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1387 - Signale der Vollendung

Titel: 1387 - Signale der Vollendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hätte, daß wir eine ganze Woche verlieren würden, hätte ich vermutlich anders entschieden.
    Wir waren eine ganze Weile vor den Worlon-Benguel im Zwei-Planeten-System, und selbst die MAI-Kl kam fast gleichzeitig mit uns dort an. Drei Lichtjahre sind ja wirklich keine Distanz, wo die Leistung eines Überlichtantriebs ins Gewicht fällt. Aber die Benguel ha offensichtlich eine hoffnungslos veraltete Raumtechnik, die Masse ihres Gigantraumschiffs auf Kurs zu bringen und dann zu beschleunigen. Planet Nummer zwei war eine fast erdgroße Sauerstoffwelt, die eine zerrissen wirkende Oberfläche hatte, die zu drei Fünfteln aus Wasser bestand, das das Festland in Tausende kleiner bis mittelgroßer Inseln teilte„Es gab nur zwei beachtlichere .Landmassen, die man mit etwas gutem Willen als Kontinente bezeichnen konnte, und sie waren zueinander antipodisch. Den Kontinent, der sich bei unserer Ankunft auf der Tagseite befand, nannten wir Alpha, den Nachtkontinent Beta.
    Anzeichen von Zivilisation fanden wir nicht„Das hieß natürlich nicht, daß es keine intelligenten Bewohner geben konnte, die auf einer niedrigeren Entwicklungsstufe standen.
    Um in, diesem Punkt sicherzugehen, schickten wir Sonden auf den Planeten hinunter. Die Sauerstoffatmosphäre war jedenfalls gut verträglich, und später meldeten die Sonden, daß es auch keine gefährlichen Krankheitserreger zu geben schien. Gewißheit würde erst eine eingehendere Analyse bringen, aber soweit waren wir noch nicht. „Wo ist denn .Gucky?" erkundigte ich mich, als mir auffiel, daß ich den Mausbiber schon eine ganze Weile nicht gesehen hatte. Offenbar fühlte sich niemand angesprochen, denn ich bekam keine Antwort. „Sonde vier hat eine einheimische Lebensform entdeckt", meldete der Syntron. „Es könnte sich um Intelligenzen handeln. Auf Land Alpha gibt es auch Ruinen von primitiven Siedlungen. Aber es ist wenig wahrscheinlich, daß die entdeckten Planetenbewohner die Erbauer sind."
    „Darf ich auch selbst Schlüsse ziehen?" fragte ich gereizt und ließ mir die von der Sonde gemachten Aufnahmen überspielen. Die ersten Aufnahmen waren aus großer Höhe gemacht worden und zeigten die Insel, die etwa halb so groß war wie Australien, in ihrer Gesamtheit. Die Auswertung besagte, daß sie zu einem Drittel aus Bergen und Gebirgen bestand und zu gleichen Teilen aus Wüste und Steppe, die Berge waren reichlich bewaldet. Die nächsten Aufnahmen waren aus etwa tausend Meter Höhe gemacht worden und zeigten die Steppenlandschaft, in deren Mitte sich skelettartige Gebäudereste zeigten. In der Großaufnahme konnte man sehen, daß es sich um Stützpfeiler von mehrstöckigen Gebäuden handelte, und bei manchen waren sogar noch Reste der Deckenplatten vorhanden. Dagegen waren nirgends Seitenwände zu sehen. Plötzlich fing die Optik der Sonde ein mannsgroßes Echsenwesen ein, das sich auf stämmige Hinterbeine aufgerichtet hatte. Mit den Vorderbeinen, oder den Armen, wühlte die Echse im Schutt, Die Sonde glitt näher, und jetzt war zu erkennen, daß die Echse eine Art Schurz aus blaugrünen Farnen trug, die von fast gleicher Farbe wie die Körperschuppen waren. Als der Schatten der Sonde auf das Wesen fiel, wirbelte es herum. Die Sonde schwebte genau vor der Sonne. Die Echse fletschte das ausladende Gebiß, und auf einmal hatte es eine Waffe in der Hand, die ein Steinbeil sein könnte, und schleuderte sie nach der Sonde. Gleich darauf folgte ein Bildausfall. „Die Sonde wurde nur leicht beschädigt", erklärte der Syntron. „Sie ist schon wieder im Einsatz. Soll die Vorführung fortgesetzt werden?"
    „Mich interessiert vorerst nur, ob in den Ruinen etwas von Wichtigkeit entdeckt wurde", sagte ich. „Anzeichen von Technik, oder Gebrauchsgegenstände, die auf den Entwicklungsstand der einstigen Bewohner schließen lassen." Der Syntron sagte, daß keinerlei Relikte gefunden worden waren, die irgendwelche Schlüsse auf die ehemaligen Bewohner der Ruinen zuließen. „Sieht fast so aus, als ob die Bewohner beim Auszug aus der Stadt ihre gesamte Habe mitgenommen haben", sagte Lalla hinter mir. „Aber wohin sind sie? Warum haben sie ihre Stadt aufgegeben? Die Steinzeitechsen wer den sie wohl nicht verjagt haben."
    „Es sind Aussteiger, die sich auf eine der unzähligen Inseln zurückgezogen haben", sagte ich todernst. „Weißt du, wo Gucky ist?"
    „Was, bei Mwari, willst du von ihm", sagte Lalla mit seltsamem Funkeln in den Augen, das mich davor warnte, sie zu fragen, wer

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