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1370 - Das Vampir-Lager

1370 - Das Vampir-Lager

Titel: 1370 - Das Vampir-Lager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Wille, es zu schaffen. Der Antrieb befand sich in seinem Kopf. Der Befehl galt noch immer, und so raffte er sich auf, was Justine zuließ.
    Er sah die Person vor sich stehen und begriff die Welt nicht mehr.
    Die Klinge hatte sie erwischt. Gut, sie hätte sich auf den Beinen halten können, aber dazu hätte sie eine Stütze gebraucht, was bei ihr nicht der Fall war.
    Stattdessen lächelte sie ihn cool an!
    Der Fischhändler achtete nicht mehr auf die Schmerzen in seinem Kopf. Er bekam vor Staunen den Mund nicht mehr zu. Er sah die Stelle, an der das Messer die Frau erwischt hatte. Ihre Kleidung war auch aufgerissen. Er hätte die Wunde sehen müssen und das Blut, das aus ihr lief, aber er sah beides nicht.
    Kein Blut.
    Nur einen Schnitt, wo er das Messer über die Haut gezogen hatte.
    »Sieh mich an!«
    Jenkins zuckte unter dem Befehl zusammen. Er war nicht mehr er selbst. Er stand jetzt unter dem Bann dieser anderen Person, und er starrte in das Gesicht.
    Der Mund war wichtig, denn nur er bewegte sich. Er zog sich in die Breite, und zugleich wellte sich die Oberlippe in die Höhe, sodass die Zahnreihe freilag.
    Sie schimmerte hell, sie war perfekt, bis auf eine wichtige Kleinigkeit.
    Zwei Zähne standen vor. Sie ragten nach unten und liefen dabei spitz zu.
    »Nein«, flüsterte der Mann. »Nein, verdammt. Das ist nicht wahr! Das darf nicht wahr sein. Ich… ich …«
    »Es ist aber wahr«, flüsterte Justine. »Du siehst genau das, was du siehst. Eine Vampirin. Eine Person, die sich von Blut ernährt. Und ich habe mir dein Blut ausgesucht.«
    »Justine, hör auf!«, schrie Jane.
    Die blonde Bestie kümmerte sich nicht um den Einwand. »Halte du dich da raus, Jane! Das ist mein Spiel. Ich werde zu meiner Nahrung kommen. Das habe ich Sinclair damals ins Südfrankreich auch erklärt, und er hat nichts dagegen tun können. Ich brauche es, ich brauche ihn. Merk dir das endlich.«
    Jenkins hat zugehört. Waren bis zu diesem Zeitpunkt noch Zweifel in ihm gewesen, so gab es die jetzt nicht mehr. Er war bekehrt worden, er glaubte jetzt an den tödlichen Schrecken, der blitzschnell bei ihm war.
    In einer verzweifelten Bewegung riss Jenkins seinen rechten Arm in die Höhe, um noch einmal zuzustoßen, aber der glasharte Schlag erwischte seinen rechten Arm und schickte einen fürchterlichen Schmerz bis hoch in die Schulter.
    Jenkins brüllte auf. Ein Tritt erwischte sein Bein und machte ihn zu einem Flieger. Bevor er zu Boden prallen konnte, fing Justine ihn ab.
    Sie wollte es nicht mit einem Toten zu tun haben. Wenn sie das Blut trank, sollte ihr Opfer am Leben sein.
    Mit einer fließenden Bewegung glitt auch sie in die Knie und legte sich ihr Opfer zurecht.
    Die blonde Bestie kniete über ihm. Er schaute in ihr Gesicht, das nicht mehr diese Glätte besaß. Es war jetzt verzogen. Der Mund wirkte wie eine große Wunde, und er war mit den verdammten Zähnen gespickt. In den Augen sah er einen fiebrigen Glanz, und Jenkins wusste, dass er einem schrecklichen Schicksal nicht mehr entkommen konnte…
    ***
    Alles war so wahnsinnig schnell über die Bühne gegangen, dass Jane Collins keine Zeit geblieben war, einzugreifen. Die Lage hatte sich radikal verändert. Ihr war nichts passiert, aber das genaue Gegenteil war mit Ray Jenkins geschehen.
    Er besaß nicht mehr die Kraft, um sich wehren zu können. Er war zu einem perfekten Opfer und zu einer idealen Beute geworden.
    Besser hätte es für Justine nicht laufen können.
    Was immer hier auch abgelaufen war und was Jane akzeptieren musste, in einem jedoch war sie sich mit sich selbst einig und völlig im Reinen. Sie konnte es nicht zulassen, dass ein Mensch in ihrem Beisein durch einen Biss zu einem Blutsauger gemacht wurde.
    Deshalb griff sie ein.
    Justine wandte ihr den Rücken zu. Sie achtete nicht auf Jane, und so hatte es die Detektivin leicht. Ihre Schritte waren nicht mal zu hören. Sie braucht nur zwei und war da.
    Die Waffe presste sie gegen Justines Kopf, dicht unter dem Ohr in die weiche Kuhle hinein. Sie wunderte sich selbst darüber, dass ihre Hand nicht zitterte, und auch ihre Stimme blieb ruhig.
    »Wenn du beißt, dann schieße ich!«
    ***
    Die Szene, die ich sah, brannte sich in meinem Kopf ein. Ich hatte schon einiges gesehen in meiner Laufbahn, und ich bekam es auch immer wieder in meinem Leben mit Vampiren zu tun, aber das, was sich meinen Augen jetzt bot, war mir neu.
    Da versuchten tatsächlich vier Blutsauger aus diesen Kisten zu kriechen, die nicht ganz offen

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