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1405 - Die Erben der Posbis

Titel: 1405 - Die Erben der Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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katastrophale Folgen gehabt hätte.
    Im letzten Moment überlegte er es sich anders, ließ die Hand sinken und musterte die Gefangenen mit resignierendem Blick. „Es ist schlimm!" grollte er. „Was ist schlimm?" fiel Nuria ein. „Was mit der Galaxis Milchstraße? Warum hast du sie Galaxis der Verdammten und Sperrgebiet genannt?"
    Gorrasch winkte müde ab. „Weil niemand hinein- oder herauskommt und weil die wildesten Gerüchte über die Zustände in der Milchstraße kurieren", erklärte er.
    Seine Gestalt straffte sich wieder, und seine Miene verriet grimmige Entschlossenheit, als er sagte: „Was ihr mir gesagt habt, mag stimmen oder nicht. Tatsache ist, daß haurische Spione mir das gleiche hätten sagen können. Ich darf euch deshalb keine Informationen geben. Die Hauri haben genug Unheil angerichtet."
    „Aber wir sind keine Hauri!" protestierte Nuria. „Ich darf euch nicht glauben, was ihr nicht beweisen könnt", stellte der Gurrad fest. „Mir bleibt nichts anderes übrig, als euch mit dem nächsten Transport zu einer unseren Flottenbasen in der Großen Magellanschen Wolke zu überstellen. Dort wird man schon herausbekommen, was wirklich mit euch los ist."
    Iruna von Bass-Teth spürte, wie sich eisige Kälte in ihr ausbreitete. Sie ahnte, daß es den Gurrads irgendwie doch gelingen würde, die KARMINA aufzubrechen, sobald sie und ihre Mitgefangenen erst einmal in die GMW abgeschoben worden waren.
    Dann würden sie auch ihren Paladin und das Okrill-Baby entdecken.
    Nicht, daß sie Gorrasch als blutrünstig oder mordlüstern einstufte. Die kurze Zeit hatte ausgereicht, ihr klarzumachen, daß dieser Gurrad zwar hart und konsequent war, aber nicht bösartig, sondern ehrlich und mit einem großen Maß an Gerechtigkeitssinn ausgestattet.
    Aber er war auch wißbegierig - wie die meisten Vertreter intelligenter Spezies, denn die Herausforderung der Kosmischen Rätsel und Geheimnisse programmierte sozusagen alles Leben mit dem unbändigen Streben nach Erkenntnissen.
    Er würde den Naat und Chatman wiedererwecken, ganz gewiß schonend und so, daß sie beide keine gesundheitlichen Schäden davontrugen.
    Doch was wußte er schon vom Ehrenkodex eines Fahrenden Ritters von Naat!
    Gorrasch würde Tovaar ahnungslos so schwer in seiner Ritterehre kränken, daß der Naat keine andere Möglichkeit mehr sah, seine Ehre zu retten, als sich selbst zu töten.
    Falls er ihn nicht viel zu früh wiedererweckte und schon dadurch seinen Tod herbeiführte.
    Und dem Okrill-Baby würde kein besseres Schicksal bevorstehen.
    Da die Gurrads weder über die Fähigkeit der Pedotransferierung verfügten noch Zeroträumer oder Telepathen waren, vermochten sie Chatmans Handikap nicht zu erkennen - oder erst, wenn es zu spät und er aus einem agonieähnlichen Spasmus ins ewige Vergessen hinübergeglitten war.
    Und sie würde mitschuldig daran sein, wenn sie nicht voll und ganz ihrer Fürsorgepflicht gegenüber diesen beiden wehrlosen Lebewesen nachkam und alles daransetzte, um das Verhängnis von ihnen abzuwenden.
    In dieser psychischen Ausnahmesituation vergaß die Akonin, daß sie kein Recht hatte, Entscheidungen zu treffen, die in der Rangfolge der Kommandogewalt zuerst Perry Rhodan und nach ihm Atlan, Reginald Bull und Julian Tifflor zustanden.
    Doch selbst, wenn sie es nicht vergessen hätte, wäre ihr nichts anderes übriggeblieben, als sich darüber hinwegzusetzen und so zu handeln, wie ihr Gewissen es ihr befahl.
    Sie gab sich einen Ruck, trat einen Schritt vor und fing den Blick Gorraschs mit ihrem Blick ein, als wollte sie ihn hypnotisieren. „Du wirst uns nirgendwohin überstellen!" sagte sie eisig. „Halte uns nicht für blutige Anfänger, Gurrad!
    Selbstverständlich haben wir mit dem Kommandanten des Mutterschiffs eine Frist vereinbart. Sollten wir nicht innerhalb dieser Frist mit der KARMINA zurückkehren, wird es uns folgen und ein Exempel statuieren. Solltet ihr dann immer noch nicht nachgeben, werden alle Raumstationen und die Hundertsonnenwelt ebenfalls in die Strafaktion einbezogen."
    Sie hörte, wie hinter ihr jemand tief Luft holte, wahrscheinlich Perry Rhodan, den ihre Eigenmächtigkeit empört haben mußte und der sie dennoch nicht zurechtweisen konnte, um den Gurrad nicht psychologisch Oberwasser gewinnen zu lassen.
    Gorrasch wirkte betroffen, dann verschloß sich seine Miene. „Niemals werde ich Drohungen nachgeben!" erklärte er grollend. „Sollte euer Mutterschiff uns angreifen, falls es wirklich eines gibt, dann

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