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1362 - Die Rivalin

1362 - Die Rivalin

Titel: 1362 - Die Rivalin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Häuserfront. Davon gab es noch drei weitere. Die Logik sagte ihr, dass es einen Zugang zum Hof geben musste. Allein schon aus Sicherheitsgründen, wenn es mal brannte und die Feuerwehr löschen musste.
    Camilla durchquerte den Hof, wo sie kein Laternenlicht erreichte und hatte tatsächlich das Glück, vor sich den Beginn einer recht breiten Einfahrt zu sehen. Durch sie passte sogar der Löschwagen einer Feuerwehr.
    Die andere Straße, an der sie stand, war ebenso ruhig wie die an der Frontseite der Häuser. Gegenüber erhoben sich die Umrisse alter Villen, die durch hohen Bewuchs vor fremden Blicken geschützt wurden.
    Als sich Camilla auf den Rückweg machte, hielt sie sich im Schatten der Hauswände. Sie war sehr froh, dunkle Kleidung zu tragen. So war sie so gut wie nicht zu sehen, und sie sorgte auch dafür, dass man ihre Schritte nicht hörte. So schien sie über den Untergrund hinwegzugleiten.
    In der anderen Straße stand ihr Auto. Es war ein kleiner Van mit verdunkelten Scheiben. Sie hatte ihn so geparkt, dass sie ihr Ziel beobachten konnte. Schräg gegenüber des Hauses, in dem die verfluchte Cavallo wohnte.
    Jetzt hieß es warten.
    Camilla setzte sich in ihr Fahrzeug. Eine wie sie hatte Geduld. Die Zeit war nicht wichtig für sie, den sie ging davon aus, dass sie sie überlebte. Sie hatte schon vieles geschafft in der Vergangenheit, aber sie war auch enttäuscht worden, besonders stark von Justine Cavallo, die ihr Versprechen gebrochen hatte. Es war sogar ein Treueschwur gewesen. Immer wenn sie daran dachte, kochte es in ihr hoch. Sie hätten die Welt aus den Angeln heben können.
    Was war geschehen? Nichts! Alles war anders verlaufen als geplant. Wie Seifenblasen waren ihre Träume zerplatzt.
    Wieder stieg Hass in ihr hoch, aber sie wollte nicht, dass er sie überschwemmte. Sie musste einen klaren Kopf behalten. Nur dann konnten sich die Dinge zu ihren Gunsten entwickeln.
    Es gefiel ihr, dass die Außenleuchte über der Haustür ihr Licht verstreute.
    So konnte sie das Ziel gut unter Beobachtung halten. In der Küche war das Rollo vor das zerstörte Fenster gezogen worden. Jetzt schaute niemand mehr hinein. Das hatte Camilla auch nicht vor.
    Schließlich kannte sie das Haus im Inneren. Für sie zählte nur noch Justine Cavallo – und neuerdings auch dieser blondhaarige Mann, der auf sie geschossen hatte. Den durfte sie auf keinen Fall unterschätzen.
    Sie glaubt nicht daran, dass er Jane Collins allein gelassen hatte und wieder verschwunden war. Er war der Typ Beschützer und würde weiterhin im Haus bleiben.
    Oder doch nicht?
    Camilla sah, dass sich etwas veränderte. Die Haustür wurde geöffnet, und wenig später schob sich jemand über die Schwelle.
    Es war der Blondhaarige.
    Die Blutsaugerin stieß ein leises Knurren aus. Die Gier nach dem frischen Menschenblut stieg bei ihr an, und sollte der Mann in ihre Nähe kommen, würde es für sie kein Halten mehr geben.
    Die Nacht würde noch spannend werden…
    ***
    Ein schlechtes Gewissen deswegen, dass ich Jane allein im Haus zurückgelassen hatte, brauchte ich nicht zu haben. Sie würde auf sich selbst achten können, und außerdem war es verdammt schwierig, das Haus ungesehen zu betreten.
    Alle Fenster waren fest verschlossen, abgesehen von dem einen in der Küche. Trotzdem war ich auf der Hut, als ich das Haus verließ.
    Ich öffnete die Tür nur langsam, gönnte mir zunächst einen Rundumblick und verließ die schützenden Mauern erst dann, als ich sicher war, dass vor der Haustür niemand lauerte.
    Ich schloss sie nicht ganz und lehnte sie nur an. Dann ließ ich meinen Blick über die Straße wandern bis zur anderen Gehsteigseite hinüber, auf der es ebenso aussah wie auf meiner.
    Die Bäume hatten ihr erstes Grün erhalten. Kleine Blätter waren zu sehen, und auch in den Vorgärten grünte es.
    Wie immer parkten in der Straße die abgestellten Autos. Ich sah Janes Golf zwischen den Bäumen stehen und auch all die anderen Autos, die wie schlafende Tiere wirkten, die darauf warteten, geweckt zu werden. Es würde in dieser Nacht kaum passieren, sondern erst am anderen Morgen.
    Eine ruhige Straße. Aber ich wusste auch, dass die Stille oft trügerisch sein kann. Der Kampf mit der Blutsaugerin hatte mich in Alarmstimmung versetzt, die auch jetzt nicht abgeklungen war, trotz der Ruhe. Ich hatte darüber nachgedacht, die Außenbeleuchtung auszuschalten, mich aber dann dagegen entschieden, weil ich auch so etwas wie einen Lockvogel spielen wollte. Wenn

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