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1370 - Amoklauf der Wissenden

Titel: 1370 - Amoklauf der Wissenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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forderte das Scotaming völlig ungerührt. „Hier spricht die NARGA SANT. Dao-Lin-H'ay bittet um Hilfe. Und dann die Koordinaten."
    „Ich sende!"
    Dao-Lin atmete tief durch. Nun konnte es nicht mehr lange dauern, bis Galaktiker zur Stelle waren. Es kam nur noch darauf an, bis dahin durchzuhalten, und das schien ihr jetzt nicht mehr besonders schwierig zu sein. „Du wirst nicht senden!" schrie eine schrille, greisenhafte Stimme. Dao-Lin fuhr herum. Sie hatte den herumliegenden Decken und Kleidungsstücken keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt, und das war ein Fehler gewesen. Denn in einem dieser Haufen lag Dara-Ban. Die Voica sah schrecklich aus. Sie war fast unbekleidet. An Armen und Beinen trug sie mehrere Bandagen. Sie war unsagbar dünn. Ihr dürrer, fast unbehaarter Körper zitterte vor Anstrengung, als sie versuchte, sich aufzurichten. Aber ihre Augen glühten wie im Fieber. „Dao-Lin ist keine Voica mehr!" kreischte sie. „Du darfst ihr nicht gehorchen!"
    „Ich höre auf zu senden", erklärte das Scotaming.
    Aber es hatte gesendet. Daran konnte auch Dara-Ban nichts mehr ändern. Und die Galaktiker waren schnell und geschickt. Sie würden wissen, wo sie nach der NARGA SANT zu suchen hatten.
    Dao-Lin hoffte es jedenfalls. Unwillkürlich fühlte sie Mitleid mit Dara-Ban, die es nicht schaffte, auf die Füße zu kommen, sondern immer wieder zurückfiel. Die Voica schrie vor Schmerzen. Dao-Lin wollte zu ihr hingehen, als Oogh at Tarkan einen plötzlichen Warnschrei ausstieß. „Sie kommen!"
    Dao-Lin fuhr herum und rannte zum Ausgang. Dort stand Oogh at Tarkan und starrte auf die Wissenden, die den Korridor nach beiden Seiten hin versperrten. „Sie waren ganz plötzlich da!" flüsterte er. „Ich habe sie zu spät bemerkt."
    Die Voica sahen gespenstisch aus. Sie waren abgerissen, die Kleidung zerlumpt und waren so mager, als hätten sie seit ihrer letzten Begegnung mit Dao-Lin-H'ay nichts mehr gegessen. Aber ihre Augen sprühten Feuer. „Da bist du endlich!" zischte Nana-Bea-Voica, die Dao-Lin immer für die klügste und ausgeglichenste unter den Wissenden gehalten hatte. „Wir haben auf dich gewartet. Wir waren schlauer als du und dieser Oogh at Tarkan. Ihr dachtet, ihr könntet uns an der Nase herumführen, aber wir haben gewußt, daß ihr hierherkommen würdet."
    „Tötet sie!" kreischte Dara-Ban lauthals. „Sie haben einen Funkspruch gesendet. Sie rufen die Feinde der Kartanin hierher. Bringt sie endlich um!"
    Dao-Lin hatte das Kästchen geöffnet, das in einer Tasche ihrer Uniform steckte. Ihre Finger schlossen sich um die letzten beiden Tropfen Paratau. „Nach links!" flüsterte sie so leise, daß nur Oogh at Tarkan es hören konnte, der direkt neben ihr stand. „Jetzt!"
    Der Paratau wirkte. Dao-Lin-H'ay sah, daß die Wissenden Waffen besaßen und daß sie bereit waren, diese Waff en zu gebrauchen. Sie konzentrierte sich.
    Die Wissenden auf der linken Seite des Ganges schrien plötzlich auf, warfen die Waffen weg und krümmten sich.
    Dao-Lin und Oogh at Tarkan rannten los. Sie sprangen über die Voica hinweg und hetzten davon. Als die Voica sich von dem für sie völlig überraschenden Angriff erholten, waren die beiden Kartanin bereits in den Tiefen des Scotaming verschwunden.
     
    8.
     
    Das Signal kam, aber es war nur für sehr kurze Zeit zu hören. Trotzdem reichte es, um die NARGA SANT anzupeilen.
    Nikki Frickel trieb ihre Leute zur Eile an. Sie und Poerl Alcoun kannten Dao-Lin-H'ay besser als irgendein anderer Galaktiker, und sie wußten, daß es nicht die Art der stolzen Kartanin war, grundlos um Hilfe zu bitten.
    In der NARGA SANT mußte die Hölle los sein, wenn Dao-Lin sich dazu herabließ, einen solchen Funkspruch auf die Reise zu schicken!
    Sie fanden die NARGA SANT ohne weitere Schwierigkeiten. Das gewaltige Schiff schwebte in einer Umlaufbahn um den Planeten Ctl. Die SORONG setzte in der Nähe der Nocturnen-Stöcke auf, verankerte sich an der unregelmäßig geformten Hülle des alten Schiffes und entließ eine kleine Schar von bewaffneten Raumfahrern.
    Nikki Frickel und Poerl Alcoun zeigten ihnen den Weg ins Innere der NARGA SANT - genauer gesagt, ins Scotaming, das hier direkt bis an die Außenhülle heranreichte.
    Als sie in das Scotaming hinabstiegen, vernahm Nikki Frickel plötzlich über den Helmfunk die Stimme des Mausbibers. „Ich hole sie heraus!" sagte Gucky. „Vergiß mich nicht!" schrie Sue-El-K'yon, und ehe Nikki Frickel noch eine Frage stellen konnte, waren die

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