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1408 - Ein Tropfen Ewigkeit

Titel: 1408 - Ein Tropfen Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu schaffen, um diese kümmerte sich der noble Carol, der sich mehr darauf spezialisiert hatte, die neurotischen Zivilisationsauswüchse zu behandeln. Ihm, Monka, lag mehr das deftige Handwerk in der Todeszone und bei den Parias. Dirng war ihm in dieser Beziehung ähnlich, nur daß Dirng ein Sadist war. Er hatte Spaß am Töten und Quälen seiner Opfer. Dirng verdiente die Bezeichnung Regulator nicht, er war ein Killer und Folterknecht. Und eigentlich war er ein Schwächling.
    Zum Glück war er fast schon ein Alttoter. Vielleicht war er nur darum so brutal, weil er wußte, daß seine Stunde demnächst schlagen würde und er vorher noch recht viele ins Jenseits schicken wollte.
    Monka verachtete Dirng.
    Er gestattete sich noch einen letzten Rundblick über seine großzügig bemessene Wohnzelle, dann verließ er sie durch den geheimen Dienstausgang - er schritt durch den Spiegel und fand sich im Kellergeschoß des Amtes für Demoskopie wieder. Er aktivierte den Lift und fuhr in ihm zehn Stockwerke hoch.
    In der obersten Etage trat er in den Korridor und begab sich zu der Tür an seinem Ende. Er trat ein. Das Büro mit den drei Terminals war leer. Es gab nur diese drei Arbeitsplätze, für jeden Regulator einen.
    Die Bürger und Parias glaubten, daß es mindestens zwei Dutzend von ihnen gäbe, weil sie überall und schnell zur Stelle waren. Ihre Identität kannte sowieso niemand außer der Allermutter und deren 11 Beiräten, und wenn sie tätig waren, gaben sie sich gegenüber ihrer Klientel die verschiedensten Phantasienamen. Monka verwendete für sich rund zwanzig, sein liebster Tarnname war Vater. Wenn er ihn gebrauchte, wußten seine Opfer sofort, woran sie waren. Als Vater hatte er den Ruf eines zielsicheren, lautlosen Töters.
    Monka setzte sich, legte den Helm neben sich, ohne freilich die Verbindung zum Sensor-Pak zu unterbrechen, stöpselte sich an den Computer und rief das Tagesprogramm ab.
    Zuerst blinkte ihm eine Nachricht entgegen, die Carol für ihn hinterlassen hatte.
    Weißt du, was mit Dirng los ist?
    Ich habe ihn seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen. „Was geht mich dieser Schlächter an", sprach Monka als Antwort in den Computer. „Vermutlich suhlt er sich in irgendeiner seiner Folterkammern in Blut."
    Monka ging die weiteren Meldungen durch. Für diesen Tag waren drei Todesfälle angesetzt. Zwei für Dirng, einer für Carol, alle drei waren in der Winterlandschaft zu vollstrecken. An diesem Tag hatte Monka keine Exekution zu vollziehen. Während er seine Augen die Auftragsliste heruntergleiten ließ, veränderte sich die Eintragung der Todesliste. Dirngs Name wurde durch den Monkas ersetzt. Gleichzeitig erschien eine Sondermeldung: Einsatz für Monka: Dirng suchen. Der Regulator ist überfällig.
    Monka ging die Einsatzliste der vergangenen Tage durch und stellte fest, daß Dirng seit acht Tagen keine Erfolgsmeldung mehr zu verzeichnen hatte.
    Das hieß mit anderen Worten, daß er seitdem keinen offiziellen Einsatz mehr erledigt hatte. Das war selbst für Dirng, der sich mitunter persönliche Extratouren erlaubte, ungewöhnlich. Andererseits war der Regulator die ganze Zeit über an die Zentrale angeschlossen, ohne auch nur ein einziges Mal die Verbindung unterbrochen zu haben. Er machte nur keine Berichte, ließ die ihm aufgetragenen Fälle unerledigt.
    Monka gab Dirngs Kode ein und bekam sofort Kontakt. Im Moment befand sich Dirng in der äußersten westlichen Todeszone. Er bewegte sich nicht von der Stelle, und dies schon seit vier Tagen nicht. Zuvor war er recht aktiv gewesen, sowohl was seinen Aktionsradius betraf als auch was seinen Konsumdrang, anging.
    Dirng mußte für zehn gefressen oder sich einen Lebensmittelvorrat für Wochen angelegt haben.
    Er besuchte innerhalb von vier Tagen zehnmal eine Bilderschau, hamsterte eine Unmenge Medikamente und erstand, neben einer Reihe von Luxusgütern, auch zehn Einweg-Thermophore. Insgesamt hatte er damit seine Boni für die nächsten zwei Jahre verbraucht.
    Was hatte das zu bedeuten? Bereitete Dirng seine Flucht vor? Paktierte er mit Parias oder gar Unsichtbaren und versorgte er sie? Thermophore waren nur für einen längeren Aufenthalt in der Todeszone sinnvoll. Und gleich zehn davon. Und was wollte Dirng mit Antibiotika und Trockenmilch?
    War er erpreßt worden? Was hatte er auf dem Kerbholz, daß er erpreßbar war?
    Hielten ihn Unsichtbare gefangen, um die ihm zustehenden Privilegien für sich zu nutzen?
    Monka bildete sich ein, ein guter

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