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1403 - Die fliegenden Menschen

Titel: 1403 - Die fliegenden Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gab er zu. „Aber nicht von einer Mördermajestät. Es gibt diese Drachen in Hunderten von Arten.
    Nur die Mördermajestäten besitzen so etwas wie Intelligenz. Es ist völlig ungefährlich, die anderen Arten zu jagen."
    „Ungefährlich wohl gerade nicht", meinte Atlan, aber Covar ging nicht darauf ein. Er war der Meinung, daß er genug Fragen beantwortet hatte - jetzt waren die Fremden an der Reihe.
    Er hörte ihnen zu, teils ungläubig, teils gebannt. Oft wußte er nicht, was er von ihren Geschichten halten sollte, denn vieles klang in seinen Ohren sehr unglaubwürdig.
    Aber sie sprachen so ernsthaft, daß er ihnen das nicht sagen mochte, denn zweifellos waren sie sehr mächtig. Es wäre gewiß ein Fehler gewesen, sie zu verärgern.
    Die Nacht senkte sich auf sie herab, stürmisch und finster und voll unheimlicher Laute. Einmal hörten sie über sich den hellen Jagdschrei eines Drachen, aber es war einer von den Kleineren, und da Covar keine Anstalten traf, nach seinen Waffen zu greifen, blieb auch den Fremden nichts anderes übrig, als sich ruhig zu verhalten. Was immer man auch gegen sie sagen mochte - sie schienen mutiger und besonnener zu sein, als Covar Inguard angenommen hatte.
    Als ihm der Kopf von all ihren unglaublichen Geschichten zu schwirren begann und er bereits darüber nachdachte, wie er sie zu Ruhe bringen konnte, ohne schon wieder als unhöflicher Barbar dazustehen, kam ihm der Sturm zu Hilfe, der einen feinen, stechenden Regen mit sich brachte. Die Fremden zogen sich in den Schutz eines überhängenden Felsens zurück. Auch Covar suchte sich einen geschützten Platz. Er zog die Flughaut aus Drachenleder über sich und beobachtete schläfrig, wie die letzte Glut des Feuers erlosch. Mit dem Schlaf kamen die Träume
     
    4.
     
    Diese Welt war rauh und windig, aber die Luft roch seltsam - es war nicht Bugaklis.
    Er trottete zwischen anderen Gefangenen über einen Platz, dessen Boden glatt war - merkwürdig glatt. Der Wind trieb Graupelschauer vor sich her. Es war kalt, aber die Graupelkörner schmolzen, sobald sie den Boden berührten, und das Wasser, zu dem sie zuflössen, verschwand spurlos im Untergrund.
    Covar Inguard bedauerte diesen Umstand. Er war sehr durstig, und eine Pfütze wäre ihm jetzt sehr willkommen gewesen. Aber wer weiß, ob es ratsam gewesen wäre, aus Pfützen zu trinken, die sich auf diesem merkwürdigen Boden bildeten.
    Und wahrscheinlich hätten die Fremden ihn ohnehin daran gehindert, seinen Durst zu stillen.
    Die Fremden führten ihre Gefangenen zu einem Zelt am Rand des Platzes. Es war ein sehr einfaches Zelt – nur eine große Plane, die denen, die darunter kauerten, wenig Schutz bot. Sie blähte sich im Wind wie ein Segel. Covar Inguard betrachtete interessiert die Art und Weise, wie man diese Plane am Zaun befestigt hatte, als man ihn durch die Pforte trieb.
    Die Fremden blieben am Tor zurück, und Covar wandte sein Interesse den Gefangenen zu.
    Es waren ausschließlich Menschen von Tronahae, und Covar glaubte zunächst, daß sie alle von Bugaklis stammten und mit demselben Schiff auf die fremde Welt gelangt waren, in dem man auch ihn hierhergebracht hatte. Aber bei genauerem Hinsehen stellte er fest, daß dies nicht stimmen konnte.
    Unter diesem Zeltdach gab es Menschen mit so dunkler Haut und so pechschwarzem Haar, wie Covar Inguard es noch nie gesehen hatte. Menschen, die nicht vom Planeten Bugaklis stammen konnten.
    Covar Inguard begann allmählich zu begreifen, daß Bugaklis nicht der einzige Planet war, auf dem die Fremden ihre seltsame Jagd betrieben.
    Er ging unter dem sich blähenden Dach umher und betrachtete alle Gefangenen, die man hier zusammengetrieben hatte. Er entdeckte acht Männer vom Stamm der Erdenkinder, und er schickte sie in eine bestimmte Ecke, wo sie auf ihn warten sollten. Sie gehorchten ohne jeden Widerspruch. Die meisten waren noch sehr jung, halbe Kinder, und sie waren verwirrt.
    Nur einer war älter als Covar. Es handelte sich um einen Hirten namens Dashun.
    Aber auch Dashun gehorchte dem Auserwählten.
    Covar fand unter dem Zeltdach nur männliche Gefangene. Er schloß daraus, daß man die Frauen an einer anderen Stelle untergebracht hatte. Vom Zaun aus hielt er Ausschau, aber er konnte kein weiteres Zelt entdecken. Dafür sah er merkwürdige Fahrzeuge, die über den Platz fuhren und dabei wie zornige Drachen brummten. Es waren Fahrzeuge ohne Segel. Covar Inguard fragte sich, auf welche Weise diese Fahrzeuge in Bewegung gesetzt wurden,

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