Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1387 - Signale der Vollendung

Titel: 1387 - Signale der Vollendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
oder was denn >Mwari< sei. „Seien wir froh über die heilige Stille, die während seiner Abwesenheit herrscht. Danken wir Mwari."
    „Nicht so wichtig", sagte ich. „Mir ist nur eingefallen, daß ich ihn seit dem Funkgespräch mit dem Benguel nicht mehr gesehen habe." Ich erklärte Lalla nicht, daß ich dar an gedacht hatte, Gucky zum Land Alpha teleportieren zu lassen, um sich dort ein wenig umzusehen und vielleicht sogar einen Kontaktversuch mit den Einwohnern zu machen. Aber es war nicht so wichtig. Es ging mir auch nur darum, die Zeit bis zum Eintreffen der WORLON zu nutzen. Doch das erübrigte sich, denn da tauchte das leicht aus der Form geratene große Kugelschiff bereits nahe der Umlaufbahn des zweiten Planeten auf, und zwar mitunglaublich hoher Restbeschleunigung. „Das ist viel zu nahe am zweiten Planeten", sagte Vee Yii Ly fachmännisch. „Ich traue ihrer Technik nicht zu, daß sie das Bremsmanöver schaffen. Die rasen bis zur Sonne, vielleicht sogar in diese hinein. Ich gehe jede Wette ein. Wer hält dagegen?"
    „Ich", sagte ich, als ich die neuesten Verzögerungswerte des Benguel Schiffes erhielt. „Denn wenn die Benguel weiterhin derart auf die Bremse steigen, wird ihr Schiff wie eine Seifenblase in tausend Teile platzen." Ich hätte die Wette gewonnen, denn gleich darauf wurde das Kugelraumschiff tatsächlich förmlich gesprengt. Ich irrte mich nur in der Anzahl der Teile - es waren nicht ganz tausend.
    Hinter mir machte es „Plopp", und dann hörte ich Gucky keifen: „He, das könnt ihr doch mit mir nicht machen! Einfach davonfliegen und mich zurücklassen." Ich blickte mich um. Gucky wirkte tatsächlich so wütend wie er klang. „Wo haben wir dich denn zurückgelassen?" erkundigte ich mich. „An Bord der WORLON", sagte er etwas gemäßigter und fügte fast kleinlaut hinzu: „Ja, ja, ich weiß schon, daß ich ohne Auftrag gehandelt habe. Aber ich dachte, daß du mehr über die Benguel wissen möchtest, und darum habe ich mich an Bord ihres Schiffes umgesehen. Ja, und dann wart ihr auf einmal weg, und ich mußte den Flug auf diesem Fragmentschiff mitmachen." Ich hörte ihm nicht aufmerksam zu, denn ich beobachtete, wie die WORLON auseinanderbrach - in lauter kleine Kugelgebilde von unterschiedlicher Größe; wie eine Seifenblase, die sich in tausend kleine teilte. Und all die kugelähnlichen Einzelteile, die in alle Richtungen auseinanderstrebten, änderten ihren Kurs und formierten sich allmählich zu einem Pulk, der auf den zweiten Planeten der gelbroten Sonne zuhielt. „Sagtest du Fragmentraumschiff?" fragte ich den Mausbiber. „Du siehst es selbst", antwortete er. „Die WORLON besteht aus lauter kleineren Kugelfragmenten - eigentlich haben sie annähernd Wabenform."
    „Es müssen tausend sein", sagte ich verblüfft - und weil sich diese Zahl in meinem Kopf eingenistet hatte. „Es sind achthundertdreiundzwanzig, um genau zu sein", berichtigte mich der Syntron. Ich ignorierte es. „Und was hast du herausbekommen, Gucky?"
    „Telepathisch rein gar nichts", antwortete der Mausbiber. „Die Benguel denken, wie sie sprechen. Alles Vollendung, Freude und Einsamkeit, wenn du weißt, was ich meine. Aber es sind recht umgängliche Burschen.
    Sie haben mich wie einen alten Kameraden aufgenommen."
    „Und wie sehen sie aus?"
    „In terranischen Begriffen ausgedrückt?" meinte Gucky und gab die Antwort, ohne auf meine Zustimmung zu warten: „Wie eine Mischung aus Primaten und Rhesusäffchen mit Mopsgesichtern."
    „Es geht nichts über exakte wissenschaftliche Ausdrucksweise", sagte ich sarkastisch. „Du kannst dir auf Waliki selbst ein Bild von ihnen machen", erwiderte Gucky beleidigt und entfernte sich demonstrativ. Das hatte ich auch vor. Wir beobachteten den Pulk der Benguelschiffe. Ihre Größe variierte zwischen vierzig und zweihundert Meter Durchmesser. Als sie in die Atmosphäre des zweiten Planeten eintauchten, vergrößerten sich die Abstände zwischen den Schiffen. Zuerst schien es, als würden sie Land Alpha zum Landeplatz erwählt haben, aber dann setzten sie den F1ug in der Horizontalen fort und tauchten in die Nachtseite ein. Schließlich setzten sie über Land Beta zur Landung an. „Ist das nicht eigenartig?" meinte Lalla. „Warum meiden sie das Land Alpha?"
    „Vielleicht sind Benguel Nachtwesen", meinte ich, was natürlich kein Argument war, denn bei Raumfahrern durfte man voraussetzen, daß sie über den Tag- und Nachtwechsel eines rotierenden Himmelskörpers Bescheid

Weitere Kostenlose Bücher