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139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

Titel: 139 - Rätsel-Tempel des Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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haben, der die Beschwörungsformeln und Riten der alten
Zauberer des Mittleren Ostens beherrscht hätte. Er sei im Besitz einer
Schriftrolle gewesen, die durch Zufall in seine Hände geriet.
    Die Rolle stamme aus einem Tempel, der
kürzlich bei Ausgrabungsarbeiten rund zwanzig Meilen nordwestlich von Bagdad
entdeckt worden sei. In der lehmigen Erde hätte man Weihrauchgefäße,
Ritualmesser und guterhaltene, bunt bemalte Krüge gefunden. Bis zur Stunde sei
nicht geklärt, welche Sekte diesen Tempel einst erbaut und benutzt hätte. Schon
jetzt könne man allerdings sagen, daß an diesem Ort schauerliche Rituale
stattgefunden hätten und die Sekte Dämonen und Geister angebetet habe. Um diese
günstig zu stimmen, waren oft Menschenopfer dargebracht worden.
    Der junge Iraker, dessen schwarzes, streng
gescheiteltes Haar glänzte, als wäre es mit Pomade behandelt worden, hatte die
Stimme gesenkt. Da er nur zwei Stühle von Morna entfernt am Tisch saß, bekam
die Schwedin jedoch selbst diese leise gesprochenen Bemerkungen noch mit, so
weit sie der Sprache mächtig war.
    ... bevor der Tempel der Geisteranbeter von
offiziellen Archäologen entdeckt wurde, hatten sich schon Diebe gezeigt. Viele
wertvolle Kunstschätze sollen verschwunden und unwiederbringlich verloren sein
...«
    Daß der junge Mann so gut über alles
informiert war - er kannte die Ausgrabungsstätte sogar von mehreren eigenen
Besuchen her - hing damit zusammen, daß er einen der Hehler kennengelernt
hatte, eben jenen Mann, der die Schriftrolle besaß.
    Banir, so hieß der Botschaftsangestellte,
verriet seinen Zuhörern, daß er gehofft hätte, über diesen Kontakt an die Diebe
heranzukommen, um so wieder die gestohlenen Gegenstände zu beschaffen.
    Leider war dies jedoch nicht in Erfüllung
gegangen.
    »Der Mann mit der Schriftrolle muß etwas
bemerkt haben... er kam nicht mehr zum verabredeten Treffpunkt... Ich hatte
mich als Käufer und Interessent für die Rolle zu erkennen gegeben ... Aber
etwas scheint ihn schließlich gewarnt zu haben, daß ich mit meinen Absichten...
nicht ganz aufrichtig war .«
    Der Ober war inzwischen an den Tisch zu den
drei Freunden gekommen und nahm die Bestellung entgegen.
    So bekam die Schwedin den weiteren Verlauf
der Unterhaltung am Nebentisch in dieser Zeit nicht mit.
    Um so intensiver aber erlebten die drei
PSA-Agenten eine halbe Minute später ein Ereignis mit, das den Tag für sie von
Grund auf veränderte.
    Am Tisch nebenan wurde es stiller, weil die
Speisen aufgetragen wurden.
    Iwan, Larry und Morna prosteten sich gerade
zu, als ein erstickter Aufschrei vom Nebentisch nicht nur ihre, sondern auch
die Aufmerksamkeit der versammelten Gesellschaft an diesem Tisch auf sich zog.
    Eine junge Frau, die niemand beim
Hereinkommen gesehen hatte, stand plötzlich am Nebentisch. Direkt hinter dem
jungen Botschaftsangestellten, der die ganze Zeit soviel Aufregendes über den
ausgegrabenen Tempel, über arabische Magie, Dschinns und gestohlene
Tempelschätze erzählt hatte.
    Die Frau war etwas über zwanzig, hatte langes
schwarzes Haar, trug ein weißes, fast durchsichtiges Gewand, durch das ihre
braune, glatte Haut schimmerte, und hielt in der Rechten ein langes
Ritualmesser.
    Damit stach sie zu.
    Einmal, zweimal. ..
    Die Klinge bohrte sich in den Rücken des
jungen Irakers, der gellend schrie.
    Dann war der Teufel los ...
    Am Tisch, wo das Unfaßbare sich ereignete,
schien ein Schock die Menschen in Bann zu halten.
    Morna Ulbrandsons Kopf flog herum.
    Sie kriegte das unglaubliche Geschehen aus
allernächster Nähe mit und sprang mit solcher Heftigkeit auf, daß ihr Stuhl
umkippte.
    Die Schwedin warf sich der Messerstecherin
förmlich entgegen, während der von zwei Stichen Getroffene nach vorn kippte.
    Banir schlug mit dem Gesicht in den Teller.
Die Suppe spritzte auf, der Teller zerbrach und der Inhalt ergoß sich über die
weiße, gestärkte Tischdecke und die Hosen des Opfers.
    Die bildschöne Täterin holte bereits zum
dritten Mal aus, um den langen Dolch erneut in den Körper ihres Opfers zu
stoßen.
    Aber sie kam nicht mehr dazu, die Bewegung zu
Ende zu führen.
    Da war Morna schon heran. Mit einer Hand
umklammerte sie das Handgelenk der Messerstecherin und schlug ihr den Dolch
zurück. Mit der anderen stieß sie ihr vor die Brust, daß sie zwei, drei
Schritte taumelte und gegen die Wand flog.
    Ein kurzer, scharfer Ruck erfolgte, und Morna
hatte der Fremden den Dolch entwunden.
    Alles spielte sich mit solcher

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