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14 - Unheimliche Schwestern

14 - Unheimliche Schwestern

Titel: 14 - Unheimliche Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Massie
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Reinfall heraus. Buffy war hingegangen, hatte
versucht, wirklich unscheinbar und harmlos auszusehen, und hatte behauptet, sie
komme von der Schülerzeitung der Sunnydale High und würde gerade einen Bericht
über die schrecklichen Ereignisse der letzten Wochen schreiben. Genauer gesagt
die Todesfälle Brian Andrews, Ben Rothman und nun auch noch Adam Shoemaker.
Aber sie war nicht weiter gekommen als bis zu Polizistin Kincaid am
Empfangsschalter. Ganz egal, wie aufrichtig Buffy auch versicherte, nicht an
den Namen von Verdächtigen oder Verhafteten interessiert zu sein, sondern nur
die Ergebnisse der Autopsie-Berichte in Erfahrung bringen zu wollen, Polizistin
Kincaid war unnachgiebig. Sie starrte die nicht locker lassende Buffy an, als
wäre sie bloß ein kleiner Juckreiz an einem Tag voll schweren Hautausschlags.
    Okay,
dachte Buffy, als sie das Gebäude verließ. So einfach gebe ich mich nicht
geschlagen. Ich werde herausfinden, was ich wissen muss - so oder so.
    Die
Jägerin ging zur Leichenhalle neben dem Friedhof von Sunnydale. Ihr Puls schlug
schneller, als sie an all die Abenteuer dachte, die sie hier schon
durchzustehen hatte, und die meistens darin bestanden, Vampire und sonstiges
übles Gefleuch zu bekämpfen.
    Es
war kurz vor 13.30 Uhr, und das Personal der Leichenhalle hielt es mit den
Öffnungszeiten fast so genau wie Behörden. Wenn keine extrem wichtigen Termine
anlagen, verdrückten sich die Angestellten um 14.00 Uhr. Also musste Buffy bloß eine kleine Weile warten und
sich dann selbst herein bitten. Wenn ihr niemand erlaubte, einen Blick in den
offiziellen Bericht zu werfen, würde sie halt einen eigenen Bericht erstellen
müssen.
    Die
Leichenhalle von Sunnydale war ein historisches Gebäude, dessen ehrwürdige Tore
viele der bekannten und unbekannten Verstorbenen auf ihrem Weg zu einem sechs
Fuß tiefen Erdloch auf dem Friedhof oder zu einer Vase auf dem Kaminsims
passiert hatten. Das Firmenmotto stand in verschnörkelten Buchstaben auf dem
Schild über der Eingangstür geschrieben: »Wir kümmern uns um den Rest.«
    Von
der anderen Straßenseite aus beobachtete Buffy die Leichenhalle, die genau
neben der gut abgeschlossenen Dilly-Dally-Kindertagesstätte lag. Eine muntere
Nachmittagsbrise ließ die Schaukeln auf dem Spielplatz wilde Muster in die Luft
zeichnen und verlassen vor sich hin quietschen. Kleine Tierchen huschten
hektisch unter den Wippen und Rutschen über den Sand, auf der Suche nach
Brotkrumen und ähnlich leckeren Essensresten, die unachtsame Kinderhände
möglicherweise hatten fallen lassen. Viel Glück, wünschte ihnen Buffy in
Gedanken. Sie haben den Spielplatz vor zwei Monaten dicht gemacht, nachdem sich
ein Kind auf der Schaukel den Arm gebrochen hat. Wenn da noch Brotkrumen
rumliegen, dürften sie mittlerweile versteinert sein.
    Gegen
14.00 Uhr fuhr ein Wagen vom Parkplatz auf die Straße, eine Viertelstunde
später brach ein weiterer Arbeitnehmer in Richtung Feierabend auf. Um 14.45 Uhr
war sich Buffy sicher, dass niemand mehr in der Leichenhalle war, jedenfalls
niemand, der lebendig genug war, um sich über ihr Eindringen beschweren zu
können. Sie lief über die Straße und zur Hinterseite des Gebäudes, wo sie auf
ein paar achtlos hingeworfene Holzkisten stieg und ein Fenster auswählte. Buffy
musste nicht allzu heftig mit einem Pflock zuschlagen, um das Glas an einer
Stelle zerspringen zu lassen. Mit einem gezielten Schlag ihrer Hand, die sie
zum Schutz vor den Glassplittern in einen Jackenärmel gewickelt hatte, machte
sie ein Loch in die Scheibe, das ausreichend groß war, um die Klinke erreichen
und in die richtige Position drücken zu können. Dann hob sie die Scheibe samt
Rahmen an und glitt in das Gebäudeinnere. Kein Alarm wurde heulend lebendig,
was sie überraschte - und aufatmen ließ.
    Ich
hab noch ein bisschen Geld, überlegte sie und stand dabei inmitten des Scherbenhaufens.
Sie befand sich offensichtlich in dem Empfangssaal für die Angehörigen. Ich
schicke ihnen einen anonymen Scheck, damit sie die Reparaturen bezahlen können.
    Ben
und Brian waren noch hier und warteten auf ihr Begräbnis. Es war eine dieser »Die Sunnydale High verabschiedet zwei
ihrer besten Schüler«-Nummern geplant, die in zwei Tagen auf dem Friedhof
abgehalten werden sollte. Von dieser Art Veranstaltung gab es für Buffys
Geschmack derzeit deutlich zu viel. Adam war wahrscheinlich noch immer beim Gerichtsmediziner.
Sie hatte die Leichenhalle gewählt, weil es hier viel leichter war,

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