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1388 - Die fliegenden Teufel

1388 - Die fliegenden Teufel

Titel: 1388 - Die fliegenden Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Schwelle. Weiter wollte sie nicht gehen, um so schnell wie möglich den Rückzug antreten zu können, wenn es sein musste.
    Ein leerer und auch dunkler Hof lag vor ihr. Sie hörte das leise Rascheln von Laub, das der Wind über den Boden trieb und in irgendeine Ecke wehte.
    Jane Collins schaute auch in die Höhe – und…
    Plötzlich hörte sie das seltsames Geräusch!
    Einen Lidschlag später sah sie den Schatten.
    Er fiel von oben herab. Er kam wie ein Geist aus der Dunkelheit und schlug hart auf.
    Es war kein Schatten, sondern ein Mensch, der mit verrenkten Gliedern vor ihr lag…
    ***
    »Wo sind sie?«, fragte ich und war sofort wieder bei Justine.
    »Da!« Sie deutete zur anderen Straßenseite. »Ich habe es dir doch gesagt. Sie geben so leicht nicht auf. Da steckt System dahinter, John.« Sie lächelte mit zusammengepressten Lippen. »Ich kann dir sagen, das wird noch eine spannende Nacht.«
    Eine Antwort ersparte ich mir. Die blonde Bestie war vom Fensterbrett gesprungen und zur Seite getreten, sodass ich freie Bahn hatte. Mein Blick glitt hinüber zur anderen Straßenseite, wo die Bäume ebenso wuchsen wie auf dieser. Natürlich war es auch dort dunkel. Meine Augen brauchten ein paar Sekunden, um sich an die Lichtverhältnisse zu gewöhnen.
    Ja, es stimmte. Dort bewegte sich etwas. Über und zwischen den Baumkronen. Man hätte meinen können, dass es sich um Vögel handelte, aber das war nicht der Fall. Wenn mich nicht alles täuschte, zählte ich drei dieser Fledermäuse.
    Sie hatten sich auf zwei Bäume verteilt und lauerten im Schutz des Blattwerks.
    »Die anderen müssen sich an anderen Orten versteckt halten«, sagte Justine. Dann lachte sie wie jemand, der sich freute oder sich durch das Lachen bestätigen wollte. »Du sieht, Partner, Mallmann gibt nicht auf. Er hat seine Spione in der Nähe behalten, und genau das deutet auf etwas Bestimmtes hin.«
    »Auf was?«
    »Keine Ahnung.«
    »Erzähl mir nichts.«
    Justine war so nah an mich herangetreten, dass ich sie riechen konnte. Bei aller Freundschaft, es war beileibe kein angenehmer Geruch. Sie roch muffig nach alter Haut oder Klamotten. Normalerweise parfümierte sie sich, darauf hatte sie jetzt verzichtet. Dabei war sie vom Aussehen her ein perfekter Männertraum. Wenn sie auftauchte, konnte man den Sex greifen, und so lockte sie vor allem männliche Opfer in die Falle, denn ihr wahres Gesicht zeigte sie später, und dann war es für den normalen Menschen zu spät.
    »Mallmann will mich, John. Mich ganz allein. Er versucht es mit allen Tricks. Er kann es nicht akzeptieren, dass ich eine Erneuerung unserer Partnerschaft abgelehnt habe. Es soll wieder so werden wie früher. Da ist er sogar bereit, seine Macht mit mir zu teilen, nehme ich mal an.«
    »Dann geh zu ihm. Mach ihm klar, dass du wieder zu ihm zurückkehrst. Ihr seid euch doch gleich.«
    Wieder lachte sie auf, bevor sie sagte: »John, du kennst mich verdammt schlecht. Was sollte mich denn an seiner Seite halten? Nichts, gar nichts. Es gibt die Vampirwelt wieder, aber es gibt auch die normale Welt, an die ich mich gewöhnt habe. Da will ich nicht weg.«
    Klar, ich hätte an ihrer Stelle auch so gedacht und empfunden.
    Justine hatte sich an uns gewöhnt, und umgekehrt war es ebenso. Es ärgerte mich schon ein wenig, dass ich so dachte, aber es war nun mal einen Tatsache.
    »Dann wäre es am besten, dass du ihm das klarmachst, Justine. Nimm mit ihm Verbindung auf, und das Ding ist gelaufen.«
    »Er müsste es eigentlich schon wissen. So dumm kann er nicht sein. Ich hätte mich bei ihm melden können, aber ich habe es nicht getan, und jetzt bin ich gespannt, was er unternehmen wird.«
    »Er hat seine Boten geschickt.«
    Sie winkte ab. »Das ist nicht alles, darauf kannst du dich verlassen.«
    Ich glaubte ihr aufs Wort.
    Die Fledermäuse hielten weiterhin genügend Abstand, damit wir nicht an sie herankamen. Sie benutzten das Herbstlaub als Deckung und reagierten auch nicht, wenn Autos durch die recht schmale Straße fuhren.
    Ich dachte an Jane Collins. Von ihr hatten wir nichts gehört. Sie war unten zurückgeblieben, und wie ich sie kannte, war sie bestimmt nicht inaktiv geblieben. Ich war auf dem Hof angegriffen worden, denn dieses Gebiet war noch einsamer. Da hatten die Fledermäuse bessere Chancen und…
    Meine Gedanken wurden durch die Bewegungen auf der gegenüberliegenden Straßenseite unterbrochen. Zuerst raschelte das Laub so laut, dass wir es sogar hier, auf der anderen

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