Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1377 - Es lauert im Dunklen

1377 - Es lauert im Dunklen

Titel: 1377 - Es lauert im Dunklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
dem Boden knien blieb, sondern an dem, was sie sah.
    Er war da!
    Und Jane glaubte, ihren Augen nicht trauen zu können, denn sie hatte es mit einem Zwerg zu tun…
    ***
    Das Äußere interessierte sie beim ersten Hinschauen nicht so sehr.
    Ihr Blick blieb für einen Moment auf dem Gegenstand haften, den ihr der Zwerg geraubt hatte.
    Es war die Beretta!
    Jane fluchte innerlich, doch sie riss sich zusammen und ließ sich von ihren Gefühlen nichts anmerken. Auch wusste sie nicht, was für sie schlimmer war. Der Verlust der Beretta oder die Gestalt, die ihr die Pistole weggenommen hatte.
    Es war und es blieb ein Zwerg!
    Da konnte sie noch so oft hinschauen, es kam zu keiner Veränderung. Vor ihr stand eine krummbeinige und wirklich hässliche Gestalt mit einem übergroßen Kopf und einem verwachsenen Unterkörper, der von den krummen Beinen gehalten wurde.
    Der Körper war nicht mehr als ein dürres Gerippe, auf das sich die Haut wie Pergament spannte. Sie hatte einen grünlich Schimmer, der sich auch auf seinem Gesicht fortsetzte, das einer Kugel glich. Es gab keine Haare, weder auf dem Kopf noch auf den blanken Wangen oder an den großen Ohren.
    Das Gesicht glänzte, und die Gestalt sah aus, als wäre sie dem Filmstreifen Mars Attacks entsprungen.
    Aber Jane konnte nicht darüber lachen. Die Nase vergaß sie, wichtig waren ihr die Augen.
    Sie strahlten eine derartige Gnadenlosigkeit und Kälte ab, dass sie zu frösteln begann. Ihr Herz schlug dabei schneller. Jane sah das Zucken der Lippen des Zwergs. Sie zeichneten einen breiten Mund in dieses Gesicht hinein, der auch gut zu einem Frosch hätte passen können.
    Bekleidet war der Zwerg mit einer Hose oder einem Lendenschutz, aber das war für Jane Collins nur am Rande interessant. Viel wichtiger waren die Beretta und die kalten Kugelaugen, deren Blicke sich auf Jane gerichtet hatten.
    Er hatte dünne Arme. Sie liefen in Händen mit sehr langen Fingern aus. Die der rechten Hand umspannten die Waffe, und Jane blickte in die Mündung wie in ein kaltes Auge.
    Allmählich hatte sie sich auch an ihren Zustand gewöhnt und war auch bereit, eine erste Frage zu stellen, mit der sie nicht hinter dem Berg hielt.
    »Wer bist du?«
    Er hatte Jane gehört und gab die Antwort auf seine Weise. Er schüttelte den Kopf.
    »Kannst du überhaupt reden?«
    Der Zwerg grinste.
    »Kannst du mich verstehen?«
    »Ich bin Robin.«
    »Aha. Das ist schon etwas. Und wo kommst du her, Robin?«
    »Ich war schon immer da. All die langen Jahre. Jetzt bin ich wiedergekommen.«
    »Das sehe ich. Aber was willst du von Cindy Blake?«
    »Sie wird uns helfen.«
    »Euch?«
    »Ja.«
    »Dann bist du nicht allein?«
    Jane stellte die Fragen bewusst einfach. Sie wollte sich Schritt für Schritt dem wahren Grund nähern.
    »Jetzt schon.«
    »Und sonst?«
    »Mein Herr ist wieder da!«
    »Ah ja. Und wer ist das?«
    »Terrible Riordan.«
    Er hatte den Namen mit einem gewissen ehrfürchtigen Klang in der Stimme ausgesprochen, aber Jane Collins konnte mit diesem Namen nichts anfangen.
    Terrible Riordan. Der schreckliche Riordan. Das hörte sich schlimm an und wer sich den Zwerg so anschaute, hatte auch bei der Nennung des Namens noch gelacht, doch Jane hütete sich weiterhin davor, das zu tun. Er hielt noch immer ihre Pistole, und einer wie er würde nicht zögern, auch abzudrücken.
    Anscheinend hatte er mit Jane Collins so seine Probleme, denn er fragte: »Warum bist du hier?«
    Die Detektivin hatte die Frage längst erwartet. Die passende Antwort kam ihr daher schnell und leicht über die Lippen.
    »Ich wollte eine Bekannte besuchen.«
    »Cindy?«
    »Ja, genau die.«
    »Sie ist nicht hier.« Die Blicke des hässlichen Zwergs irrten plötzlich hin und her. Möglicherweise war es Unsicherheit, die ihn überfallen hatte, weil er selbst nicht wusste, wo sich Cindy Blake aufhielt.
    »Du suchst sie auch, wie?«
    »Ja, das tue ich.«
    Wenigstens ehrlich war er.
    »Ich kann dir nicht helfen«, sagte Jane. »Sie ist nicht hier. Ich habe das Haus durchsucht. Vielleicht ist sie auch weggefahren. Wer kann das wissen?«
    Die Erklärung schien für Robin einleuchtend zu sein, denn er nickte.
    Die Lage hatte sich etwas entspannt, und Jane unternahm einen weiteren Versuch.
    »Wir wollen sie doch beide haben, nicht wahr?«
    »Das stimmt.«
    »Dann könnten wir uns doch gemeinsam auf die Suche machen. Vier Augen sehen mehr als zwei.«
    Sie hatte den Vorschlag so lässig dahingesagt, aber er war nicht auf fruchtbaren Boden gefallen,

Weitere Kostenlose Bücher