1389 - Straße der Skarabäen
Raumschiff, das sich mit hoher Geschwindigkeit von Nansar, dem Planeten der Nakken, entfernt. Distanz zu uns zur Zeit elf Lichtminuten."
„Das bedeutet, daß er an Bord dieses Schiffes ist", wunderte sich der Attavenno. „Das hätte ich mir nicht träumen lassen - wenn du verstehst, was ich damit sagen will."
„Wir folgen dem Raumschiff", entschied Sofortumschalter Rhodan.
Die DORIFER-Kapsel beschleunigte mit hohen Werten, und schon bald teilte LEDA mit, daß sich die Distanz zwischen beiden Raumschiffen rasch verminderte. „Willst du mit der Besatzung des anderen Schiffes sprechen?" fragte sie. „Aber sicher will ich das. Versuche, eine Verbindung herzustellen."
Einige Minuten verstrichen, dann teilte LEDA mit emotionsloser Stimme mit, daß die anderen nicht auf ihre Kontaktversuche reagierten.
Rhodan zögerte keine Sekunde. „Wir schließen zu ihnen auf und gehen an Bord", befahl er. „Meinst du, das sei ohne weiteres möglich?" zweifelte der Attavenno Beodu. „Das wird sich zeigen."
Auch Rhodan hatte seine Bedenken. Er wußte nicht, wer an Bord war, vermutete jedoch, daß er dort auf Nakken und Juatafu treffen würde. Wie sie auf sein Erscheinen reagieren würden, war völlig offen.
Es dauerte nicht lange, bis das andere Raumschiff auf den Bildschirmen sichtbar wurde. Die DORIFER-Kapsel dockte an, und gleich darauf teilte LEDA mit, daß ein Zugang möglich war. Rhodan und der Attavenno wechselten durch die Schleuse in das andere Schiff über. Beide hielten ihre Multitrafs schußbereit in den Händen. Sie hatten den Juatafu-Raumer kaum betreten, als sie auch schon auf den ersten Roboter stießen. Er lag rücklings auf dem Boden und regte sich nicht mehr. Eine äußere Beschädigung war nicht zu erkennen.
Rhodan beugte sich kurz über den Roboter und ging dann weiter. An der ersten Gangbiegung wäre er beinahe über einen Nakken gestolpert, der tot auf dem Boden lag. Er blieb stehen. Wenige Schritte von ihm entfernt waren drei weitere Nakken. Sie hatten eine sehr dunkle, bläulich schimmernde Haut, und ihre Köpfe steckten in Helmen. Einige Meter dahinter befanden sich weitere Nakken. Sie trugen keine Helme, aber das hatte keinen Einfluß auf ihr Schicksal. Sie waren ebenfalls tot. Neben ihnen kauerte Nai-Leng auf dem Boden. Er hielt sich den Kopf mit beiden Händen, und in seinen Augen spiegelte sich der Irrsinn. „Was ist hier passiert?" fragte Beodu. „Ich begreife das nicht."
„Das können wir nur vermuten", erwiderte der Terraner. „Die Nakken müssen irgend etwas an sich gehabt haben, was Nai-Leng an sie gerissen und zu einer Art Teleportation gezwungen hat. Als er hier materialisierte, muß er ein psionisches Echo ausgelöst haben, das sie getötet hat."
„Es ist nicht das erstemal, daß er Nakken begegnet. Vorher ist nichts passiert."
„Da war er auch noch nicht auf Ram gewesen."
Beodu hob hilflos die Hände. „Ob es wichtig für uns ist, wohin diese Nakken fliegen wollten?" fragte er. „Das wird sich zeigen. Auf jeden Fall werden wir es überprüfen."
Rhodan untersuchte die Technik des Raumschiffs und kontrollierte den Computer, bis er die Zieldaten des Fluges ermittelt hatte. Er glaubte, seinen Augen nicht trauen zu dürfen. „Was hast du?" fragte Beodu. „Du siehst mich so seltsam an."
„Dieses Raumschiff sollte nach Fundoro fliegen", erwiderte der Terraner. „Und das kann kein Zufall sein."
„Wir hätten uns wahrscheinlich nicht um dieses Schiff gekümmert, wenn Nai-Leng nicht verschwunden wäre", stellte Beodu fest.
Rhodan nickte. „Genau das meine ich. Gerade das kann kein Zufall gewesen sein. Da muß ein Zusammenhang bestehen, und wir werden klären müssen, welcher Art. Fundoro ist der vierte Planet der Sonne Fanji. Ich habe die Koordinaten bereits an LEDA übermittelt. Wir nehmen Nai-Leng mit und gehen in die Kapsel zurück. Ich habe die Programmierung dieses Schiffes geändert. Es wird Fundoro nie erreichen. Komm!"
3.
„Die Informationen sind richtig", erklärte LEDA einige Stunden später. „Wir haben das Fanji-System erreicht. Es hat acht Planeten. Der vierte Planet könnte Fundoro sein. Ob er es wirklich ist, läßt sich erst entscheiden, wenn weitere Daten vorliegen."
„Danke!" Rhodan blickte auf einen der Monitorschirme, auf dem die in dem Raumschiff der Nakken ermittelten Daten erschienen. Sie bestätigten, was Rhodan zum Teil schon wußte. Über das Bekannte hinaus erhielt er nun aber weitere Informationen, die das Gesamtbild
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