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14 - Unheimliche Schwestern

14 - Unheimliche Schwestern

Titel: 14 - Unheimliche Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Massie
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halbe Stunde zum
Zubereiten des Abendessens blieb. Nachdem sie sich aus ihrem
Leichenschänder-Outfit geschält hatte, duschte sie ausgiebig und rief
anschließend Oz an, um ihm die beunruhigende Neuigkeit mitzuteilen. Oz
versprach, vorbeizukommen und ihr mit dem Abendessen zu helfen. In 20 Minuten würde
er da sein. Es war nun genau 17.30 Uhr. Um Sechs würden Willow und Giles
eintreffen.
    Ihr
Haar war noch immer nass, als Buffy drei Teller und die dazugehörigen
Essbestecke auf den Tisch stellte. Dazu legte sie jeweils eine
zusammengefaltete Serviette unter die Gabeln und zündete eine Kerze an, die von
der Tischmitte aus für eine wohlige Atmosphäre sorgen sollte.
    Dann
blieb sie wie angewurzelt stehen. Sie hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was
sie überhaupt kochen sollte. Nicht dass sie Gäste von königlicher Abstammung
erwartete, aber das Essen musste doch wenigstens so genießbar sein, dass Willow
und Giles nicht sofort wieder türmten. Und es vielleicht sogar aßen. Und ihr
zuhörten.
    »Vielleicht
hätte ich Mr. Gianakous bitten sollen, etwas zu kochen«, murrte sie humorlos,
während sie den Kühlschrank und die Schränke durchstöberte.
    Hinter
dem Salzgebäck fand sie eine Packung Tacos. Ja! Ich weiß, wie man Tacos macht!
    Im
Kühlschrank warteten noch ein halber Kopfsalat, zwei Tomaten und ein gutes
Stück noch nicht ganz verschimmelter Cheddar darauf, von irgendwem
heruntergeschlungen zu werden. Allerdings konnte sie nirgendwo Hackfleisch
entdecken. Dann sind’s halt vegetarische Tacos, ist doch super. Ist cool, ist
modern. Sie schnitt die schimmeligen Stellen vom Käse ab, was den Käse auf ein
beschämend minimales Minimum reduzierte, zerteilte den kläglichen Rest in
ungleichmäßige Stückchen, schnitt die Tomaten in Scheiben und zerhackte den
Kopfsalat. Die Tacos wärmte sie im Ofen auf.
    Beeil
dich, beeil dich! Ruhig bleiben, ruhig bleiben!
    Um
17.52 Uhr klingelte es an der Tür. Oz, ja, gutes Timing! Buffy atmete auf.
Alles war fertig, außer ihrem Haar, das sich diesen Augenblick ausgesucht
hatte, reichlich zerzaust auszusehen. Sie fuhr sich kurz mit dem Kamm durchs Haar,
warf ihn aufs Sofa, schaute sich im Wohnzimmerspiegel an und griff nach dem
Türknauf, um Oz zu öffnen.
    Willow,
Calli und Polly standen auf der Veranda und hielten ihr lächelnd ein paar
Tabletts mit Essen entgegen. Willow wurde von ihren Begleiterinnen regelrecht
eskortiert. Die Moon-Schwestern hatten sie untergehakt, so als ob sie die
Vogelscheuche und der Zinnmann aus »Der Zauber von Oz« wären, bereit mit
Dorothy nach Oz zu fliegen. Den Ort Oz, nicht Willows Freund.
    »Hi,
Buffy!«, grüßte Willow. »Ich habe Calli und Polly auch eingeladen, da sie sehen
wollten, wo du lebst und sie dich, na ja, einfach besser kennen lernen wollten.
Ich wusste, dass du dich über Nachschub fürs Abendessen freuen würdest. Sieh
mal!« Sie zeigte auf die Tabletts. »Kekse!«
    »Ihr
seid früh dran«, antwortete Buffy, deren Blick auf Polly Moon ruhte. Die
gefährliche Schönheit lächelte seelenruhig zurück. Ihr Blick schien sagen zu
wollen: Wir kennen uns doch schon ein bisschen besser seit heute Nachmittag,
nicht wahr?
    »Nur
ein paar Minuten. Besser zu früh als zu spät, richtig? Calli hat Chips und
einen Dip mitgebracht, obwohl du ja vielleicht auch schon einen zusammengemixt
hast. Das wäre schade. Polly hat…«
    Buffy
hörte gar nicht mehr zu, was Polly Moon mitgebracht hatte. Vor ihrem inneren
Auge sah sie, wie sie die Schwestern angriff. Sie prügelte auf sie ein und
schmiss sie von der Veranda. Dann schnappte sie sich Willow. Sie konnte sehen,
wie die Chips und der Dip durch die Luft segelten und wie Scud-Raketen auf der
Veranda aufschlugen. Die Kekse sorgten für einen Teighagel.
    Mit
einem Blinzeln kehrte sie in die Wirklichkeit zurück. Sie wusste, dass sie
nicht so vorgehen konnte.
    Wenigstens
nicht zu diesem Zeitpunkt.
    Sie
hatte Pollys Geschwindigkeit, unglaubliche Stärke und Unverwundbarkeit
miterlebt, zumindest was Pflöcke anbelangte. Sie hatte Adam Shoemakers toten
Körper unter der Tribüne liegen sehen. Sie hatte gesehen, wie sich sein Gehirn
verflüssigt hatte. Ja, Willow war ein Mädchen, und bislang hatten diese blonden
Schönheiten noch keine weiblichen Wesen getötet, aber ebenso wie Buffy sich
vorstellen konnte, mit jedem Bruchteil ihrer Kraft auf die Schwestern
einzuschlagen, so konnte sie sich auch vorstellen, wie die schlanken, beringten
Hände der Killer-Schwestern Willows Arme aus den Gelenken

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