Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon)

Titel: 14 Tante Dimity und der gefährliche Drache (Aunt Dimity Slays the Dragon) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
Vom Netzwerk:
Speichel wäre mir beinahe auf mein Geckenhemd getrieft.«
    »Es nennt sich Dichterhemd«, erklärte ich ihm. »An einem der Stände habe ich ein ganzes Regal voll solcher Hemden gesehen.«
    »Wir sind fertig«, verkündeten Will und Rob.
    »Dann ab mit euch nach oben«, sagte ich. »Ich will, dass ihr euch vor der Kirche die Zähne putzt, die Hände wascht und das Haar kämmt.«
    Die Zwillinge blickten ebenso überrascht wie ihr Vater.
    »Gehen wir in die Kirche?«, fragte Bill.
    »Natürlich gehen wir. Der Pfarrer soll schließlich nicht denken, wir hätten ihn vergessen, nicht wahr? Außerdem scheint mir, dass gewissen jungen Männern in diesem Raum ein wenig Besinnlichkeit guttun würde.«
    Bill verstand die Anspielung und nickte den Jungen zu. »Ab mit euch, Jungs. Zähne, Hände, Haare.«
    Ich ließ Bill in Ruhe sein Omelett zu Ende essen, nahm aber meine Befragung wieder auf, als wir gemeinsam das Geschirr in den Geschirrspüler räumten.
    »Und wann erscheinen die restlichen Standinhaber?«, fragte ich.
    »Die meisten trudeln gegen halb zehn ein.«
    »Wohnen sie auch im Camp?«
    »Die meisten. Einige sind unter der Woche an ihrem jeweiligen Wohnort und verbringen nur die Wochenenden auf der Kirmes. Man nennt sie Wochenendpendler.«
    »Wie nett.« Ich machte den Geschirrspüler zu und stellte, aus reiner Neugierde, eine weitere Frage. »Was machen die Nicht-Wochenendpendler während der Woche?«
    »Ich nehme an, die Ritter üben sich im Schwertkampf. Was die anderen betrifft …« Bill zuckte die Schultern. »Das werden wir bestimmt herausfinden.«
    Während Bill und ich nach oben gingen, um uns unserer eigenen Zähne, Hände und Haare anzunehmen, analysierte ich im Stillen den Zeitrahmen, den Bill für mich konstruiert hatte. Wenn meine Berechnungen richtig waren, hätte das Turniergelände faktisch volle dreißig Minuten verlassen dagelegen, nachdem die Probe endete. Sobald die Knappen die Pferde in den Stallbereich geführt hatten und die Ritter zum Torhausplatz gegangen waren, hätte der Saboteur genug Zeit gehabt, um unbeobachtet von der Turniermannschaft das Seil der Quintana zu manipulieren.
    Allerdings hätten die Essensverkäufer ihn bemerken können. Sie waren eine Stunde vor Öffnung der Kirmes zur Arbeit gegangen, und ihre Stände waren so nah beim Turnierplatz, dass Bill den Duft hatte ausmachen können, der aus ihren Öfen herüberwaberte. Ich nahm mir vor, an diesem Tag als Erstes der Pudding Lane einen Besuch abzustatten. Und, so beschloss ich, dort würde der Honigkuchenstand meine erste Anlaufstation sein. Schließlich sprach nichts dagegen, wenn ich das Geschäftliche mit dem Vergnügen verband.
     
    Die Frühmesse in der St. George’s Church war die einzige, die meine Männer zu besuchen bereit waren, erlaubte sie ihnen doch, vor zehn Uhr auf der Kirmes zu sein. Meine in letzter Minute verkündete Entscheidung, sie mitzunehmen, brachte einen späten Aufbruch mit sich, doch als wir das Cottage verließen, hatten wir noch eine bescheidene Chance, in eine Kirchenbank schlüpfen zu können, ehe der Pfarrer mit dem ersten Gebet begann.
    Glücklicherweise waren wir früh genug dran, um den Stau zu umgehen, in den ich tags zuvor auf unserer kleinen Straße geraten war. Ich genoss das Gefühl, sie für uns zu haben, auch wenn gleich darauf Ärger in mir aufstieg, als ich in einem Graben Bierdosen schimmern und in den Hecken Kaugummipapier hängen sah. Unter normalen Umständen hätten wir unverzüglich angehalten, um den Abfall zu beseitigen, aber da wir spät dran waren, beschloss ich, unsere Säuberungsaktion auf später zu verschieben.
    Während ich düster über Abfall und Schmutzfinken brütete, vollzogen Bill, Will und Rob das raue Familienritual, das ein fester Bestandteil unserer Ausflüge nach Finch war. Als wir an Anscombe Manor vorbeifuhren, ließen sie die Ponys hochleben, und auch wenn die Schwestern Pym Urlaub am Meer machten, salutierten die Jungen, als wir ihr rotes Backsteinhaus passierten. Und kaum hatten wir die Buckelbrücke erreicht, jaulten alle drei wie Hyänen. Bill ermunterte mich einzustimmen, doch kaum fuhren wir von der Brücke herunter, verstummten wir alle schockiert beim Anblick des Dorfes, das sich vor uns erstreckte.
    Es sah aus, als wäre ein Tornado durch Finch gefegt und hätte eine Spur der Verwüstung hinter sich gelassen. Bonbonpapier, leere Kartoffelchipstüten, Einkaufstüten, Bierflaschen und seltsamerweise auch einzelne Kleidungsstücke lagen auf dem

Weitere Kostenlose Bücher