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1362 - Die Rivalin

1362 - Die Rivalin

Titel: 1362 - Die Rivalin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entgegen.
    Ich eilte mit langen Schritten der Haustür entgegen, vor der Justine stand und auf mich wartete. Als ich näher an sie herankam, sah ich auf ihren Lippen das Grinsen.
    »Hast du Sehnsucht nach mir gehabt, Partner?«
    Ich überhörte das Wort Partner und sagte nur: »So ungefähr.«
    »Warum?«
    »Das erzähl ich dir im Haus.«
    Für einen Moment verengten sich ihre Augen. Ihr Gesicht bekam einen katzenhaften Ausdruck, dann hob sie die Schultern und drehte sich um. »Nicht abgeschlossen«, wunderte sie sich, als sie die Haustür aufstieß und fragte im gleichen Atemzug: »Wo steckt denn Jane?«
    »Sie wartet im Haus.«
    »Gut. Ich dachte schon, es wäre was passiert.«
    »Das ist es auch«, sagte ich und schloss die Tür von innen.
    Justine stand etwas ratlos herum. Ihr Gesicht zeigt nicht mehr diese kalte Glätte, denn jetzt hatte sie die Stirn gerunzelt. Sie musste mir angesehen haben, dass ich nicht bluffte, und sagte nur: »Dann lass mal hören.«
    »Warte noch ab. Jane Collins wird dir auch etwas zu sagen haben.«
    Die Detektivin hatte uns auch in der ersten Etage bemerkt. Wir hörten, dass sie die Treppe hinabkam. Im Flur blieb sie stehen und atmete tief ein.
    Justine schaute sie an. Sie schüttelte dabei leicht den Kopf. »Du siehst nicht besonders gut aus. Hattest du Ärger?«
    Jane ging auf die Frage nicht ein. Sie sagt nur: »Den könntest du bekommen, Justine.«
    »Ach, sag nur.«
    Jane fragte mich: »Hast du es ihr schon gesagt, John?«
    »Nein, noch nicht. Ich wollte damit warten, bist du dabei bist. Das ist besser.«
    »Einverstanden.«
    Jetzt war die Blutsaugerin in ihrem schwarzen engen Lederanzug neugierig geworden. »Was ist denn los, verdammt?«
    Ich war schon auf halber Treppe. »Das sagen wir dir hier oben. Komm zu uns.«
    Es gefiel ihr sicherlich nicht, aber es blieb ihr nur die Möglichkeit, uns zu folgen, um ihre Neugierde gestillt zu bekommen.
    In der ersten Etage standen die Türen zu den Zimmern offen. Wir begaben uns in Janes Wohnzimmer, in dem das nicht zu helle Licht brannte. Justine schaute sich um wie jemand, der den Raum zum ersten Mal betritt. Sie war noch immer leicht verunsichert und bedachte uns mit misstrauischen Blicken. Bevor sie sich setzte, übernahm sie das Wort.
    »Wenn ihr denkt, mich reinlegen zu können, habt ihr euch geirrt. Das verspreche ich.«
    »Keiner will dich reinlegen«, erklärte ich. »Aber wir können dich auch nicht im Unklaren lassen.«
    »Über wen und über was?«
    »Über einen abendlichen Besucher«, sagte Jane.
    Sie ließ sich in einen Sessel fallen. »Was soll das denn? Was habe ich mit Leuten zu tun, die euch besuchen?«
    Jane war leicht gebeugt vor ihr stehen geblieben. »Er wollte eigentlich nicht uns besuchen. Wir sind dabei nur Mittel zum Zweck gewesen, Justine.«
    Die blonde Bestie brauchte nicht länger nachzudenken. »Ach«, sagte sie leise, »Soll das heißen, dass dieser Besucher zu mir wollte?«
    »Genau«, flüsterte Jane Collins. »Nur ist es kein Besucher gewesen, sondern eine Besucherin. Sie kennt dich, und sie hat gesagt, dass du sie ebenfalls kennst.«
    »Da bin ich aber gespannt.«
    »Kannst du auch sein.«
    »Wie heißt sie denn?«
    »Ich kenne nur den Vornamen«, sagte Jane leise. »Aber der müsste auch reichen. Sie heißt Camilla…«
    ***
    Wir hatten das bewusst spannend gemacht, und ebenso gespannt waren wir auf die Reaktion der Vampirin.
    Justine tat erst mal nichts. Sie saß auf dem Sessel, und kein Muskel zuckte unter ihrer Haut. Sie wirkte wie ein Mensch, den man mit Eis übergossen hat. Auch an ihrem Gesicht war nicht zu erkennen, ob ihr der Name nun etwas sagte oder nicht.
    »Kennst du sie nicht, Justine? Aber sie kennt dich. Sie ist scharf darauf, dich zu treffen.«
    Die Cavallo bewegte sich. Nicht schnell. Sie nickte langsam vor sich hin. »Doch«, sagte sie dann, »ich kenne sie. Ich habe nur nicht mehr an sie gedacht.«
    Ich stand neben der offenen Tür und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. »Woher kennt ihr euch denn?«
    »Von früher. Von sehr früher.«
    »Aha. Und?«
    Justine starrte mir ins Gesicht. »Meine Vergangenheit geht dich nichts an, Partner.«
    Wieder überhörte ich das letzte Wort. »Da irrst du dich, Justine. Sie geht mich etwas an und zugleich auch Jane Collins. Camilla wollte unbedingt unser Blut und uns zu Vampiren machen. Zum Glück waren wir schneller. Sie hat es also nicht geschafft. Aber wir wollen uns nicht deinen Ärger noch zusätzlich aufladen. Ein Einblick in deine

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