde. Als der Schweber sich in die unterirdische Garage einschleuste, war Anklam bereits hinter dem Horizont verschwunden.
    Perry Rhodan fuhr mit dem Aufzug zum fünften Geschoß hinauf. Er trat auf den Gang und näherte sich der Tür, hinter der die drei Zimmer seiner Unterkunft lagen. Der Nachmittag an der frischen Luft hatte ihn hungrig gemacht. Er gedachte, sich eine umfangreiche Mahlzeit zuzubereiten.
    Als er sich der Tür bis auf zwei Schritte genähert hatte, öffnete sie sich selbsttätig. In diesem Augenblick sagte der Pikosyn: „Halt! Keinen Schritt weiter!"
    Sein Synthesizer war ein erstklassiges Produkt querionischer Technik. Der Tonfall, in dem er sprach, ließ keinen Widerspruch zu. Perry Rhodan blieb sofort stehen. „Was gibt's?" fragte er überrascht. „Bevor wir weitergehen", sagte der Pikosyn, „wollen wir erst mal untersuchen, was das für ein Ding ist, das sie da in den Türrahmen gebaut haben."
     
    *
     
    Zur Ausstattung der Netzkombination gehörte eine Multifunktionssonde, die durch ein vieladriges Kabel an die Analyseeinheit des Pikosyns angeschlossen war. Diese Sonde fuhr der Pikosyn ohne Rhodans Dazutun aus und tastete mit ihr die linke Seite des Türrahmens ab. Perry Rhodan wartete voller Spannung. Was war geschehen? War der Attentäter wieder am Werk? „Unverkennbar die Streustrahlung eines Transmitters", berichtete der Pikosyn. „Das Transportfeld erfüllt die gesamte Türöffnung. In dem Augenblick, in dem du durch die Tür getreten wärest, hätte es dich wer weiß wohin befördert."
    „Wo ist die Kontrolleinheit?" fragte Rhodan. „Ich bin auf der Suche... Hier! Siehst du, wo die Sonde klebt? Wir werden den Rahmen aufbrechen müssen."
    Die Sonde hatte sich an einer Stelle niedergelassen, die in Gesichtshöhe lag. Perry Rhodan zog die Waffe hervor und schaltete sie auf Desintegrator-Modus. Die Sonde löste sich und schwebte mitsamt ihrem Kabel ein Stück weit beiseite. Rhodan betätigte den Auslöser der Waffe. Ein weitgefächertes, mattgrünes Strahlenbündel drang auf die aus Polymermetall gefertigte Vertikalstrebe des Türrahmens ein und löste sie auf. Grauer Dampf schwebte träge davon. „Danke, das genügt", sagte der Pikosyn.
    Unter der Strebe war ein Kästchen zum Vorschein gekommen, das ein Unbekannter dort vor kurzer Zeit und offenbar in Eile montiert hatte. Er hatte dafür eine Vertiefung im Mauerwerk schaffen müssen. Die Kanten der Vertiefung waren frisch und obendrein unsauber geschnitten.
    Die Sonde schwebte heran und ließ sich auf der Oberfläche des Kästchens nieder. „Kein besonders kompliziertes

Weitere Kostenlose Bücher