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1370 - Das Vampir-Lager

1370 - Das Vampir-Lager

Titel: 1370 - Das Vampir-Lager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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niemand geschossen, obwohl es sich so angehört hatte. Es war nur die Tür von außen her sehr wuchtig aufgestoßen worden. Sie flog zurück, und sie knallte dabei gegen die Wand, wobei dieser Laut entstanden war.
    Die Tür flog auch wieder zurück. Alles lief sehr schnell ab, doch Glenda hatte mehr den Eindruck, es viel langsamer zu erleben, und so hatte sie Zeit, einen Blick auf die Gestalt zu werfen.
    Es war nicht die weibliche Blutsaugerin, sondern der männliche Vampir. Auch wenn die Beleuchtung nicht optimal war, Glenda hatte zum ersten Mal die Chance, den Wiedergänger genauer anzusehen. Er war nicht nackt, denn um die Hüften herum wand sich ein Stofffetzen. Ansonsten trug er nichts, und er ging mit langsamen und stockigen Schritten in den Raum hinein, nachdem er Glenda entdeckt hatte.
    Noch trennte die beiden eine gewisse Entfernung, und Glenda dachte darüber nach, was sie wohl jetzt unternehmen sollte. Eine Waffe besaß sie nicht. Und ohne würde sie es nicht schaffen, den Vampir zu vernichten. Gern hätte sie Mareks Eichenpflock besessen, der war für sie jedoch unerreichbar. Sie wollte auch nicht nach ihm rufen. Es wäre ihr irgendwie feige vorgekommen. Zudem besaß sie genügend Möglichkeiten zur Flucht, und sie glaubte auch nicht daran, dass der Eindringling schneller war als sie. Allerdings musste sie noch mit dem zweiten Wesen rechnen. Wenn die beiden zusammen auftauchten und angriffen, verringerten sich ihre Chancen um einiges.
    Sie waren nicht zu zweit gekommen. Noch hatte sie es nur mit dem Mann zu tun. Glenda wusste, welche Kräfte in ihm steckten, und sie schwor sich, ihn nicht zu nah an sich herankommen zu lassen.
    Er suchte nach einer Möglichkeit. Er merkte das nahe Blut. Sein Gesicht verzog sich, und er öffnete zwischendurch immer wieder den Mund. Manchmal sah Glenda eine Zunge hervorschießen, die dann die Lippen umleckte, ohne dort eine Flüssigkeit zu hinterlassen.
    Der Geruch des Blutes und die Gier nach diesem Lebenssaft mussten dafür gesorgt haben, dass die beiden Wiedergänger genau das Ziel fanden, das sie suchten.
    Können Vampire sich freuen?
    Glenda wusste es nicht. Aber sie hörte die ungewöhnlichen Laute aus dem Maul der Bestie dringen. Sie bestanden aus einer Mischung zwischen Rülpsen, Ächzen und Stöhnen, und bei jedem Auftreten machte der Eindringling den Eindruck, als würde er durchgeschüttelt werden.
    Von Frantisek Marek war noch immer nichts zu hören. Allmählich geriet Glenda ins Schwitzen. Das lag nicht nur an den warmen Temperaturen innerhalb des Hauses. Auch eine gewisse Furcht sorgte dafür, und jedes Klopfen ihres Herzens schien für einen neuen Schweißausbruch zu sorgen.
    Die Angst lähmte Glenda nicht. Sie hatte in ihrem Leben einfach schon zu viele Stresssituationen hinter sich gebracht, und sie würde auch diese überstehen – wenn Marek ihr half. Nur noch zwei Schritte waren es, dann hatte der Vampir den Tisch erreicht. Glenda überlegte fieberhaft. In Filmen sah es immer so gut aus, wenn jemand einen Tisch anhob und ihn dem Angreifer lässig entgegenschleuderte.
    Mit Lässigkeit war hier nichts zu machen. Der Tisch war keine Requisite, sondern sehr schwer. Ihn allein zu bewegen, würde eine Menge Zeit kosten, die Glenda nicht hatte.
    Deshalb tat sie etwas anderes. Zuerst griff sie nach der noch gut gefüllten Mostflasche. Der Korken war wieder auf die Öffnung gedrückt worden, beim Einsatz würde kein Saft herausfließen. Als Schlagwaffe eignete sich die Flasche.
    Die Bestie ging noch einen Schritt vor. Es war die perfekte Distanz, um schlagen zu können, und Glenda zögerte keine Sekunde länger.
    Sie hob die Flasche an, sie schaltete ihr Denken aus und schlug mit aller Kraft zu.
    Glenda wusste selbst, dass sie mit einem Schlag gegen den Kopf den Blutsauger nicht ausschalten konnte, aber sie würde Zeit gewinnen, und das war wichtig.
    Treffer!
    Weit hielt Glenda die Augen offen. Sie wollte sehen, wie die Flasche ihr Ziel traf, und sie explodierte förmlich an der Stirn des Blutsaugers. Glenda hörte einen seltsamen Laut, als hätte sie ein Brett in der Wand getroffen.
    Zuerst flog der Kopf der Gestalt nach hinten. Dabei richtete sich der Körper noch auf, als wollte er sich gegen die Decke strecken, um dort Hilfe zu holen. Auch die Arme wirbelten hoch, aber es gab keinen Halt mehr für ihn.
    Er torkelte nach hinten. Nach dem zweiten Schritt schon stolperte er über die eigenen Füße und schlug mit einem schweren Geräusch auf den Holzboden, wobei

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