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141 - Das trockene Meer

141 - Das trockene Meer

Titel: 141 - Das trockene Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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spöttischen Lächeln verzogen.
    Black seufzte. Die Kellnerin kam vorbei, sah die schlummernde Urla und runzelte die Stirn. Black erkundigte sich nach dem Zimmer seiner neuen Bekannten. Dann wuchtete er sie über die Schulter, nahm seine Reisetasche und trug beides über eine knarrende Treppe in den ersten Stock hinauf.
    Die Kammer, die Urla bewohnte, war sauber und aufgeräumt. Black legte seine Last auf dem Bett nieder und trat ans Fenster, um den Vorhang zu schließen. Dabei fiel sein Blick auf die Gasse vor der Lokalität. Unten standen vier Männer. Einer war der Mann mit dem Schlapphut. Er sprach gedämpft auf drei finstere Gestalten ein und deutete mit einer Hand nach oben. Seine Gesprächspartner schauten kurz auf, und Black wich instinktiv hinter den Vorhang zurück, der schon zu neun Zehnteln zugezogen war.
    Irgendwie beschlich ihn das Gefühl, dass die Männer in der Gasse über Urla und ihn sprachen…
    Unsinn, dachte Black. Er nahm seine Reisetasche und ging in sein eigenes Zimmer. Es war zwar nicht mit den aseptischen Quartieren in Washington zu vergleichen, aber besser als vieles, in dem er die Nächte der letzten Jahre verbracht hatte.
    ***
    Eine Stunde nach Mitternacht schlug das ISS-Funkgerät an und riss Black piepsend aus dem Schlaf. Seine Laune besserte sich, als er hörte, wer da mit ihm Kontakt aufnahm.
    »Mr. Hacker! Sie glauben nicht, wie es mich freut, Ihre Stimme zu hören!«
    »Ganz meinerseits, Mr. Black! Es gefällt mir allerdings weniger, dass man dieses famose Gerät nur alle paar Stunden verwenden kann.«
    »Das liegt an der ISS«, erläuterte Black. »Wenn sich die Raumstation auf der anderen Seite der Erde befindet…«
    »Ich weiß, ich weiß.« Hacker lachte aufgekratzt. »Ich habe allerhand von Honeybutt… Ich meine Miss Hardy… und Mr. Drax gelernt. Und falls Sie es… ähm… vergessen haben…«, er hüstelte, »ich bin das technische Genie von uns beiden.«
    »Ja, richtig.« Black schmunzelte. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie sehr Hacker ihm gefehlt hatte. Das Lachen des Burschen war wie ein Stück zurück gewonnene Heimat. Black hatte das letzte Jahr mehr oder weniger freiwillig in einem fremden Kulturkreis zugebracht. Es war ein hartes Stück Arbeit gewesen, sich daran zu gewöhnen, doch inzwischen war ihm das fremde Land ans Herz gewachsen – nicht zuletzt, weil seine Bewohner in ihm eine Art Nationalheld sahen. Aus seinem Blut war das Serum entstanden, das es den Technos erlaubte, sich ohne Schutzanzug an die Erdoberfläche zu begeben. Vor der Eiszeit hätte man ihn vermutlich in den Stand eines Helden der Arbeiterklasse erhoben.
    »Wie ist die Lage in der Heimat?«
    Hacker holte tief Luft und berichtete von dem Fiasko, das ihn gezwungen hatte, sich nach England zu verkrümeln. Auch auf dem europäischen Kontinent hatte er einige Abenteuer erlebt. »Die Running Men existieren nicht mehr«, schloss Hacker seufzend. »Außer Miss Hardy und uns beiden scheinen alle ins Gras gebissen zu haben. Über das Schicksal von Monsieur Marcel weiß ich nichts. Doc Ryan lebt noch, hat sich aber ins Privatleben zurückgezogen.«
    »Was hat Sie bewogen, sich allein in diese abgelegene Gegend zu wagen?«, fragte Black, obwohl er die Antwort schon kannte.
    »Na, das Abenteuer!« Er konnte Hacker förmlich grinsen sehen. »Und natürlich mein Wissen, dass Sie ohne mich völlig aufgeschmissen sind.«
    Black lächelte. »Ja, so wird’s wohl sein. Ich weiß Ihre Einsatzfreude zu schätzen, Mr. Hacker. Sie wissen, wo ich bin?«
    »Ihre Freunde in Moska waren so nett, mich zu informieren.« Hacker räusperte sich. »Sie glauben nicht, mit welchen Verkehrsmitteln ich unterwegs war, um Sie einzuholen. Leider waren Sie schon ausgelaufen, als ich an die Küste kam… Der Pott, auf dem ich mich befinde, wird morgen Abend die Kolyma-Mündung ansteuern…«
    »Gut«, sagte Black. »Ich warte auf Sie. Uns bleibt Zeit bis Übermorgen. Falls Sie es nicht rechtzeitig schaffen, müssen wir ohne Sie los.«
    »Wir?«
    Black hüstelte. »Urla und ich.«
    »Urla?« wiederholte Hacker. »Der Name klingt irgendwie weiblich?«
    »Ähm… ja. Urla ist eine Frau.« Black verkniff sich einen Seufzer. Er wusste, dass Mr. Hacker in ihn vernarrt war. Bisher hatte es ihn nicht gestört, doch nun hatte er das Empfinden, dass die Frage des jungen Mannes irgendwie eifersüchtig klang. »Falls Sie nichts dagegen haben.«
    »Aber nein«, erwiderte Hacker. »Wieso sollte ich?«
    »Wunderbar.« Black nannte seinem jungen

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