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1372 - Im Strudel des Bösen

1372 - Im Strudel des Bösen

Titel: 1372 - Im Strudel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen Privatgelehrten nun nicht vorstellte. Kein schlohweißes Haar, das dringend nach einem Friseur gerufen hätte. Er hatte das Haar so kurz geschnitten, dass es wie ein dunkler Schatten auf seinem Kopf lag. Bekleidet war er mit einer beigen Cordhose und einem schwarzen Hemd, zu dem er eine ebenfalls beigefarbene Fliege trug.
    Und er umarmte den Reporter tatsächlich, worüber sich Bill wirklich nur wundern konnte.
    »Ich freue mich, ich freue mich wirklich. Sie glauben gar nicht, mit welch einem Interesse ich Ihre Artikel in den entsprechenden Gazetten oft verfolgt habe. Ich habe mir schon immer vorgestellt, Sie persönlich zu erleben. Heute ist mir dieser Wunsch erfüllt worden. Wir werden sicherlich eine gute und interessante Zeit miteinander verbringen.«
    Bill wollte etwas sagen. Im Moment fehlten ihm die richtigen Worte. Der letzte Satz hatte ihm nicht so besonders gut gefallen. Er deutete auf eine gewisse Länge hin, und Bill hatte nicht vor, viel Zeit in diesem Haus zu verbringen.
    Zunächst fügte er sich und spielte mit.
    »Auch für mich ist es eine Ehre, mit Ihnen zusammenzutreffen, Sir Richard. So unbekannt sind Sie auch nicht in der Branche.«
    »Ach Gott.« Der Gelehrte bewegte sich etwas verschämt. »Das kann man wirklich nicht so sagen. Aber genug der Komplimente. Kümmern wir uns um die interessanten Fälle.«
    »Ja, das denke ich auch.«
    Die Galerie war für sie nicht interessant. Sie blieben auf der unteren Ebene und gingen dort hin, wo sich der eigentliche Arbeitsplatz des Gelehrten befand.
    Sir Richard war nicht nur ein Bücherwurm. Er setzte auch auf die moderne Kommunikationstechnik, und so gehörte ein Computer zu seiner Standardausrüstung. Auf einem großen, halbrunden Schreibtisch aus dunkelbraunem Holz stand ein Laptop.
    Auch damit überraschte er Bill. Einen halbrunden Schreibtisch hatte er noch bei keinem seiner Bekannten gesehen. Obwohl er recht viel Platz bot, war er nicht überladen. Einige Bücher lagen in Griffweite. Auch beschriebene Notizzettel, ansonsten war er leer.
    Sie gingen an ihm vorbei und blieben neben den Sesseln stehen, die sehr bequem aussahen und zum Sitzen einluden.
    »Bitte, Mr. Conolly.«
    Bill ließ sich auf das rehbraune Glattleder sinken und streckte die Beine aus. Er sah, dass sich der Mann gut vorbereitet hatte. Da standen Getränke bereit, und es war auch für kleine Happen gesorgt. Die Fingerfoods verteilten sich auf einem ovalen Silbertablett.
    »Was möchten Sie trinken? Tilo hat für alles gesorgt. In ihm habe ich den perfekten Butler gefunden.«
    Bill nickte. »Danach hat er mir auch ausgesehen. Er wird sich bestimmt in vielen Dingen auskennen.«
    »O ja, darauf können Sie wetten.« Bill verzichtete auf etwas Alkoholisches und entschied sich für Mineralwasser. Nicht so Sir Richard. Er griff nach einer Karaffe, in der eine bräunliche Flüssigkeit die zur Hälfte mit einer braunen Flüssigkeit gefüllt war. Als der Glasstöpsel abgezogen wurde, nahm Bill den Geruch eines sehr weichen Whiskys wahr. Leigh trank ihn nicht pur. Er verdünnte ihn mit einem stillen Wasser.
    »Dann noch einmal. Seien Sie mir herzlich willkommen.«
    »Danke, Sir Richard.«
    Die Männer hoben ihre Gläser und tranken. Als Bill das seine absetzte, schaute er sein Gegenüber an. Sir Richard hatte es sich in seinem Sessel bequem gemacht, die Hände vor dem Bauch zusammengefaltet und die Beine ausgestreckt. Licht gab es genug, und so sah Bill auch das etwas breite Gesicht mit den fleischigen Wangen und den feucht schimmernden Lippen, die zu einem breiten Lächeln verzogen waren.
    Er blickte auch in zwei dunkle Augen und glaubte, dort ein gewisses Lauern zu erkennen.
    »Tja«, sagte Sir Richard und hob seine Arme an, um sie danach zu den Seiten hin auszustrecken. »Das ist also mein Reich. Hier halte ich mich auf, hier arbeite ich.«
    Bill wusste, dass von ihm eine Antwort verlangt wurde. Damit hielt er auch nicht hinter dem Berg. »Es ist wirklich imposant, was ich beim Hereinkommen gesehen habe. Um diese Umgebung wird Sie sicher manch einer Ihrer Kollegen beneiden.«
    »Da haben Sie ins Schwarze getroffen. Viele holen sich Rat bei mir. Hin und wieder verlasse ich auch meine Höhle, um einer Gastprofessur nachzukommen. Meine Vorlesungen dauern in der Regel nur ein paar Tage. In diesem Zeitraum bringe ich den Studenten dann ein bestimmtes Thema näher.«
    »Auch Themen, die nicht so geläufig sind?«
    »Äh… wie meinen Sie?«
    »Zum Beispiel die Geheimgesellschaften. Ich denke

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