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1406 - Barriere im Nichts

Titel: 1406 - Barriere im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Ich kenne dich genau, Perry. Du hast doch irgend etwas vor?"
    „In der Tat." Rhodan lächelte humorlos. „Wir sollten die Gerüchte von der abgeriegelten Milchstraße zumindest vorerst für bare Münze nehmen. Wenn eine Gefahr existiert, wer garantiert uns, daß wir sie früh genug erkennen? Aus der Milchstraße kehrt niemand zurück, das haben viele behauptet. Deshalb ist mir eben ein Gedanke gekommen. Schon beim nächsten Überlichtmanöver setzen wir beide uns zu Ian und Lalla an den eigentlichen Kommandostand. Jeder von uns muß die Möglichkeit haben, mit einem Knopfdruck eine Umkehrschaltung zu aktivieren. Die CIMARRON soll dann automatisch den Kurs wechseln und uns einige hundert Lichtjahre in Gegenrichtung entfernen, verstehst du?"
    „Natürlich", antwortete Bull skeptisch, „ich bin keineswegs schwer von Begriff.
    Und was soll das bringen?"
    „Ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor, das ist alles."
    „Wie du willst, Perry."
    Bull wandte sich ab und gab dem Syntronverbund ein entsprechendes Programm ein. „Ich habe deinen Vorschlag noch erweitert. Wenn dein kleiner Trick etwas nutzen soll, muß jedes der zwölf anderen Schiffe mitziehen können. Die nächsten Manöver fliegen wir in Synchronsteuerung."
    „Hervorragend."
    Rhodan tat alles, sich seine Nervosität nicht anmerken zu lassen. Etwas lag in der Luft, er spürte es. Kurz vor Beginn der nächsten Überlichtetappe nahm er seinen Platz neben Lalande Mishkom ein - eine rote Leuchtdiode kennzeichnete die Schaltung, die er im Ernstfall zu betätigen hatte. „Es kann losgehen", kündigte Ian Longwyn an. „Die nächste Station ist im inneren Halo-Bereich."
    Rhodan sah, wie sich auf den Bildschirmen erneut das Geflimmer breitmachte. Keine deutbare Information, hieß das, die CIMARRON war im Hyperraum. Dabei entspannte sich der Terraner keine Sekunde lang, und er hoffte, daß niemand den Unterschied zwischen gelassener Fassade und ahnungsvoller Furcht bemerkte.
     
    *
     
    Eine Stunde verging ereignislos. Keine Explosionen erschütterten die CIMARRON, kein plötzlich betäubender Lärm; nichts von dem, was er insgeheim erwartet hatte. Aber Rhodan war keineswegs böse darum, wenn sich seine Ahnungen als falsch erwiesen. Vorerst zumindest - noch hatten sie das eigentliche Milchstraßengebiet nicht erreicht. „Eintritt in den Normalraum", kündigte Ian Longwyn an. „Alle Stationen besetzen."
    Rhodan ahnte, daß auch die Ruhe dieses Mannes nur vorgetäuscht war. Hatte er den Kommandanten während seines Aufenthalts auf der CIMARRON jemals heftig oder merklich nervös erlebt? Nicht ein einziges Mal, soweit er sich erinnerte, und als hervorstechendes Merkmal fiel ihm nur Longwyns Neigung zum Sarkasmus ein. „Jetzt!"
    Auf den Panöramaschirmen erschien ein Abbild der Sterne ringsum. Sehr dicht standen sie in diesem äußeren Bereich der Galaxis nicht beieinander, aber es gab auch helle Bereiche in Form von Sternhaufen.
    Rhodan warf einen raschen Bick auf die Anzeigen. Sie hatten exakt den berechneten Kurs eingehalten und waren 25000 Lichtjahre entfernt von Sol im inneren Halo herausgekommen.
    Reginald Bull schaltete eine Verbindung zu den zwölf übrigen Schiffen ihres Verbandes. „Sämtliche Ortergeräte werden von hier gerichtet, alle aufgenommenen Signale in der CIMARRON zentral ausgewertet. Aber haltet trotzdem die Augen offen; manchmal sehen Menschen mehr als Computer."
    Der untersetzte Mann lehnte sich im Sessel zurück und sah Rhodan von der Seite an. „Jetzt können wir nur noch abwarten. Was machen deine Ahnungen?"
    Rhodan lächelte. „Solange wir nur abwarten, machen sie gar nichts. Ich glaube, wir sind hier nicht in Gefahr.
    Obwohl das, wovor sich die Maahks und Gurrads und all die anderen fürchten, auch mit Verzögerung eintreten mag ... Du hast schon ganz recht, Bully: Am besten, wir halten die Augen offen."
    Ein paar Sekunden später trafen die ersten Ortungsergebnisse ein. In weitem Umkreis war keinerlei Schiffsbewegung festzustellen, was nicht unbedingt verwundern mußte, aber doch ein wenig ungewöhnlich war. Schließlich verfügten ihre Schiffe über ausgesprochen hochwertige Ortungssysteme. „Wie ist es mit Funkverkehr?" wollte Reginald Bull laut wissen. Dabei brachte er auf den Punkt, was jedermann in der Zentrale dachte. „Bisher nichts", antwortete Lalande Mishkom. Ganz gegen ihre Gewohnheit verzichtete die Frau sogar darauf, eine jener „Buschweisheiten" ihres Urgroßvaters anzubringen, vor denen man sich sonst kaum retten

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