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1362 - Die Rivalin

1362 - Die Rivalin

Titel: 1362 - Die Rivalin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erst wieder zusammenreißen, um die Realität zu erleben.
    Auch das geschah intervallweise.
    Schließlich stellte sie fest, dass sie vor Camilla stand.
    »Nun, Justine, wie hat es dir gefallen…?«
    Sie musste erst Luft holen, um sprechen zu können. Auch dann verließen die Worte ihren Mund nur als Flüstern.
    »Es war… es war … ich weiß nicht. So anders …«
    »Das stimmt.«
    »Auch wunderbar. Ich war nicht mehr ich selbst. Ich war plötzlich eine andere Person. Ich trieb weg und schaute plötzlich hinein in ein anderes Leben.«
    »Anderes Leben?«, flüsterte Camilla und ließ ihre Hände über Justines Körper gleiten, was dieser überhaupt nichts ausmachte, selbst das Streicheln und leichte Kneten der Brüste unter dem dünnen Leder nicht. Sie genoss es, lauschte dem leisen Lachen Camillas und hörte einen Satz, mit dem sie zunächst nichts anfangen konnte und der sie irritierte.
    »Ich werde dafür sorgen, dass wir für immer und ewig zusammen bleiben…«
    Justine Cavallo dachte darüber nach. Sie runzelte die Stirn. Sie hatte ihre Probleme, die Worte richtig einzuordnen, und das merkte Camilla sehr wohl.
    »Willst du glücklich werden?«
    »Ja, das möchte ich.«
    »Willst du auch das ewige Leben erlangen?«
    Justine Cavallo stutzte. Plötzlich befand sich in ihrem Inneren eine Sperre. Sie hatte die Frage zwar gehört, doch sie wusste nichts damit anzufangen. Es wollte einfach nicht in ihren Kopf. So etwas hatte sie noch nie jemand gefragt, und sie war so durcheinander, dass sie zunächst keine konkrete Antwort geben konnte.
    »Willst du es haben?«
    Jetzt fühlte sie sich gedrängt, etwas zu sagen. »Ja, aber das wird nicht möglich sein.«
    »Durch mich schon.«
    Justine tat nichts. Sie blickte nur nach vorn. Sie sah das Gesicht und forschte darin, ob die ihr gar nicht mehr fremde Person, deren Kuss noch auf ihren Lippen nachbrannte, gelogen hatte.
    Wie konnte das jemand behaupten?
    »Glaubst du mir nicht?«
    »Ich… es … fällt mir zumindest schwer.«
    Camilla lächelte. »Keine Sorge, ich lüge dich nicht an.«
    Justine Cavallo wusste nicht, was sie noch sagen sollte. Da sie und Camilla noch immer dicht beisammen standen, forschte sie in deren Gesicht. Sagte sie die Wahrheit? Log sie?
    Das Gesicht gab keine Antwort. Sie sah die Haut, die nicht so glatt war wie die ihre. Dünne und scharfe Striche durchzogen sie. Als wären sie mit einer dünnen Nadel eingeritzt worden.
    Da Camilla auf eine Antwort wartete, zögerte sie nicht länger. »Ich weiß nicht, wie das gehen soll. Bitte, ich habe keine Ahnung. Es ist wie ein Traum, aber ein sehr fremder.«
    »Den ich dir erfüllen können.«
    »Und wie willst du das tun?«
    »Lass dich fallen…«
    »Bitte?«
    »Ja, lass dich einfach fallen. Lass dich in mich oder meine Arme hineinfallen.«
    »Und dann?«
    »Wirst du es erleben.«
    Justine überlegte. Sollte sie? Sollte sie nicht? Sie dachte wieder an den Kuss, der für sie so etwas Wunderbares und Einmaliges gewesen war. Das Gefühl hatte sie bereits auf die Spur gebracht. Und sie nahm sich vor, Camilla zu vertrauen.
    Die Antwort deutete sie durch ein Nicken an und flüsterte: »Ja, ich möchte es haben…«
    »Das ist wunderbar, Justine. Etwas anderes habe ich mir bei dir nicht vorstellen können. Ich gratuliere dir zu diesem Entschluss, und verspreche dir, dass du ihn nicht bereuen wirst.«
    Justine atmete tief ein. »Wann wird es geschehen?«
    »Hier und sofort!«
    Justine war überrascht. Sie gab keine Antwort. In ihrem Kopf tuckerte es. Nie hätte sie gedacht, dass sie so etwas erleben würde. Das war einfach nicht zu fassen.
    Jetzt und hier sollte sich ihr Leben völlig ändern!
    Justine sah nach vorn. Camillas Gesicht war noch immer da. Konnte sie der Person vertrauen?
    »Bedenken, Justine?«
    »Ich weiß nicht…«
    »Die brauchst du nicht zu haben. Es wird alles in deinem und in meinem Sinne geschehen.«
    Justine Cavallo dachte nach. Innerhalb weniger Sekunden lief ihr bisheriges Leben vor ihren Augen ab. Sie war keine Person, die ein tolles Leben geführt hatte. Mehr das einer Einzelgängerin, die sich nur für bestimmte Dinge interessiert hatte.
    Und jetzt stand ihr die größte Prüfung bevor. Sie konnte sich entscheiden. Entweder führte sie das Leben weiter wie bisher, oder sie begab sich in die Hände der anderen Person, die dann dafür sorgte, dass etwas Neues mit ihr geschah.
    »Ich will dich, Justine…«
    »Ja, du kannst mich haben!«
    »Kein Zurück?«
    »Nein!«
    »Gut, gut…«,

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