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1397 - Der Sänger und die Mörder

Titel: 1397 - Der Sänger und die Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schiff des Expeditionskorps hätten sich die Kartanin fremd gefühlt, nur nicht hier, denn eigentlich war der Ophaler selbst ein Fremder. Eine innige Verbindung zwischen ihm und den Kartanin gab es allerdings nicht.
    Die Wache war Ge-Liang-P'uo selbst - das erkannte er, obwohl für ophalische Augenknospen ein Kartanin stark dem anderen ähnelte. Oder nein, korrigierte er sich in Gedanken: In diesem Fall handelte es sich ja um eine Kartaninfrau. Die Angehörigen des katzenähnlichen Volkes (wie ein Terraner es einmal genannt hatte) lebten matriarchisch organisiert, und Ge-Liang war gleichzeitig die Anführerin der kleinen Gruppe. „Nun, Salaam Siin", sagte sie in einem Tonfall, der für seine Hörorgane fast abstoßend hart klang, „hast du es in der Schüssel nicht mehr ausgehalten?"
    „Das ist es nicht", sang er. „Ich glaube, daß ich auf irgendeine Weise etwas gehört habe ... Ich weiß es nicht genau zu beschreiben, aber es ist wie Gesang aus der Ferne. Psionischer Gesang, sonst hätte ich nichts gehört."
    Ge-Liang starrte ihn mit augenblicklich versteifter Haltung an. Sie war kräftig und recht grobknochig gebaut, und außerdem war sie die einzige Esperin der Gruppe, die auch ohne Paratau gewisse Fähigkeiten zurückbehalten hatte. „Ich habe von deiner Wahrnehmung leider nichts gespürt. Bist du vollkommen sicher?"
    Salaam Siin intonierte rasch einen bestätigenden Akkord. Er legte gerade so viel psionische Wirkung hinein, daß die Kartanin nicht auf den Gedanken kam, an seinem Wort zu zweifeln. „Völlig", wiederholte er, obwohl er in Wahrheit gar nicht so sicher war. „Deshalb bin ich zu dir gekommen. Ich wollte wissen, ob ich es als einziger spüre, ob vielleicht alle davon betroffen sind."
    „Ich kann dir nicht weiterhelfen", bedauerte Ge-Liang-P'uo. „Warum versuchst du es nicht woanders?"
    Salaam Siin schaute erstaunt auf. „Wo?"
    „In den anderen Schiffen des Expeditionskorps. Es gibt ja verschiedene Ansatzpunkte. Zum einen kannst du unsere beiden Imagos fragen, dann sind da die Mutanten, die die Terraner mitgebracht haben. Dir fällt gewiß noch mehr ein."
    „Ja", summte der Meistersinger nachdenklich. „So mache ich es. Zuerst suche ich die KARMINA auf und frage meinen Freund Atlan."
    Er gab der Syntronik Befehl, innerhalb des Verbandes Atlans Schiff anzufliegen, bekam jedoch zur Antwort, daß sich der Arkonide in der CIMARRON aufhielt. Der Kurswechsel war ihm gleich. Womöglich sparte er sogar Zeit auf diese Weise.
    Als es soweit war und die HARMONIE an der CIMARRON andockte, verstummte der Gesang. Salaam Siin hatte kaum eine Wahrnehmung davon gehabt, sich nicht einmal besinnen können, woran der Gesang ihn erinnerte.
    Doch nun, da die Tonfolgen oder deren psionische Komponente verstummt waren, blieb ein Teil seiner selbst schmerzlich leer zurück.
    So ist es mit Meistersingern, dachte er ironisch, einer wie ich kann sich nie mit Niederlagen abfinden.
    Nicht auf musikalischem Gebiet. Er pumpte mit ein paar Atemstößen den Halskranz auf, der seinen organischen Synthesizer barg, und intonierte zur Entspannung den Gesang der Heraldischen Tore von Siom Som.
     
    *
     
    Er fand Atlan in der Zentrale der CIMARRON. Salaam Siin wußte, daß der Arkonide erregt war, denn aus seinen Augenwinkeln rann eine salzige Flüssigkeit, die die Menschen Tränen nannten. Allerdings war Atlan der einzige, der auf diese Art seine Erregung auszudrücken vermochte. Das lag daran, daß sich der arkonidische Organismus vom terranischen ein wenig unterschied. „Ah, Salaam Siin!" rief er. „Du scheinst einer zu sein, den ich vergessen hätte. Es gibt ein paar neue Erkenntnisse, über die wir sprechen müssen. Begleitest du mich in den Konferenzraum?"
    „Wenn es sich um interessante Dinge handelt", sang der Ophaler, ohne sein eigentliches Problem anzuschneiden. Zunächst wollte er hören, was sich ergeben hatte - womöglich konnte er die sonderbare Wahrnehmung so mit minimalem Aufwand erklären.
    Der Arkonide, der fast einen halben Meter größer war als Salaam Siin und statt roter Borkenhaut eine weißliche, glatte Schicht hatte, führte ihn zum Konferenzzimmer. Etwa zwanzig Personen hatten sich dort versammelt. Die meisten von ihnen waren Menschen oder Menschenähnliche, unter ihnen erkannte der Meistersinger Reginald Bull, Iruna von Bass-Teth, Irmina Kotschistowa, Perry Rhodans Tochter Eirene und Julian Tifflor. Perry Rhodan selbst hielt sich offenbar an einem anderen Ort auf. Außerdem waren diejenigen

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