Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1371 - Projekt Septembermorgen

Titel: 1371 - Projekt Septembermorgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
entstand. Und bei einem Angriff aus dem Weltall würde der Schirm vermutlich jedem Beschuß standhalten.
    Der Mausbiber sah Nikki Frickel an. Die Kommandantin machte ein mißmutiges Gesicht. „Alles umsonst", sagte sie. Gucky stellte sich auf die Zehenspitzen und klopfte ihr auf die Schulter. „Nicht verzagen, Vario fragen", meinte er.
    Tatsächlich hatte der Roboter bereits einen Entschluß gefaßt. Sie suchten ein vorläufiges Versteck für Nikki, dann machten sie sich daran, den günstigsten Platz für ihr Vorhaben zu suchen. Er mußte in der Nähe von Energieleitungen liegen. Der Vario fühlte sich relativ sicher und setzte seine gesamte Ortungskapazität ein. Dann teleportierte er mit Gucky in jene Halle, in der Energieumwandler lagerten.
    Nicht einmal der Vario wußte, um welche Art von Umwandlung es sich handelte. Er konnte nur hoffen, daß seine Gedankengänge den richtigen Weg wiesen. Sie brachten das Gerät in eine kleine Halle, und der Roboter riß die Wand auf, hinter der die Leitungen der Energieversorgung lagen. Er suchte innerhalb der Energiestation nach einem Verteilerstück und einer Überbrückung. Als er gefunden hatte, was er brauchte, machte er sich an die Arbeit. Er öffnete die Isolierungen und schuf eine Überbrückung. Dann schloß er den Energiewandler an die Leitungen an und justierte dessen Steuerpositronik. Anschließend erklärte er Nikki Frickel den gesamten Steuervorgang. „Gucky bringt mich auf die gegenüberliegende Seite des Schirms. Hoffen wir, daß der Wandler einen Effekt bewirkt, der mir einen Durchgang ermöglicht", sagte er. „Und was ist, wenn du wieder herauswillst aus dem Schirm?"
    „Der Einwand ist berechtigt", stimmte er der Frau zu. „Gucky soll den Vorgang wiederholen, falls es hier nach der Zündung des Wandlers nicht von Hauri wimmelt. Zeitpunkt genau drei Stunden nach Zero. Bis dahin werde ich hoffentlich einen Weg gefunden haben, die Hauptpositronik des Stützpunktes abzuhören."
    Er gab die Energie frei. Die Überbrückung ließ er bestehen, damit die Hauri nicht durch eine anhaltende Unterbrechung des Energieflusses auf die Manipulation aufmerksam wurden.
    Dann reichte er Gucky einen seiner Teleskoparme.
    Zu zweit teleportierten sie um den Bereich des Schutzschirms herum auf die andere Seite der Hermetikzone. Der Vario postierte sich in der Nähe des Schirmes und versteckte sich hinter seinem Deflektorfeld. „Verschwinde jetzt, Kleiner", sagte er. „In drei Minuten ist es soweit!"
    Gucky entstofflichte, und der Vario wartete geduldig. Zeit spielte für ihn so gut wie keine Rolle. Er hätte auch drei Stunden warten können. Er beobachtete seine Passivortung. Nach genau drei Minuten empfing er den Impuls, daß der Wandler gezündet worden war. Er ging dicht an den Schirm und richtete alle Sensoren im Inneren seines Körpers auf den Energievorhang. Zunächst geschah nichts. Der Energieausstoß des Wandlers versiegte. Der Vario dachte bereits an ein Versagen seines Planes.
    Offensichtlich schadete der Energiewandler der Schirmstruktur nicht, oder es existierte ein Mechanismus, der einen Einfluß verhinderte. Enttäuscht zog er sich zurück. Dann jedoch entdeckte er etwas. In zwei Metern Höhe flirrte etwas den Schirm entlang. Es näherte sich seiner Position immer mehr. Er stieg in die Höhe und beschleunigte mit Maximalwerten. Er zog eine enge Kurve und raste direkt auf den Schirm zu.
    Gleichzeitig mit dem Flirren im Schirm kam er an. Er ortete die partielle Erschütterung der Struktur des Schirmes und beschleunigte weiter. Zum Abbremsen war es sowieso zu spät. Er berührte die energetischen Schauer, die seine Schaltkreise störten, und kam sich vor, als würde er in zähem Sirup stecken. Der Vorgang dauerte nur Bruchteile einer Sekunde, dennoch mußte der Vario-500 um seine Existenz fürchten. Er besaß keinen direkten Schutz gegen die Demontage seiner Positronik, und der bionische Teil zeigte bereits erste Anzeichen von Hektik und Existenzangst.
    Endlich ging ein Ruck durch den Körper. Er stürzte aus zwei Metern Höhe zu Boden. Der eiförmige Roboter blieb reglos liegen. Über ihm stabilisierte sich knisternd der Schirm.
    Die Ortung war undeutlich, der Roboter konnte nichts Genaues erkennen. Er versuchte, seinen Ortungskopf auszufahren und die Umgebung auch optisch zu erfassen. Seine mechanischen Teile funktionierten nicht zufriedenstellend, weil die positronischen Impulse gestört waren. Es dauerte mindestens eine Viertelstunde, bis der Vario sich

Weitere Kostenlose Bücher