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138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits

Titel: 138 - Nostradamus - Gericht im Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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vorsichtig! In deinem eigenen Interesse .«
    Da sah sie den dunklen Körper auf der
Straße liegen.
    Morna reagierte sofort und trat hart auf
die Bremse.
    Der schwere Wagen, den sie in der
Seitenstraße bewußt langsam gefahren hatte, stand augenblicklich.
    Iwan Kunaritschew war auf diese
unerwartete Situation nicht vorbereitet.
    Ruckartig flog er nach vorn und stemmte sich
am Armaturenbrett ab. Er konnte verhindern, daß er mit dem Kopf gegen die
Windschutzscheibe knallte. Seine Selbstgedrehte wurde ihm wie von einer
unsichtbaren Hand aus dem Mund gerissen und landete im aufgeklappten
Handschuhfach, das sich bei dem blitzartigen Bremsmanöver mit hartem Knall
schloß.
    »Du fliegst heute wieder so fantastische
Loopings, meine Liebe«, knurrte der Russe. »Du solltest dir für alle
Gelegenheiten noch ein paar passende Schilder prägen lassen. Wie wär’s denn
damit? >Bitte während der Fahrt anschnallen. Für den Fall, daß das Fahrzeug
abhebt<.«
     
    *
     
    X-RAY-7 riß die Tür auf und stürzte ins
Freie. Regen prasselte auf ihn nieder und durchnäßte im Nu seine Kleidung.
    »Da scheint noch jemand heute abend mehr
als einen Wodka getrunken zu haben«, sagte er zu Morna, die von der anderen
Seite her um das Auto kam. Die Schwedin hatte sich in der Eile nicht die Mühe
gemacht, den Schirm vom Rücksitz zu nehmen, um sich damit vor dem ärgsten
Schauer zu schützen. »Wenn man harte Sachen nicht verträgt, soll man sie nicht
trinken.«
    Iwan Kunaritschew war in dieser Hinsicht
ein wahrer Wundermann. Es war oft erstaunlich, welche Mengen er vertrug. Um so
überraschender war es dann aber, daß der Alkohol ihn nicht umwarf. Morna konnte
sich nicht daran erinnern, diesen Mann jemals wirklich betrunken gesehen zu
haben. Kunaritschew kannte seine Grenzen.
    Er bereute im gleichen Augenblick die
Worte, die er gesprochen hatte.
    Der Mann auf dem Boden atmete nicht, und
sein Puls war nicht mehr zu fühlen.
    Sein Jackett war aufgerissen, und um ihn
herum lagen durchweichte Geldscheine, Papiere, Briefe, die aus der ihm
offensichtlich mit Gewalt entrissenen Brieftasche achtlos gezerrt waren.
    Iwan drehte den Reglosen vorsichtig auf
die Seite.
    Da geschah das Unheimliche!
    Es schien, als hätte es nur dieser
Bewegung bedurft, um das Grauen in Gang zu setzen.
    Unter Kunaritschews Händen raschelte es,
als ob ein Windstoß in welkes, trockenes Laub fahre.
    Der durchweichte Anzug fiel in sich
zusammen. Der Fremde vor ihnen zerfiel von einer Sekunde zur anderen in
pulverfeinen Staub.
    Zurück blieb nur seine Kleidung!
    Morna Ulbrandson und Iwan Kunaritschew
sahen sich an.
    X-RAY-7 sprach nur einen einzigen Satz.
»Das sieht nach Arbeit aus .«
    Die Schwedin lief bei strömendem Regen in
das nächste Lokal, um von dort aus die zuständige Polizeidienststelle zu
benachrichtigen.
    Inzwischen nahm der russische PSA-Agent
die zurückgebliebene Kleidung des in Staub Aufgelösten und die offenbar ihm
gehörenden Utensilien näher in Augenschein.
    Aus der Brieftasche war unter anderem eine
schmale, in ihrer Farbe auffallende Visitenkarte gefallen, die vom Regen
ebenfalls völlig durchnäßt war.
     
    *
     
    Iwan nahm sie an sich und warf einen Blick
darauf. Dies war der Moment, als Morna aus dem Lokal zurückkehrte und ihm
mitteilte, daß die Polizei bereits unterwegs sei.
    »Etwas gefunden?« fragte sie ihn.
    Er deutete auf die Visitenkarte.
    »Dunkelviolette Schrift auf giftgrünem
Untergrund«, entgegnete er. »Ich hab’ mir inzwischen auch die Papiere des
Mannes angesehen. Es ist ein gewisser Pierre Laplace, er stammt aus Paris. Von
Beruf ist er Journalist. Ob diese Dinge etwas mit der Visitenkarte zu tun
haben, wage ich noch nicht zu entscheiden. Zumindest ist es eine interessante
Visitenkarte, wie man sie nicht jeden Tag sieht. Folgendes steht darauf:
>Madame Kuruque - die Seherin der Provence - erwartet auch Ihren Besuch,
    wenn Sie guten Willens sind. Sprechstunden
nach Vereinbarung. < Und ganz unten steht links St. Rémy und rechts Paris. Die Geschäfte der Dame
scheinen zumindest zu florieren. Wenn sie sich zwei Praxen an so weit
voneinander entfernten Orten leisten kann ...«
    Fünf Minuten später traf die
Mordkommission unter Führung von Mike Shelly ein.
    Der dreiundvierzigjährige Captain hatte
eine Halbglatze, war von kräftiger Statur und lutschte Pfefferminzbonbons. Als
er die Wagentür auf stieß, wehte ihm der Geruch von frischem Pfefferminz
voraus.
    Shelly war verwundert, Morna Ulbrandson
und Iwan Kunaritschew hier zu

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