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1369 - Strangeness-Rhapsodie

Titel: 1369 - Strangeness-Rhapsodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Es hatte ein Auflachen werden sollen.
    Er räusperte sich und deutete auf die Füße des fast zwei Meter hohen Giganten. „Du nimmst wohl keine Ratschläge an, oder? Wie oft muß ich dir noch sagen, daß dich dieses Geräusch das Leben kosten kann. Nicht jeder Bodenbelag erlaubt ein lautloses Abrollen. Meiner zum Beispiel nicht."
    Man-Gro stoppte im Sprung. So sah die Art seiner Fortbewegung für terranisches Empfinden immer aus.
    Tatsächlich bewegte er sich für seine Verhältnisse ganz normal.
    Bemsteingelbe Katzenaugen funkelten ärgerlich. Er ließ sich nicht gern belehren, wußte aber, daß der wandelnde Tod meistens recht hatte. Tostan dachte in anderen Bahnen, was ein Könner wie Man-Gro als vorteilbringend für die eigene Weiterbildung einstufte. „Ich werde daran denken, wenn ich eines Tages Raumschiffe deines Volkes stürmen sollte", erklärte er mit dem typisch fauchenden Unterton des Unwillens. Posy bemerkte, daß sich Man-Gros Begleiter, etwa zwanzig Kartanin in führenden Positionen, betont uninteressiert gaben.
    Tostan, ebenso hochgewachsen wie der Vertreter der kartanischen Tiger-Loge, jedoch nicht so breit und schwer, räusperte sich erneut. Er wußte, wie weit er gehen konnte. Sein Nimbus half ihm dabei. „Du redest von Dingen, die du erst näher begutachten solltest", krächzte er, wieder um seine Stimme kämpfend. „Du transferierst riesige Sternenmassen in den Lebensraum der galaktischen Völker und ahnst nicht, was wir bei bösem Willen daraus machen könnten."
    „Was, zum Beispiel?" Seine Haltung war wie eine Herausforderung.
    Tostan entblößte seine Kunstzähne. Man-Gro bemerkte es fasziniert. Er kannte den Begriff „Abscheu" nicht. Tostan war nun einmal so. „Was könntet ihr daraus machen, Enthaarter?" wiederholte er. „Planeten, die vON Leuten deiner Art entvölkert sind. Hältst du uns für Narren? Wir sind gutwillig und tolerant, auf keinen Fall aber unfähig. Hier kommen die Daten. Nun werden wir sehen, wie lange dein dritter Materieschub schon überfällig ist."
    Der kartanische Projektchef schaute zu den Monitoren hinüber. Die Zahlen und Diagrammkurven verstand er nicht. Die Syntronik meldete sich auf akustischer Basis. „Auswertung Daten Man-Gro, betrifft Erscheinen drittes Materieviertel. Geplanter Eintreff-Termin war der 4. August 447 NGZ. Er ist mit dem heutigen Datum um sechzehn Tage normal Standard überzogen.
    Wahrscheinlicher Ausweichtermin, genannt von Man-Gro, ist der 30. November 447 NGZ. Auswertung hundertprozentige Sicherheit. Ende."
    Tostan übersetzte die Durchsage. Posy druckte sie in Hangoll aus.
    Tostan reichte dem Kartanin den Streifen. „Damit du es vor Augen hast", bemerkte er gelassen. „Deine Planung läuft schief, mein Starker. Wer hat falsch gerechnet? Du etwa?"
    „Es ist nicht mein Plan", fuhr Man-Gro auf. „Wir haben uns nach vorgegebenen Daten zu richten."
    Tostans Gesichtsausdruck glich dem eines bluffenden Spielers. Das konnte ein felides Wesen aber nicht erkennen. Man war zu verschieden. „Dann taugt der Planungsstab nichts oder jene Rechner, die die Termine erstellt haben. Was sagt die Superintelligenz ESTARTU dazu?"
    Man-Gro sah ihn derart Verständnislos an, daß Tostan mit sicherem Instinkt spürte, wie ahnungslos sein fremdartiger Freund war. „Was ist ESTARTU?" wollte er wissen. „Hattet ihr nicht einen neuartigen Gigantrechner mit dieser Kurzbezeichnung in Arbeit?" wich der Terraner aus.
    Man-Gros Pranke peitschte durch die Luft. Spitze Krallen schossen aus den Fingerkuppen. Sein Fauchen zeugte von seiner Verachtung. „Du meinst den längst verworfenen Neubau? ESTARTU wollten wir ihn nicht nennen. Irrst du dich?"
    „Wahrscheinlich", log Tostan ernüchtert. In seinem Gedächtnisspeicher wurden Erinnerungsfakten frei.
    Vor seinem Bewußtseinshintergrund wurden Zahlen und Bilder erkennbar. Er nannte es Netzhautausdruckung.
    Er erkannte das Anklam-System. Sofort nutzte er die Chance. Er war hierhergekommen, um Informationen zu erhalten. „Ich verwechsle es wahrscheinlich mit dem Großprojekt im Anklam-System", fuhr er bedächtig fort. „Du hattest mich damals eingeladen, die eigentümliche Projektwelt zu besichtigen. Soweit ich mich erinnere, hieß der achte Mond des Planeten Zimbon Drifaal. Hat das System etwas mit dem Transfer zu tun? Ist dort deine Gegenpolstation zum hiesigen Synguiso-System? Wenn ja, was funktioniert nicht?"
    „Du fragst zuviel", wies ihn Man-Gro zurecht. „Was interessiert dich daran?"
    Tostan setzte sich

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