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1383 - Todeskommando Paghal

Titel: 1383 - Todeskommando Paghal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Säbelzahntiger noch besser beobachten zu können. „Herrlich!" sagte er. „Ich wollte, ich wäre früher geboren worden und hätte die Erde schon während des Pleistozäns besuchen können."
    „Ist es nicht gefährlich für den Wärter, mitten zwischen den Raubtieren zu stehen?" fragte jemand.
    Atlan erkannte den Frager als Franklin Kendall, den Initiator der Gründung des Intergalactic Peace Corps und Ersten Diplomaten des IPC. Er hatte sich mit seiner Frage an Reginald Bull gewandt.
    Bully winkte ab. „Diese Tiere sind von ihrem Betreuer mit der Flasche aufgezogen worden", antwortete er. „Sie sind außerdem noch jung. Es besteht keine Gefahr, Franklin."
    Die drei Säbelzahntiger schwenkten wie auf Kommando herum und blickten aus ihren gelben, funkelnden Augen zu einer Stelle der Galerie, die Atlan gegenüberlag.
    Der Wärter zog an der dreifachen Kette und rief einen Befehl.
    Wahrscheinlich sollten die Tiere sich zu Atlan umdrehen. Aber sie gehorchten nicht. Ihre langen Schweife peitschten den Sand, und plötzlich stießen sie ein markerschütterndes Gebrüll aus. „Da stimmt etwas nicht", sagte Atlan argwöhnisch.
    Er sah Kendall zu der Stelle der Galerie blicken, die offenbar die Aufmerksamkeit der Raubkatzen gefesselt hatte. Einige Personen waren ängstlich zurückgewichen, deshalb fielen ihm und nun auch Atlan die vier Männer direkt an der Brüstung besonders auf. Sie waren nach der neuesten Mode in enge weiße Röhrenhosen und weit fallende bunte Umhänge gekleidet. Was sie von den anderen Besuchern sofort abhob, war ihre verblüffende gegenseitige Ähnlichkeit. Sie glichen sich in Größe, Körperform, Gesichtsschnitt und Haartracht wie eineiige Vierlinge.
    Und sie starrten genau zu Atlan herüber, ohne sich um die brüllenden Säbelzahntiger zu kümmern.
    Ihr Verhalten und ihr Aussehen mahnten Atlan zur Vorsicht; sein Extrasinn sprach an.
    Gerade wollte er Reginald Bull auf die Gestalten hinweisen, da sah er, wie ihre Hände blitzschnell unter die Umhänge fuhren.
    Franklin Kendall mußte noch früher Verdacht geschöpft haben. Er handelte bereits, als Atlan noch wie gebannt auf die Fremden starrte. Mit gellendem Schrei sprang er vor und stieß Atlan und Bully auseinander.
    Ein grellweißer Blitz zuckte an seinem Kopf vorbei und versengte ihm die Haut.
    Dann überstürzten sich die Ereignisse.
    Franklin Kendall brach zusammen, die Säbelzahntiger brüllten in höchster Erregung, Energieschüsse fauchten und knatterten, menschliche und tierische Leiber wirbelten durcheinander.
    Atlan hielt seinen heißgeschossenen Impulsstrahler in der Hand, als alles vorbei war und die Männer seiner Leibwache sowie Agenten der Sol-Ab über die Galerie wimmelten, auf der die böse zugerichteten Körper von drei Attentätern und zwei Säbelzahntigern lagen. „Ohne Iruna von Bass-Teth lebtest du jetzt nicht mehr", sagte Kendalls Stimme.
    Altan stutzte, dann versuchte er, die Benommenheit durch heftiges Kopfschütteln loszuwerden, denn was er soeben gehört hatte, konnte unmöglich mit den damaligen Ereignissen zusammenhängen. „Was hat Iruna im Jahr der Zombies zu tun?" fragte der Arkonide verwirrt.
    Als er keine Antwort erhielt, kämpfte er gegen die watteartigen Schleier an, die seine Sinne umnebelten und ihn daran hinderten, die Realität zu sehen und zu hören.
    Denn daß das Attentat auf ihn im Galaktischen Zoo der fernen Vergangenheit angehörte und er sich zeitlich weit davon entfernt auf einem fremden Planeten befand, das hatte er inzwischen begriffen.
    Es waren nur die Schatten der Vergangenheit, die ihn eingeholt hatten.
    Vielleicht, um ihm zu helfen, mit den Schwierigkeiten der Gegenwart fertig zu werden.
    Um deinen Überlebenswillen zu mobilisieren! wisperte etwas in seinem Bewußtsein, das er als „Stimme" seines Logiksektors erkannte. Du bist nämlich so gut wie tot.
    Bin ich verwundet? überlegte Atlan und versuchte die Augen zu öffnen. Gegen alles andere werde ich ja durch meinen Zellaktivator geschützt.
    Gift! gab der Extrasinn zurück.
    Das ist unmöglich! lehnte sich Atlan auf und rollte sich herum. Mein Zellaktivator schützt mich gegen alle Arten von Gift. Folglich kann Gift mich nicht töten.
    Diesmal erwiderte der Logiksektor nichts.
    Plötzlich stach es schmerzhaft durch Atlans Hirn.
    Ihm fiel wieder ein, daß er vor kurzem noch die Stimme von Iruna gehört hatte.
    Nein, nicht Irunas Stimme, sondern die Stimme Franklin Kendalls. Und das konnte nicht sein, denn nur Iruna lebte noch.

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