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1372 - Zwölf Raumschiffe nach Tarkan

Titel: 1372 - Zwölf Raumschiffe nach Tarkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Masseverlust von einem zehntausendstel Prozent. Die Meßungenauigkeit beträgt das Doppelte."
    „Weitere Messungen der Virenmasse vornehmen", trug Tifflor dem Syntron auf. „Je öfter wir messen, desto geringer wird der Fehler."
    Es mochte sein, daß der Syntron darauf antwortete. Aber Julian Tifflor hörte seine Worte nicht mehr. Eine helle, klare Stimme schallte aus dem Empfänger, im Tonfall noch immer weiblich, aber nicht mehr sanft, sondern durchdringend und selbstbewußt. „Der erste kritische Zeitpunkt ist gekommen", sagte die Stimme. „Seid ihr bereit, die Schranke der Strangeness zu durchdringen?"
    Von der Seite her musterte Tifflor den Arkoniden. Atlans Miene drückte Unbehagen aus. Julian Tifflor hatte Verständnis dafür. Es fiel dem Kommandanten schwer, die Verantwortung für Mannschaft und Schiff an eine - ja, was war die Virenwolke eigentlich? - Wesenheit zu übergeben, die sein Verstand nicht zu begreifen vermochte. „Wir sind bereit", antwortete Atlan schließlich. Man hörte seinem Tonfall an, daß die Antwort nicht leichten Herzens gegeben wurde. „Ich höre dein Zögern", sagte die Stimme der Virenwolke. „Ich glaube zu verstehen, was du empfindest.
    Ich bitte dich: Hab Vertrauen zu mir und zu dem, der mich schickt."
    Da flog ein schmales Lächeln über das Gesicht des Arkoniden. „Du hast mich überzeugt, Vira", sagte er. „Übernimm das Kommando."
    „Laß mich dir erklären, was geschehen wird", ließ sich die Virenstimme hören. „Ich werde die Schiffe im Verbund, als Einheit, durch den Metagrav-Vortex in den Hyperraum führen. Innerhalb des 5-D-Kontinuums überqueren wir die Strangeness-Grenze. Wenn wir wieder auftauchen, befinden wir uns in der Randzone der Galaxis Hangay. Ihr werdet keinen Schock spüren. Sobald wir im 4-D-Raum rematerialisieren, wird euer Bewußtsein voll funktionsfähig sein, und ihr werdet Gelegenheit haben, die Schönheit der dichtgedrängten Sternenmassen Hangays zu bewundern oder vor der Drohung des düsterroten Himmels zu erschrecken."
    „So stellst du es dir vor", versuchte der Arkonide, das Virenwesen herauszufordern. „So wird es geschehen", antwortete Vira ernst. „Und du?" fragte Julian Tifflor. „Was geschieht mit dir? Wie bringst du es fertig, den Strangeness-Schock von uns fernzuhalten?"
    „Mach dir darüber keine Kopfschmerzen, Terraner", antwortete die Stimme. „Wichtig ist einzig und allein, daß ich euch vor dem Schock bewahre."
    Es war Tifflor, als höre er aus Viras Worten einen resignierten Unterton heraus. Er wollte noch eine Frage stellen, aber die Verbindung war bereits unterbrochen.
     
    *
     
    Das All war schwarz. Nicht einmal die matten, verwaschenen Lichtflecken ferner Galaxien waren mehr zu sehen. Die Perspektive hatte sich geändert. Von X-DOOR aus hatte die Strangeness-Zone der fremden Galaxis zwar einen beachtlichen Teil des Firmaments ausgeblendet, aber es war noch genug freier Himmel übriggeblieben, um den Unbefangenen glauben zu machen, er könne unbehindert in den intergalaktischen Raum hinausblicken.
    Jetzt war die Lage anders. Obwohl die Expedition, wie die Meßergebnisse der hyperenergetischen Orter auswiesen, Hangay von der Kante her anflog und obwohl die Scheibe der fremden Galaxis an dieser Stelle eine Dicke von kaum mehr als eintausend Lichtjahren hatte, ragte die gewaltige Masse wie eine gigantische Mauer aus der Tiefe empor und hoch über die Flugebene der zwölf Raumschiffe hinaus, den Ausblick nach vorne völlig blockierend. Gewiß, Hangay selbst war auch aus dieser Position noch unsichtbar. Aber die Enklave aus fremder Raumzeit versperrte den Blick auf die fernen Galaxien. Wer sich umsah und auf den Bildflächen, die das All über und unter, backbords, steuerbords und heckwärts der KARMINA darstellten, die kleinen Spiralwirbel, die elliptisch oder unregelmäßig geformten Lichtflecken ferner Sterneninseln erblickte, der wußte, wenn er den Blick bugwärts richtete, daß da etwas nicht in Ordnung war. Man sah nichts, wo an sich etwas hätte zu sehen sein müssen. Es gab ein Hindernis, das den Ausblick verwehrte.
    Das Hindernis war der gewaltige Block fremder Raumzeit, in der Hangay eingebettet lag. Er umspannte den halben Raumwinkel und versperrte den Blick in jenen Teil des Universums, der in Flugrichtung vor den zwölf Raumschiffen des Expeditionskorps lag. Der Block war eine intensive Quelle psionischer Strahlung. Ultrahochfrequente hyperenergetische Emission begleitete den Vorgang, durch den die

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