1380 - Die Helden von Zapurush Ill
Doch in dem Moment kommt der Rest des Verbands aus der Überlichtphase, stürzt in unmittelbarer Nähe des Gegners in den Normalraum zurück und entert nach kurzem Beschuß mit Narkostrahlern die vier Schiffe sowie alle Raumforts, auf denen sich ja ohnehin nur Arbeitsroboter und ein paar Aufsichtspersonen befinden, weil sie erst halb fertig sind."
„Genial!" kommentierte Chatman anerkennend.
Der Okrill nieste schallend. „Moment!" rief Tostan. „Da kommt noch eine Meldung unserer letzten Robotsonde ein. Oh, verdammt!"
„Was ist los?" fragte Atlan, während Iruna hinter den Sessel des Kommandanten trat und die Anzeigen selbst verfolgte. „Ein kartanischer Trimaran ist dicht bei Zapurush-III aufgetaucht und wurde von einem Hauri Schiff aufgebracht", sagte sie tonlos. „Jetzt schicken die Hauri eine Nachricht per Hyperkom-Richtstrahl zum Ushallu-System. Sie ist kodiert, so daß wir einige Zeit brauchen werden, um den Inhalt zu kennen."
„Wir können ihn erraten, Madam", meinte Tostan. „Ein Wort war nämlich nicht kodiert. Es heißt CHARISTA."
„Das Schiff von Vir-Kon, dem Kurier der Zentralen Wissensautorität!" stieß Atlan hervor. „Da ist etwas faul. Vir-Kon ist niemals aus eigenem Willen ins Ushallu-System geflogen. Jemand muß die Daten seiner Überlicht-Phase verfälscht haben, um ihn den Hauri in die Hände zu spielen."
„Sei es, wie es sei", erklärte Iruna entschlossen. „Vir-Kon darf nicht in die Hände der Hauri des Ushallu-Systems fallen. Das heißt, wir müssen viel früher losschlagen, um ihn noch im Zapurush-System zu befreien. Jedes Zögern wäre jetzt verhängnisvoll."
„Wir starten kurz vor der nächsten Plusphase!" entschied Atlan.
4.
„Eine Space-Jet", murmelte Giffi Marauder, ohne zu wissen, woher er den Begriff kannte. „Eine Kompakt-Space-Jet. Ein wundervolles Schiff. Viel besser als die Schiffe der Hauri, soweit ich sie nach der ROARKA beurteilen kann."
Er wunderte sich, daß die HAWKING unbewacht in einem unverschlossenen Hangar des Raumtenders stand und daß er unentdeckt vom Bordhospital bis hierher gekommen war. Andererseits war er natürlich froh darüber.
Langsam schlenderte er um die breiten Landeteller der Landestützen heran, musterte die Unterseite des Ringwulsts, in dem die Gravitrafspeicher und Metagravs sowie Grigoroff-Projektoren untergebracht waren, dann blieb er unter der Schleuse im Mittelpunkt der unteren Diskus-Halbschale stehen. „Das Schott steht offen", sprach er zu sich selbst. „Das sieht nach einer Einladung aus. Sollten die Hauri mir eine Falle gestellt haben?" Er schüttelte den Kopf. „Eigentlich wäre das überflüssig, wenn sie mich im Bordhospital besser überwacht hätten. Ich werde also die Gunst der Stunde nutzen und in die Steuerkanzel hinaufschweben wie ein Engel."
Er stellte sich unter die einladende Öffnung. Von hier aus konnte er durch den vertikal verlaufenden Zentralschacht hinaufblicken und, da das Zentralschott ebenfalls offenstand, auch an den Rückenlehnen der beiden Kontursessel der Steuerkanzel vorbei und durch das transparente, gewölbte Kanzeldach. Die leuchtende Decke des Hangars warf genügend Licht von oben hinein.
Aber er konnte nicht hinaufschweben, denn kein Antigravfeld schaltete sich ein, wie das eigentlich automatisch erfolgen mußte, wenn jemand sich unter das offene Außenschott stellte.
Giffi wunderte sich darüber, aber nicht lange, denn da der größte Teil seiner Erinnerungen ihn noch immer im Stich ließ, wußte er nicht, ob das Antigravfeld sich tatsächlich automatisch einschalten mußte.
Er entschloß sich dazu, es anders zu versuchen.
Nachdem er ein paarmal auf und ab gehüpft war, gelang es ihm, den Rand der Schottöffnung mit den Händen zu greifen. Er zog sich ächzend und stöhnend hoch. Anschließend bekam er die Wandleitersprossen des Zentralschachts zu fassen. Behende kletterte er hinauf.
Dann stand er in der Steuerkanzel und musterte die Kontrollen. Allmählich dämmerte ihm, wie diese und jene Schaltungen zu bedienen waren und welchen Zweck sie erfüllten. Aber er glaubte nicht, daß das ausreichte, um die Space-Jet zu starten.
Jedenfalls nicht manuell.
Aber er erinnerte sich vage an den hochwertigen Zentralsyntron des Beiboots (des Beiboots welchen Schiffes?) und an einen Logik-Programm-Verbund, der vom ZS gesteuert wurde. Der LPV sollte in der Lage sein, akustische Anweisungen aufzunehmen und sie in folgerichtige Schaltungen umzusetzen, so daß eigentlich der Befehl
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