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1395 - Kampfkommando Ragnarök

Titel: 1395 - Kampfkommando Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gluthölle. Die Abwehrschirme hielten stand.
    Die beiden Tsunami-Großraumschiffe rasten in die Strukturverdrängung. 1,712 Sekunden, ein Atemzug.
    Hier war er entscheidend.
    Was hatte Hirdal gesagt?
    Du kannst nur siegen, wenn du die Wahrheit erkennst.
    Galbraith Deighton wollte siegen. „Die Hauri kommen", meldete Mustafa Hacifazlioglu. „Unsere ATG-Felder scheinen hier in der Strukturverdrängung nicht richtig zu funktionieren. Jedenfalls verfolgen uns diese Burschen so konsequent, daß sie uns fraglos auch orten können."
    „Das wird ein heißer Tanz", meinte Jukku ten Delleert.
    Und in diesem Punkt widersprach ihm keiner.
     
    *
     
    Da waren keine Träume mehr, keine Eingebungen von Superintelligenzen oder deren Manifestationen.
    Galbraith Deighton spürte ganz deutlich, daß diese Zeit abgeschlossen war. Er wußte, daß andere Geschehnisse ihn, die Menschheit und die verbündeten Völker treffen würden. Hirdal hatte das angedeutet. Frevelhafte Dinge waren geschehen.
    Wer hatte gefrevelt? Für Deighton war die Antwort klar. Es mußte sich um ES, ESTARTU und den Herrn Heptamer handeln. Wer davon der eigentliche Urheber war, würde die Zeit zeigen.
    Die Zeit? Hatte ihm Hirdal doch prophezeit, daß er mehr als 500 Jahre seines Lebens verlieren könnte?
    Vielleicht gar 700 Jahre? Er wußte nicht, warum ihm gerade diese Zahl in den Sinn kam. Vielleicht stammte sie aus den unbewußten Mitteilungen Hirdals. 500 oder 700 Jahre. War da ein wesentlicher Unterschied? Huakaggachua und Comanzatara sollten dann noch leben, hatte Hirdal gesagt. Da draußen fielen aber die Hauri über seine letzten Tsunamis her und bereiteten ihnen die Holle.
    Zwei von fünf. Die waren geblieben. War das die Sache wert?
    Galbraith Deighton beantwortete diese Frage mit einem klaren Ja.
    Die Schmerzen in seinem Herzen spürte nur er.
     
    *
     
    Der Zeitvorhalt der VALLARTA und der CHETUMAL betrug nun 0,622 Sekunden. Eigentlich mußte das ATG-Feld allein genügend Schutz gegen die Angreifer bieten, aber das erwies sich als Irrtum.
    Den Dienern des Hexameron war es auf eine noch unbegreifliche Weise gelungen, ihre Geschosse und Energiestrahlen zeitlich zu variieren. Die Detonationen erfolgten jedenfalls auch in der nahen Zukunft. „Zweifellos hängt das mit der Eigenart der Strukturverdrängung zusammen", vermutete Mustafa Hacifazlioglu. „Oder die technischen Systeme manipulieren ihre Geschosse bewußt", entgegnete Galbraith Deighton. „Mit diesem Trick haben sie sicher auch die BELEM und die CARTAGENA überlistet."
    Die beiden Tsunami-Großraumschiffe verzichteten nun auf den Einsatz der ATG-Felder. Die Entscheidung mußte in der Realgegenwart fallen. Die Beiboot-Korvetten, je fünf pro Schiff, waren startbereit. Noch beließ Deighton sie an Bord der Mutterschiffe. Deren Abwehrschirme waren voll aktiviert.
    Die MHV-Geschütze waren pausenlos im Einsatz, um die Hauri auf Distanz zu halten. Die Ortungsanlagen arbeiteten auf vollen Touren, um Energiequellen der Strukturverdrängung zu erkennen.
    Noch waren die Entfernungen zu groß, um sichere Aussagen machen zu können. Von irgendwoher mußte aber die Raum-Zeit-Falte gesteuert werden. Und von diesem oder einem anderen Ort mußten auch die Ein- und Ausflugschneisen geschaltet werden. „Wir halten uns die Hauri vom Leib", rief der Kommandoführer, „so gut es geht. Unser Ziel ist die Station.
    Wenn wir sie in den Normalraum schaffen, bedeutet das schon den halben Sieg. Sind die Linearetappen vorbereitet?"
    „Alles klar!" dröhnte Mustafa Hacifazlioglu. „Koordination mit der CHETUMAL abgeschlossen."
    „Dann ab!"
    Unter dem Feuer der haurischen Angreifer beschleunigten die beiden Schiffe und gingen in die Überlichtphase. Für die kurze Strecke von knapp achtzehn Lichtstunden bis zum Surprise-System benötigten sie keine drei Minuten. In dieser Zeit waren sie auch vor den Verfolgern weitgehend sicher.
    Galbraith Deighton nutzte die kleine Kampfpause, um die Bilder der Raumstation Ur amm Taloq zu studieren, die die Fernortung geliefert hatte. Es hatte sich einiges getan, seit Reginald Bull hier gewesen war.
    Die Gigant-Materiewippe Urian war praktisch fertig. Die Lücken, die noch in der sechseckigen Scheibe waren, wirkten systematisch. Es handelte sich um kilometergröße Sechsecke, die Deighton als Einflugschneisen interpretierte. „Keine großflächigen psionischen Strahlungen", berichtete Togo. „Ich neige zu der Annahme, daß die Verfaltung mit rein technischen Mitteln erzeugt und

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