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1362 - Die Rivalin

1362 - Die Rivalin

Titel: 1362 - Die Rivalin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Camilla das Haus beobachtete, sollte sie mich jedenfalls sehen. Ganz entfernt hoffte ich, dass ihre Blutgier zu groß wurde und sie nicht anders konnte, als mich anzugreifen.
    Den Fortlauf des Abends hätte ich mir auch anders vorgestellt.
    Aber so spielte das Leben nun mal, wenn man sich in einem bestimmten Kreislauf bewegte und dabei oft genug zu einem Mittelpunkt wurde. Bei mir lief eigentlich nichts normal. Ich musste ständig auf der Hut sein. Der heutige Abend war das beste Beispiel.
    War sie da? Lauerte sie in einer guten Deckung und behielt das Haus im Auge?
    Es war alles möglich. Nur dass ich es leider nicht schaffte, durch und hinter die Bäume zu schauen. So musste ich darauf setzen, dass sie irgendwann kam.
    Es konnte auch sein, das Camilla die Nase voll hatte und die folgende Nacht abwartete. Dagegen sprach allerdings mein Gefühl, auf dass ich mich schon verlassen konnte.
    Am Ende der Straße erschien ein helles Betttuch. Es glitt über die Fahrbahn hinweg, und wenig später vernahm ich das Geräusch eines anfahrenden Wagens.
    Das Auto fuhr in einem normalen Tempo. Es rollte an Janes Haus vorbei, ohne dass es langsamer geworden wäre. In dieser Umgebung waren auch zahlreiche Biker unterwegs. Allerdings mehr an den warmen Sommerabenden, heute war es ihnen zu kalt.
    Der Wagen verschwand, und es senkte sich wieder die Dunkelheit über die Fahrbahn. Ich überlegte, ob ich eine Runde durch die Straße gehen oder weiterhin vor der Tür warten sollte.
    Die Entscheidung hatte ich noch nicht getroffen, als ich hinter mir ein Geräusch hörte.
    »John…«
    Ich drehte mich um.
    Jane Collins schaute mich an. Sie hatte die Tür so weit geöffnet, dass sie ihre Gestalt in den Spalt drücken konnte.
    »Ist alles okay?«, fragte Jane.
    Ich nickte. »Bei mir schon.«
    »Im Haus ist auch alles ruhig geblieben«, gab sie bekannt. »Es kommt mir vor, als hätte es diese Camilla nie im Leben gegeben. Die Begegnung ist wie ein Traum verschwunden. Und du hast auch nichts entdeckt?«
    »Bis jetzt noch nicht.«
    »Gut.« Sie druckste noch etwas herum. Dann fragte sie: »Willst du wirklich weiterhin hier vor der Tür stehen bleiben und darauf warten, das Camilla erscheint?«
    »Bis jetzt schon. Aber es könnte sein, dass ich einen kleinen Rundgang mache, um sie zu suchen. Ich bin davon überzeugt, dass sie irgendwo lauert. Möglichkeiten gibt es genug.«
    »Ja, es ist hier einfach zu dunkel. Da kann sie hinter den Bäumen stehen oder sich in einem Fahrzeug versteckt halten. Ich muss auch an Justine denken, John. Ich sehne mich bestimmt nicht nach ihr, das brauche ich nicht zu betonen, aber es wäre mir schon lieb, wenn sie jetzt zurückkehren würde. Dann wären die Dinge klar auf den Punkt gebracht. So aber kann es verdammt lange dauern.«
    »Ich bleibe wach.«
    »Meinst du, ich soll mich hinlegen?«
    »Wenn ich im Haus bin, schon.«
    »Okay, ich ziehe mich zurück.«
    Es tat mir gut, dass ich mit Jane Collins gesprochen hatte. So wusste ich, dass sie in Ordnung war. Zudem ging ich davon aus, dass sie sich bestimmt nicht waffenlos durch ihr Haus bewegen würde.
    Gehen oder bleiben?
    Die Entscheidung fiel mir schwer. Wenn ich ging, war das so etwas wie eine leichte Provokation. Dann konnte sich Camilla herausgefordert fühlen. Immer davon ausgehend, dass sie in der Nähe lauerte und mich beobachtete.
    Ich zögerte nicht mehr länger und machte mich auf den Weg. Zunächst einmal wollte ich auf dieser Seite bleiben und erst dann die Straßenseite wechseln, um auch diese zu kontrollieren.
    Ich kam mir vor wie ein einsamer Wanderer und wünschte mir zugleich, die doppelte Anzahl an Augen zu haben, um das sehen zu können, was hinter meinem Rücken passierte.
    Nach vorn, nach rechts, nach Jinks und auch nach oben ließ ich meine Blicke gleiten. Ich sah die Fassaden der Häuser, die Lichter hinter den Fenstern, manchmal auch die Umrisse von Menschen und musste daran denken, dass es in dieser nicht sehr langen Straße für einen Vampir Nahrung genug gab.
    Selbstverständlich schaute ich auch hinter den Bäumen nach, was mir jedoch nichts einbrachte. Eine wie Camilla war schlau genug, um sich kein derartiges Versteck zu suchen. Da hatte sie andere Dinge im Auge. Ebenso wie ich, denn ich ließ auch die abgestellten Fahrzeuge nicht aus meiner Kontrolle.
    In jedes schaute ich hinein. Manchmal nahm ich auch meine kleine Lampe zu Hilfe, um hineinzuleuchten. Es hielt sich kein Mensch in den Fahrzeugen verborgen. Nicht mal ein Liebespaar

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