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1390 - Blut-Banditen

1390 - Blut-Banditen

Titel: 1390 - Blut-Banditen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gespinst des Nebels hing auch in dem Baum, dessen Äste sich ausladend streckten.
    Sie wuchsen bis ziemlich weit nach unten. An den Blättern erkannte Frantisek, dass es sich um eine Eiche handelte, die sicherlich schon seit mehreren Generationen hier stand.
    Das war die Chance.
    Den großen Stamm konnte er nicht umfassen. Seine Arme waren zu kurz. Aber er reckte sich und umklammerte den ersten starken Ast, der über seinem Kopf wuchs.
    Er zog sich daran hoch. Mit dem linken Fuß versuchte er, Halt am Stamm zu finden, was ihm nicht richtig gelang, weil die Rinde zu feucht war, aber er kam höher und wunderte sich dabei, welch eine Kraft in ihm steckte.
    Schließlich hatte er die Stelle erreicht, wo der Ast mit dem Stamm verschmolz. Dort richtete er sich vorsichtig auf, griff nach oben, fand einen weiteren Ast und ärgerte sich darüber, dass einige Blätter in Bewegung gerieten und mit raschelnden Geräuschen übereinander schabten.
    Er hoffte, sich nicht verraten zu haben und blieb zunächst in dieser Höhe stehen, wobei er den Stamm im Rücken spürte. Wer am Baum vorbeiging und wie zufällig in die Höhe schaute, würde es schwer haben, den Menschen dort zu entdecken.
    Jetzt hieß es abwarten. Sich nur nicht durch zu heftiges Atmen verraten. Sich auch nicht bewegen, sondern einfach nur warten, bis die Luft wieder rein war.
    Stille…
    Nur für die Dauer weniger Sekunden hielt sie an, dann wurde sie durch ein bestimmtes Geräusch unterbrochen, das sehr gleichmäßig klang und kaum von einem Tier stammen konnte.
    Das Geräusch war in Bodenhöhe zu hören. Ein permanentes Rascheln, das jemand hinterließ, der normal ging und seine Schrittfolge dabei nicht änderte.
    Frantisek Marek hatte sich mittlerweile an die graue Szenerie gewöhnt. Nichts war klar zu sehen. Alles zerlief in diesen Farben, aber der Pfähler schaute nicht mehr stur nach vorn.
    Er horchte nur noch, und er hatte den Blick nach unten gerichtet.
    Auf einmal war der Schatten da. Wie aus dem Nichts war er erschienen. Er wuchs vom Boden her in die Höhe, aber er reichte nicht bis an den Platz heran, auf dem Marek hockte.
    Jetzt galt es.
    Er wusste, dass Vampire ihr Opfer manchmal rochen. Da wäre es vielleicht doch besser gewesen, wenn er geflohen wäre…
    Kein Rascheln mehr.
    Der Blutsauger war stehen geblieben.
    Von oben her gesehen wirkte er wie ein unheimlicher Schatten. Er rührte sich nicht, aber er lachte plötzlich und sprach mit einer rauen Flüsterstimme ins Leere hinein.
    »Ich rieche Blut…«
    Der Pfähler bewegte sich nicht, aber die nächsten Worte des Vampirs sagten alles.
    »Dein Blut riecht, Marek, dein Blut…«
    ***
    Aufatmen, wunderbar!
    Es war alles glatt für uns gelaufen. Der Flug nach Bukarest, und beim Aussteigen hatte uns der Pilot mit seinem süßsauren Lächeln die Waffen zurückgegeben.
    »Hoffentlich müssen Sie sie nicht einsetzen.«
    »Das hoffen wir auch«, sagte ich.
    Sir James hatte mal wieder seine Verbindungen spielen lassen. So gab es auch kein langes Warten an der Passkontrolle. Wir wurden freundlich bedient, und als wir den bestellten Leihwagen abholen wollten, wurden wir von einem Mann in Uniform erwartet, der uns anlächelte.
    Wir kannten ihn von früheren Besuchen her, und er wollte wissen, ob wir wieder auf Vampirjagd gingen.
    »Wir wollen nur unseren Freund besuchen.«
    »Marek?«
    »Genau.«
    »Lebt er noch?«
    »Das hoffen wir.«
    »Dann eine gute Fahrt.«
    Als Leihwagen stand für uns ein blauer Golf der vierten Generation bereit. Er hatte knapp 50.000 auf dem Tacho, und natürlich ließ es sich der Auto-Fan Suko nicht nehmen, den Wagen selbst zu lenken.
    Der Weg würde uns nach Norden führen, hinein in die Südkarpaten. Ich kannte die Straßen, die immer schlechter wurden, je weiter wir uns von der Hauptstadt entfernten.
    Einige Wochen später hätten wir größere Probleme gehabt, aber so spielte das Wetter noch mit. Wir waren sogar bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen gelandet, und den ersten winterlichen Schnee würden wir nur auf den Gipfeln der Berge sehen.
    »Dann mal los«, sagte ich zu Suko und stellte den Sitz so weit wie möglich zurück.
    »Willst du schlafen?«
    »Ich denke schon.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Sauer?«
    »Nein. Schlaf, solange zu kannst.«
    »Du hast ja im Flugzeug gepennt.«
    Unsere Handys funktionierten hier nicht, und ein Satellitentelefon hatten wir nicht bei uns. Also würden wir direkt bis zu Marek durchfahren und hofften, dass wir es noch vor dem Einbruch der

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