1408 - Ein Tropfen Ewigkeit
sich innerhalb des Walles befindet.
Wir kennen alle die technischen Möglichkeiten der Porleyter, ebenso ist bekannt, daß sie uns schon mehr als einmal geholfen haben. Darum müssen wir die Chance wahrnehmen und mit ihnen Kontakt aufnehmen. Das ist unsere vordringliche Aufgabe.
Gleichzeitig müssen wir uns auf die Stützpunkte besinnen, die die Völker des Galaktikums in unserer Zeit außerhalb der Milchstraße unterhalten haben. Dabei muß man natürlich in erster Linie an die Handelskontore und Forschungsstützpunkte der Kosmischen Hanse denken. Es gibt unzählige solcher Niederlassungen, die über die Lokale Gruppe verstreut sind, und einige auch im unmittelbaren Bereich der Milchstraße, die längst nicht alle hinter dem Chronopuls-Wall liegen.
Wir haben eine Rangliste dieser Hanse-Stützpunkte erstellt, und hier steht an erster Stelle Point Siragusa. Dem gilt unser erster Besuch."
„Die gute alte Illu", warf Tifflor ein. „Die Inkarnation der Häßlichkeit, aber blitzgescheit."
Atlan warf ihm einen irritierten Blick zu, fuhr aber dann unbeirrt fort: „Auch sollten wir uns auf die Nicht-Milchstraßenvölker besinnen, die in enger Beziehung zu den Galaktikern und den Terranern gestanden haben, namentlich die Gurrads. Auch wenn unser erster Kontakt mit den Löwenmenschen auf der Hundertsonnenwelt nicht viel eingebracht hat, so dürfen wir uns von ihnen mehr erwarten, wenn wir sie in ihrer Heimat, der Großen Magellanwolke, aufsuchen.
Wenn ich hier die Kartanin und Maahks nicht nenne", fügte Atlan mit einem Seitenblick auf Dao-Lin hinzu, „dann nur deshalb, weil sie momentan noch außerhalb unserer Reichweite sind.
Als letzten, wenn auch nicht unwichtigen Punkt möchte ich die Errichtung eines Stützpunkts nennen. Dieser sollte an einem geschützten, leicht zu verteidigenden und strategisch wichtigen Ort eingerichtet werden. Doch leider sind wir noch nicht in der Lage, einen nach diesen Kriterien ausgesuchten Ort zu bestimmen. Darum haben wir vorerst die Koordinaten für einen Sammelplatz bestimmt. Er liegt einhundertfünfundachtzig Lichtjahre von Satrang entfernt im freien Raum. Die genauen Koordinaten werden noch genannt. Der Kodename des Sammelplatzes ist Phönix-1."
„Kommen wir zur Aufgabenverteilung", schloß Rhodan an. „Was diese betrifft, so können wir flexibel sein. Die Mission bei den Porleytern möchte ich allerdings mir vorbehalten. Die Gründe liegen auf der Hand; meine Beziehungen zu den Porleytern haben Tradition. Nachdem die CIMARRON in M3 war, unberücksichtigt des Erfolges oder Mißerfolges dieser Mission, werden wir Kurs auf Magellan nehmen. Ziel ist der Planet Ayshran-Ho im Lishtar-System, der sich deshalb anbietet, weil er schon immer den Status einer Freihandelswelt hatte. Das kann sich geändert haben, aber wir können nur von den früheren Verhältnissen ausgehen. Also Ayshran-Ho. Ein weiteres noch zu bestimmendes Schiff wird dieses Ziel ebenfalls anfliegen und sich dort mit der CIMARRON treffen." Rhodan machte eine Kunstpause, bevor er abschließend hinzufügte: „Das wäre in groben Zügen unsere Aufgabenstellung." Er wandte sich Tifflor zu und sagte: „Du hast im Zusammenhang mit Point Siragusa einen Namen genannt, Tiff. Wolltest du damit auf eine persönliche Beziehung zu diesem Hanse-Stützpunkt anspielen?"
Tifflor konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als er antwortete: „Illu ist der Vorname jener Chef-Ingenieurin, nach der der Stützpunkt benannt wurde. Ich kenne... kannte sie persönlich. Ein Genie, nicht nur auf ihrem Fachgebiet, und keck wie Nikki.
Ich würde Point Siragusa gerne übernehmen."
„In Ordnung", sagte Rhodan knapp. „Darf ich noch einen Vorschlag machen?" sagte Tifflor und fuhr fort, ohne die Zustimmung abzuwarten: „Stronker Keen und seine Gefährtin Lavoree haben deutlich zu erkennen gegeben, daß sie sich auf der PERSEUS langweilen, weil sie an Bord des Schiffes keinen sinnvollen Aufgabenbereich haben. Ich würde die beiden gerne wieder zur LYNX zurückschicken."
„Kein Problem", sagte Rhodan.
Damit war die Sitzung praktisch beendet.
Man besprach nur noch Einzelheiten und Randprobleme, von denen es jede Menge gab.
Tifflor beteiligte sich jedoch kaum mehr an den folgenden Gesprächen. Er überließ die Planung Perry und Atlan und war in Gedanken schon auf dem Flug nach Point Siragusa.
Er brauchte eine Beschäftigung, um sich von seinen düsteren Gedanken abzulenken, das depressive Gefühl der Untätigkeit überwinden zu können
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