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14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

Titel: 14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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zur Seite springen können, waren auf der Kirmes.« Sie beugte reuevoll den Kopf. »Ich kann euch gar nicht sagen, wie schuldig ich mich fühle. Während ich Zauberern und Rittern zugeschaut habe, wurde mein armer Mann belagert.«
    »Wenn du schuldig bist, sind wir alle schuldig«, sagte Bill und legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter. »Wir haben die zerstörerische Kraft von gewissenlosen Tagesausflüglern unterschätzt.«
    Als er seine Hand zurückzog, sah ich, wie er kurz auf seine Uhr sah, dann den Blick zu den Jungen wandern ließ, die gerade zwischen den Grabsteinen einen actiongeladenen Schwertkampf mit Weidenruten austrugen.
    »Geht nur«, sagte ich zu ihm. »Lass den Rover hier stehen. Ihr drei könnt ja mit Emma und Derek zur Kirmes fahren.«
    »Sollen wir nicht lieber beim Aufräumen helfen?«, fragte er.
    »Nein, das sollt ihr nicht«, sagte ich. »Wir haben noch reichlich Gelegenheit, unseren Söhnen staatsbürgerliches Verantwortungsbewusstsein beizubringen. Im Moment haben sie Verantwortung gegenüber ihren Freunden. Wenn sie hierbleiben, lassen sie Alison und Billy im Stich.«
    »Was meinst du, Emma?«, fragte Bill.
    »Ich finde, Lori hat recht. Die Show muss weitergehen.«
    »Da stimme ich zu«, sagte Lilian mit fester Überzeugung. »Rob und Will haben sich ihren Augenblick im Rampenlicht verdient. Wir dürfen ein paar schwarzen Schafen mit ihren unüberlegten Aktionen nicht erlauben, sie dessen zu berauben.«
    »Hört, hört«, sagte ich.
    »Emma kann mich auf dem Weg zur Kirmes zu Hause absetzen«, sagte Derek. »Ich werde ein paar Reitschüler und Pferdepfleger zusammentrommeln und mit ihnen herkommen. Wir werden die Aufräumarbeiten auch ohne dich schaffen, Bill.«
    »Nun«, sagte dieser widerstrebend, »wenn ihr meint …«
    »Gut, Antrag angenommen«, sagte Emma. »Dann lasst uns lieber gehen. Es ist schon halb zehn. Ich will sicherstellen, dass die Ponys gut versorgt wurden. Außerdem sollen die Kinder das Tragen der Flaggen üben, ehe sie heute Nachmittag wieder beim Festzug des Königs mitreiten.«
    »Dann fang ich mal die Zwillinge ein«, sagte ich.
    »Inzwischen hole ich unsere Gewänder aus dem Wagen«, sagte Bill.
    Als Emma mit meinen Männern abfuhr, blickte ich ihnen einen Augenblick nach und spürte einen Anflug des Bedauerns, aber wirklich nur einen Anflug. Obwohl ich meine Nachforschungen nur ungern aufschob, waren meine Prioritäten klar. Mein Dorf brauchte mich. Ich hätte meinen Nachbarn nicht mehr in die Augen blicken können, wäre ich zur Kirmes gegangen, während sie sich mit der Beseitigung des Abfalls abplagten.
    »Was ist mit dem Schaufenster vom Emporium passiert?«, fragte ich, nachdem ich zu meinen Freunden zurückgekehrt war.
    »Es wurde von einer fliegenden Mango getroffen«, antwortete Charles. »Einige dieser unerzogenen kleinen Schätzchen veranstalteten vor dem Kaufhaus eine Schlacht, und zwar mit allen möglichen Gemüse- und Obstsorten, die sie aus den Körben vor dem Gemüseladen geklaut hatten.«
    »Ihre Eltern haben zwar für die Lebensmittel und den Schaden an Peggys Fenster bezahlt«, erzählte Mr Barlow, »aber die Schweinerei wieder aufzuräumen, hielten sie wohl nicht für nötig.«
    »Ich fürchte, diese Aufgabe fällt nun uns zu«, sagte Lilian.
    »Meine Damen und Herren, wenn ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten dürfte?«
    Die Stimme war laut genug, um Tote wiederauferstehen zu lassen, doch die regten sich nicht. Dafür drehten sich alle lebendigen Wesen auf dem Friedhof abrupt in die Richtung, aus der sie erklang. Peggy stand auf den Kirchenstufen, die Hände in die Hüften gestemmt, und ihre stattliche Brust hob und senkte sich vor rechtschaffener Entrüstung. Die Morgensonne, die sich auf ihrer strassbesetzten Brille spiegelte, erweckte den Eindruck, als würden ihre Augen Funken sprühen.
    »Vor einem Monat habe ich euch gesagt, dass es ein Fehler ist, Calvin Malvern zu gestatten, in unserer Gemeinde seine Vorhaben zu verwirklichen«, sagte sie mit donnernder Stimme. »Ich habe euch gesagt, dass es zu nichts Gutem führen wird. Ich habe Chaos und Unheil vorausgesagt …«
    »Und Profit fürs Emporium«, murmelte Sally, nur für uns hörbar.
    »… und Ruin für unser Dorf, aber wer hat auf mich gehört? Ihr jedenfalls nicht. Einige von euch waren so dumm, diese unerwünschten Subjekte in unserem Dorf willkommen zu heißen.«
    »Wage es ja nicht, meinen Zauberer zu beschuldigen!«, rief Sally und stampfte ärgerlich mit dem Fuß auf.

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