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1378 - Wenn die Totengeister kommen

1378 - Wenn die Totengeister kommen

Titel: 1378 - Wenn die Totengeister kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gekillt haben?«
    »Stones Gorilla, seinen Leibwächter.« Bill sprach den Regisseur direkt an. »Ja, Sie können aufstehen und sich die Leiche anschauen. Ihr Aufpasser wurde erwürgt. Von den Totengeistern. Wollen Sie jetzt was sagen? Oder halten Sie noch immer den Mund?«
    Aldo Stone stemmte sich hoch. Ob er am Ende war und plötzlich mit einer Erklärung rausrückte, mussten wir noch abwarten. Er war plötzlich der Mittelpunkt, der Hauptdarsteller, und wir alle kamen uns irgendwie wie Darsteller in einem Film vor.
    »Was glotzt ihr so?«, brüllte er uns an. »Ja, verflucht, es hat den Unfall gegeben, den Brand hier, bei dem vier Frauen umkamen. Na und? Ich habe neue bekommen. Für meine Filme stehen sie Schlange.« Er lachte laut und schrill. Dann stoppte er sein Gelächter und wies mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf jeden einzelnen Zuschauer. »Ihr alle habt es gewusst. Wir sind zusammen geflohen, und die Frauen nicht, weil sie eingesperrt waren. Es waren ja nur Illegale. Kein Mensch hat nach ihnen gefragt…«
    »Hören Sie auf!«, brüllte Glenda Perkins ihn an. Sie kam mir dabei zuvor. Auch sie war überrascht, wie wenig ein Menschenleben für diesen Menschen zählte. So etwas von menschenverachtend hatten wir lange nicht mehr erlebt. Aldo Stone hatte vier junge Frauen einem grausamen Schicksal überlassen, und jetzt kehrten sie als Totengeister zurück.
    Warum?
    Was war da passiert? Es musste einen Grund dafür geben, dass sie ihre Ruhe nicht fanden.
    Sie hatten von Rache gesprochen, und ich war davon überzeugt, dass sie ihre Rache nicht auf eine Person beschränken würden. Einer aus der Zeugengruppe war bereits tot, denn es gab für mich keinen Grund, an den Aussagen meines Freundes zu zweifeln.
    Und die nächsten? Wer würden die nächsten sein?
    Stone fing an zu lachen und schlenkerte dabei seinen gesunden Arm. »So, jetzt wisst ihr alles. Aber ihr könnt mir nichts beweisen. Es gibt keine Spuren, keine Hinweise, und welcher Richter glaubt schon an Geister? Ich kenne keinen.«
    »Sie sind trotzdem gekommen, um abzurechnen«, erklärte Bill.
    »Und sie werden sich nicht aufhalten lassen. Ich habe sie gesehen. Es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als die Leute hier in Sicherheit zu bringen, John. Was mir bei Stone schon fast Leid tun würde. Aber ich sehe keine andere Möglichkeit.«
    »Zu spät«, sagte Suko und deutete nach vorn. »Sie sind bereits da…«
    ***
    Ja, sie waren da. Und sie kamen aus der gleichen Richtung aus der unser Freund Bill gekommen war. Sie waren nicht zu hören, dafür zu sehen, und sie erreichten, dass es zwischen uns totenstill wurde.
    Auch die Mitarbeiter trauten sich nicht, nur ein Wort zu sagen.
    Vier Geister schwebten heran.
    Vier Gestalten, deren Körper verbrannt waren. Auch jetzt trugen sie diesen leicht stechenden Brandgeruch vor sich her, der in unsere Nasen stieg.
    »Sie sind es, John, es sind die Echten«, flüsterte mir Glenda zu.
    »Ich spüre es. Und Eine ist dabei, die alles auf ihre Schultern genommen hat. Da hat dieser Stone einen lebensgefährlichen Fehler begangen.«
    Genau diese Eine löste sich von der Gruppe. Man konnte sie schlecht als einen Menschen bezeichnen, obwohl sie schon menschliche Umrisse besaß. Der Körper glich mehr einem kompakten Nebelgebilde, bei dem die Gesichtsmerkmale eines Menschen verschwammen. Es malte sich zwar der Kopf ab, doch es gab kein Gesicht.
    Für uns interessierte sie sich nicht. Es gab nur Einen, den sie sah, und das war Aldo Stone.
    Und dann sprach sie.
    Ob sie es wirklich war, blieb ein Geheimnis, denn die Stimme besaß ihren Ursprung nicht in Höhe des Gesichts, sondern drang von überall her auf uns ein.
    »Aldo Stone… Aldo Stone … erkennst du meine Stimme?«
    Die Erscheinung hatte den Namen bewusst zweimal ausgesprochen, um den Regisseur auf den Ernst der Lage aufmerksam zu machen.
    Er nickte. Und es sah schon verzweifelt aus.
    »Dann weißt du auch, wie ich heiße.«
    »Ja, verflucht.«
    »Sprich meinen Namen aus! Alle sollen ihn hören, und alle sollen ihn fürchten.«
    »Lucille. Du… du … bist Lucille, die Schamanin.«
    »Ja, Aldo, gut. Du hast mich nicht vergessen. Ich dich allerdings auch nicht. Selbst als Tote nicht. Du bist mir immer in Erinnerung geblieben, und jetzt bin ich mit meinen Leidensgenossinnen zurückgekehrt, um Rache zu nehmen…«
    ***
    Es war uns klar gewesen, dass es so laufen würde. Jetzt aber hatten wir die Bestätigung, und ich glaubte nicht, dass sich Lucille durch

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