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1377 - Es lauert im Dunklen

1377 - Es lauert im Dunklen

Titel: 1377 - Es lauert im Dunklen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn der Zwerg zischte etwas, das sie nicht verstand, das sich jedoch böse anhörte.
    »Nicht?«
    »Nein, ich werde nicht zulassen, dass sie in deine Hände gerät. Ich will sie haben, um sie zu Riordan zu bringen. Er braucht sie für die Kinder, verstehst du?«
    »Nicht die Bohne.«
    »Es ist auch nicht wichtig. Überhaupt nicht. Für mich ist wichtig, dass du mich nicht störst.«
    »Was heißt das?«
    Er fing an zu lachen wie jemand, der großen Spaß bei gewissen Dingen hat. »Ich werde dich töten! Ich schieße dir eine Kugel in den Kopf, das ist es.«
    »Und was hast du davon?«, fragte Jane schon wesentlich leiser, weil die Furcht doch drückte.
    »Es kann mich niemand mehr stören.«
    Aus seiner Sicht hatte er schon die Wahrheit gesprochen. Nur war Jane damit nicht einverstanden.
    »Wenn du schießt, würdest du ein Mörder sein.«
    »Na und?«
    »Überlege es dir…«
    »Hör auf zu betteln, ich weiß, was ich zu tun habe. Riordan hat mir freie Hand gelassen.«
    »Kann ich ihn nicht sehen?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil er sich in seiner Kirche aufhält. In der Kirche der Dunkelheit. Da ist er der Herrscher. Das haben die Menschen schon früher erleben müssen, und jetzt ist er wieder da. Und ich bin es ebenfalls. Wir werden zusammen die alte Kirche wieder aufblühen lassen, und dabei wird uns Cindy Blake behilflich sein.«
    »Was soll sie denn tun?«
    »Sie wird uns die Kinder beschaffen und damit die Seelen.« Er riss sein Maul weit auf. Ein hässliches Lachen wehte Jane Collins entgegen, die zwar die Antwort gut verstanden hatte, es jedoch nicht schaffte, sie in einen Zusammenhang zu bringen. Wenn sie sich vorstellte, was eine derartige Gestalt mit Kindern anstellen konnte, wenn sie in die Kirche der Dunkelheit geschleppt worden waren, wollte sie sich das lieber nicht ausmalen. Nur konnte sie nicht verhindern, dass ihr das Wort »Kinder« über die Lippen rutschte.
    »Ja, Kinder«, wiederholte der Zwerg.
    »Warum sie?«
    »Weil ihre Seelen so herrlich rein und unschuldig sind.«
    »Wann soll das passieren?«
    »So schnell wie möglich«, sabberte der Zwerg.
    »Und dafür brauchst du Cindy Blake.«
    Es gab also einen Plan, und der hatte mit einem normalen Verbrechen nichts zu tun. Ich bin wieder mal in eine dämonische Falle gestolpert!, dachte sie, und John hat ebenfalls den richtigen Riecher gehabt. Sie waren hier im Haus verabredet. John hatte von einer knappen halben Stunde gesprochen. War sie um? Dauerte es noch etwas? Jane traute sich nicht, auf ihre Uhr zu schauen, das hätte der verfluchte Killer-Zwerg unter Umständen falsch deuten können.
    Wo kam er her? Wie war er entstanden? Und wie sein Herr und Meister, der sich Riordan nannte?
    Wie so oft war es für Jane wieder einmal wichtig, Zeit zu gewinnen. Deshalb hielt sie ihre Fragen auch nicht zurück.
    »Wer bist du wirklich, Robin? Wo kommst du her?«
    »Aus einer anderen Zeit.«
    »Wie auch dein Herr?«
    »Und aus einer anderen Welt. Wir gehörten zusammen. Schon damals. Man hat uns getötet, dachte man, aber man hat es nicht wirklich geschafft. Man kann uns nicht vernichten.«
    »Ich will ihn sehen!«, verlangte Jane.
    »Riordan?«
    »Ja. Führe mich zu ihm.«
    »Nein!«, flüsterte der Zwerg mit seinem breiten Maul. »Nein, ich werde dich nicht zu ihm führen. Du bist kein Kind.«
    »Aber ich habe eine Seele.«
    »Keine Kinderseele. Nur sie will er. Sie machen ihn reicher, viel reicher.«
    Jane Collins wusste nicht, welches Gegenargument sie noch vorbringen sollte. Robin war einfach zu sehr eingefahren. Er würde seine Gleise nie verlassen.
    »Und sie wird kommen!«, flüsterte er, »dass weiß ich genau. Sie wird bald hier erscheinen und eine für sie fremde und auch tote Frau vorfinden. Nämlich dich!«
    Der Satz hatte sich so endgültig angehört. Jane stellte sich schon auf den Mündungsblitz und auch auf den Schuss ein, doch der erfolgte noch nicht.
    »Stell dich hin!«
    »Gut.« Jane nickte. »Und dann?«
    »Du sollst dich hinstellen!«
    Der Befehl war klar genug gesprochen. Jane erhob sich aus ihrer unbequemen Lage. Sie fühlte sich noch nicht fit, und in diesem Zustand einem Wesen gegenüberzustehen, das zu allem entschlossen war, ließ sie beinahe verzweifeln.
    Die Detektivin gehörte zu den Frauen, die sich wehren konnten.
    Sie war in einigen Kampftechniken ausgebildet, aber diese noch immer lächerlich wirkende Figur stand einfach zu weit von ihr entfernt, um sie gezielt angreifen zu können. Die Kugel würde immer

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