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1371 - Das Erbe der Toten

1371 - Das Erbe der Toten

Titel: 1371 - Das Erbe der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dann eingestiegen. Das ist auch sehr vernünftig, denke ich mir.«
    »Dann sind wir wohl auf einer Linie.« Ich lächelte meiner Informantin zu. »Und sonst ist Ihnen bei Mike Curtiz nichts aufgefallen?«
    »Nein, gar nichts.« Sie hob die Schultern. »Er hat sich aus allem herausgehalten, und wenn er mal Besuch bekam, dann waren es nur Männer, das ist alles.«
    »Okay, dann bedanke ich mich für die Auskünfte. Wo, sagten Sie noch, liegt das Haus?«
    »Fahren Sie den nächsten Weg links rein. Dann kommen Sie an das Seeufer. Da ist es dann nicht zu übersehen.«
    »Danke sehr.«
    Wir wollten schon fahren, doch die Frau musste noch eine Frage stellen. »Darf ich wissen, was er angestellt hat, Mister?«
    »Eigentlich gar nichts. Reine Routine.«
    »Ach so. Und noch etwas. Unter der Fußmatte liegt immer ein Zweitschlüssel. Zwar nicht sehr originell, aber das ist nun mal so. Jeder von uns weiß es irgendwie.«
    »Danke für die Auskünfte.«
    Die Frau stieg nicht mehr in den Sättel. Sie wartete, bis wir abgefahren waren und schob ihr Rad weiter.
    »Curtiz scheint ein ziemlicher Einzelgänger gewesen zu sein«, meinte Suko.
    »Bei dem Hobby. Er hat sich bestimmt nicht gern in die Karten schauen lassen.«
    »Klar.«
    Wir rollten im Schritttempo an und fanden den schmalen Weg sehr schnell, der nicht nur zum Haus des Ermordeten führte, sondern auch zum Ufer des Sees.
    Buschwerk begleitete uns auf dem allerletzten Stück des Wegs.
    Dann sahen wir durch das Grün der Bäume etwas hellbraun schimmern. Es war eine Seite des Hauses. Als die Zweige zu stark über den Lack kratzten, hielt Suko an.
    Wir stiegen aus und freuten uns über die gute Luft, die hier am See herrschte. Dazu trug nicht nur das Wasser etwas bei, sondern auch die zahlreichen Bäume, durch deren Blätterdächer der Wind strich. Wir rochen auch die Feuchtigkeit, und unsere Schuhe verschwanden im Gras.
    Wer von hier aus zum Haus wollte, der musste über einen kleinen Pfad schreiten. Sehr breit war er nicht. Auch jetzt wurden wir von den Blättern der Zweige gestreift, die auf unserer Kleidung nasse Flecken hinterließen.
    Man hätte sich hier am See auch eine Blockhütte vorstellen können, aber das Haus war aus Stein gebaut. Welche Farbe es ursprünglich gehabt hatte, war nicht mehr zu erkennen, da Wind und Wetter seine Spuren hinterlassen hatten.
    An der Seitenwand lehnte ein altes Fahrrad. Gießkannen und Tonnen, die Regenwasser auffingen, sahen wir auch, und fast wäre ich über einen zusammengerollten Gartenschlauch gestolpert, dessen Industriegummi so hart wie Eisen war.
    Suko war schon vorgegangen. An duftenden Stockrosen vorbei, die aussahen, als wären sie wild gewachsen. Hohe Gräser blühten, und als wir die Hausecke passierten und zur Vorderseite gelangten, fiel uns auch der plattierte schmale Weg auf.
    Die Frontseite zeigte direkt zum See hin. Es war der beste Blick, und sicherlich hatte man aus diesem Grund auch die gestrichene Gartenbank vor das Haus gestellt. Wer hier saß, der konnte über den See schauen und den Anblick genießen.
    Eine Matte gab es auch. Suko bückte sich und hob sie an. »Es geht doch nichts über neugierige Nachbarn«, erklärte er, als er mir den Schlüssel zeigte.
    »Super.«
    Suko machte sich an der Tür zu schaffen. Ich schaute mir das Haus von außen her noch mal an. Es war nicht sehr hoch und nur mit einer Etage gespickt. Wie ein dunkler Klumpen schaute der Schornstein aus dem grünlich schimmernden Dach hervor.
    Zum Ufer des Sees waren es einige Schritte zu laufen. Ich wusste nicht, ob es hier mal Hochwasser gab, doch wenn, dann erreichte die Flut das Haus schnell.
    Das Ufer war bewachsen. Hohe Gräser, die sich vom leichten Wind kämmen ließen. Dazwischen das Schilf, dessen Rohre auch nicht stramm standen, und zum anderen Ufer hin eine Wasserfläche, auf der sich kleine Wellen kräuselten und deren Farbe ein Grün in allen möglichen Schattierungen aufwies.
    Auf diesem Wasseroval fuhr kein Motorboot. Einige Paddler sah ich, und auch einen Mann, der ruderte. Von den Ausmaßen her war das Gewässer viel schmaler als lang, sodass die andere Uferseite gut zu erkennen war und sogar zum Greifen nahe zu liegen schien.
    Auch dort sah ich einige Häuser, und die Straße, die den kleinen See an dieser Stelle teilte, war nicht sehr befahren. Bei wärmeren Wetter wäre es vielleicht anderes gewesen.
    »He, hast du dich in den Anblick verliebt?«, rief Suko mir zu.
    »Nein, nein, ich komme.«
    Mein Freund hatte die Tür

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