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1388 - Die fliegenden Teufel

1388 - Die fliegenden Teufel

Titel: 1388 - Die fliegenden Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wartete.
    Den Weg zu Lady Sarahs Haus kannte ich im Schlaf. Für mich war es noch immer das Heim der Horror-Oma, auch wenn sie bereits seit Monaten nicht mehr lebte. Auch ihr Ende hatte indirekt mit dem Schwarzen Tod zu tun gehabt. Jetzt hätte ich der Horror-Oma gern gegenübergestanden und ihr gesagt, dass ich es wieder geschafft hatte, dass der Schwarze Tod nie mehr wieder zurückkehren würde. Sie hätte sich wahnsinnig gefreut.
    Ihr Haus war nach dem Ableben der Besitzerin nicht verkauft worden. Jane Collins hatte es geerbt und war gern darin eingezogen.
    Gegen ihre Mitbewohnerin hatte sie sich allerdings nicht wehren können. Sie war praktisch gezwungen worden, die blonde Bestie Justine Cavallo aufzunehmen. So lebten sie gemeinsam unter einem Dach. Wenn eben möglich, gingen sie sich aus dem Weg.
    Ich hatte das Glück, in der Nähe des Hauses einen Parkplatz zu finden. Als hätte man mir den Platz zwischen zwei Bäumen freigelassen. Da ich recht oft hier parkte, erlebte ich den Wechsel der Jahreszeiten stets mit. Wir hatten Herbst. Und trotz des zu warmen Wetters war die Verfärbung der Blätter vorangegangen. Das Laub bot dem Betrachter zahlreiche Farben. Vom noch Grün über ein strahlendes Gelb bis hin zum tiefen Braun. Da hatte sich der Jahreszeiten-Maler wirklich ausgetobt.
    Auch in dieser Nacht waren die Temperaturen kaum gesunken.
    Es war noch fast so warm wie am Tag. Ich merkte es, als ich den Wagen verließ. Über den Himmel trieb der Wind dünne, langer Schleierwolken, die auch am Mond vorbeiglitten, der in wenigen Tagen voll sein würde.
    Es war zwar dunkel, aber das Licht der Laternen und der Mond sorgten für eine gewisse Helligkeit. Allerdings für eine, die ich als unnatürlich ansah.
    Auch kam mir die Stille ungewöhnlich vor. Der Vergleich mit einer lauernden Stille kam mir in den Sinn, und ich merkte die leichte Spannung auf dem Rücken.
    In meinem Sichtfeld taumelten immer wieder Blätter zu Boden, die sich von den Zweigen und Ästen gelöst hatten. Für mich war es kein Sterben der Natur, sondern mehr ein Schlaf, der in einigen Monaten vorbei sein würde.
    Ich hatte Jane versprochen, noch am Abend zu erscheinen. Und sie schien mich zu erwarten, denn das Licht über der Haustür brannte, ebenso wie zwei Lampen innerhalb des Vorgartens, den ich durchquerte. Nebenbei bemerkte ich, dass auch er sein sommerliches Aussehen verloren hatte. Zahlreiche Blätter bedeckten Boden und Pflanzen.
    Licht fiel auch aus den Fenstern. Offenbar hatte Jane Collins bereits am Fenster gewartet, denn ich brauchte nicht zu klingeln, sie öffnete mir sogleich die Tür.
    »Da bist du ja, John!«
    »Wie versprochen.«
    »Okay, komm rein.«
    Hinter mir schloss sie die Tür und nahm mich dann in die Arme.
    An diesem Abend drückte sie mich besonders lang, denn sie wusste schließlich, was hinter mir lag.
    »Sollen wir zu mir hochgehen oder bleiben wir hier unten?«
    »Wir können auch hier unten bleiben.«
    »Okay.« Sie lächelte und schob mich ins Wohnzimmer. Sie selbst begab sich in die Küche.
    Hier unten befanden wir in einer Umgebung, die uns sehr vertraut war, weil wir hier oft mit Lady Sarah Goldwyn zusammen gesessen hatten. In einem Wohnzimmer, das mit Möbeln und allerlei Nippes überladen war. Auch jetzt noch, denn Jane Collins hatte alles so belassen. So sah das Zimmer aus, als würde Lady Sarah jeden Augenblick zurückkehren.
    Jane hatte schon einiges bereitgestellt. Nicht nur Getränke, es gab auch ein paar Pizzastücke als Fingerfood. Sie musste sie nur noch aus dem Ofen holen.
    Ich setzte mich inzwischen und versuchte, die Gedanken an die Horror-Oma zu vertreiben. Auf einem fahrbaren kleinen Tisch standen Säfte und Wasser bereit. Außerdem konnte ich mich bei einem guten Cognac und Whisky bedienen.
    Erst mal entschied ich mich für den frischen Kaffee. Bei den Conollys hatte ich zwar etwas gegessen, doch ich wollte Jane nicht vor den Kopf stoßen und aß auch eine Pizzaecke. Sie selbst hatte noch nichts gegessen und war entsprechend hungrig.
    Jane trug eine braune Hose aus weichem Feincord und eine weiße Bluse, deren Enden über die Hose bis zu den Hüften fielen.
    »Ich kann es nicht mehr aushalten, John. Bitte, es braucht dich nicht zu stören, wenn ich esse. Ich höre gern zu.«
    »Okay.«
    Jane gehörte zum Team, deshalb erzählte ich ihr alles, was passiert war. Sie hörte sehr genau zu, unterbrach mich auch nicht, sondern schüttelte hin und wieder nur den Kopf, weil sich meine Erzählungen so

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