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1401 - Das Blutversprechen

1401 - Das Blutversprechen

Titel: 1401 - Das Blutversprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ganz weg vom Fenster. Wir haben uns nur zurückgehalten und auf unsere Chance gelauert, die nun gekommen ist. Wir sind dabei, die Geheimnisse zu lüften, und irgendwann in nicht zu langer Zeit werden wir auch das Erbe des Baphomet antreten und seine Bibel in unseren Besitz bringen. Sie wird unsere Macht noch vergrößern, aber davon wirst du nichts mehr haben, Sinclair, denn für dich ist hier Endstation.«
    »Es sieht so aus«, sagte ich.
    Er fing wieder an zu grinsen. »Macht es dich nicht traurig, dass du dein Ende nicht auf deinem geliebten englischen Boden erlebst, sondern hier im Süden Frankreichs?«
    »Was soll’s? Europa wächst zusammen.«
    »Humor hast du auch noch.«
    »Sicher.«
    »Sehr schön.« Er strich sich mit seiner freien Hand über das Gesicht. »Nur wird er dir nicht mehr helfen. Er schützt doch nicht vor einer Kugel. Der Humor braucht eine Grundlage, und die ist dir entrissen worden.«
    »Ich verstehe kein Wort.«
    »Du bist nicht allein gekommen – oder?«, erkundigte er sich mit einer seidenweichen Stimme.
    »Kann sein.«
    »Du bist nicht allein gekommen!«
    In mir stieg etwas hoch, das sich in meiner Kehle festsetzte. Es gefiel mir nicht, aber ich konnte nichts dagegen tun. Dieser Hundesohn wusste mehr, als er bereits zugegeben hatte, und das machte mich nicht eben fröhlich.
    »Warum sagst du nichts, Sinclair?«
    »Was wollen Sie hören?«
    »Denkst du nicht an deinen Freund und Kollegen, den Chinesen?«
    Ich sagte nichts mehr. Seine Antwort hatte gereicht, und bei mir zerplatzte die Hoffnung wie die berühmte Seifenblase. Da war nichts mehr zu machen. Wenn sie von Suko wussten, dann würden sie möglicherweise einen Weg finden, ihn auszuschalten.
    »Manchmal hat man miese Karten, Sinclair.«
    »Stimmt. Aber es gibt immer wieder neue Spiele, und da sind die Karten dann anders gemischt.«
    Er streckte mir die Beretta entgegen. »Bis auf das allerletzte Spiel, Sinclair, denn das bestimmt der Joker.«
    Verdammt, in mir stieg allmählich die Angst hoch. Ich war so wehrlos, und ich musste zugeben, dass dieser Geheimbund wirklich präsent war, wenn es um seine Interessen ging.
    Und jetzt ging es gegen die Templer, die wahrscheinlich ahnungslos waren. Selbst Suko und ich waren nur aufgrund einer vagen Spur nach Südfrankreich gereist. Allerdings hatte es den Mord an einem Priester in Paris gegeben, und dieser Mann arbeitete für den Geheimdienst des Vatikans, die Weiße Macht, die nicht eben mit den Illuminati befreundet war.
    Wir waren eigentlich mehr unserer Nase gefolgt als den Spuren, auf die Kriminalisten bauten, und wir hatten uns nicht geirrt.
    »Ich bin dafür, dass die Probleme so schnell wie möglich gelöst werden, Sinclair. Langes Warten war nie mein Fall, und deshalb werde ich es kurz machen. Außerdem kannst du mir noch dankbar sein in den letzten Sekunden deines Lebens.«
    »Warum sollte ich das?«, fragte ich mit einer schon nicht mehr normal klingenden Stimme.
    »Das ist ganz einfach. Ich werde es kurz und schmerzlos machen und dich nicht leiden lassen.«
    Scheiße auch! So hatte ich mir mein Ende nicht vorgestellt. Gefesselt an eine Sackkarre und auf eine Kugel wartend, die dazu noch aus meiner eigenen Waffe stammte.
    Da half kein Flehen, kein Beten und auch nicht mein Kreuz. Man konnte den Tod nicht immer verscheuchen.
    Der Mann mit dem flachen Gesicht zielte genau. Sein Ausdruck veränderte sich dabei nicht. Er war der eiskalte Profi, der seinen dreckigen Job als ein Geschäft ansieht.
    Ich sah die Waffe.
    Sie kam mir übergroß vor. Ebenso wie der rechte Zeigefinger des Mannes, der am Drücker lag und diesen langsam nach hinten zog.
    Der Druckpunkt musste bald erreicht sein.
    Dann passierte es, denn genau in diesem Augenblick meldete sich bei dem Killer das Handy…
    ***
    Ich glaube, ich bin noch nie so froh über das Klingeln eines Handys gewesen wie in diesen schrecklichen Augenblicken. Trotzdem bestand noch immer die Möglichkeit, dass der Mann abdrückte.
    Er tat es nicht!
    Flachgesicht bedachte mich mit einem scharfen Blick. Dabei entspannte sich seine Haltung, und er holte das Handy hervor. »Dein Tod ist nur aufgeschoben!«, flüsterte er mir zu, bevor er den Apparat an sein Ohr drückte, aber nichts sagte.
    Ich sackte innerlich zusammen. Es war das Gefühl der Erleichterung, das mich erfasste, aber ich wusste zugleich, dass es nur ein Aufschub war. Trotzdem atmete ich auf, und ich merkte, dass der Schweiß auf meinem Gesicht erkaltete.
    Wäre ich nicht gefesselt

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