Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
141 - Ein Killer namens Ballard

141 - Ein Killer namens Ballard

Titel: 141 - Ein Killer namens Ballard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
diesem Gesicht würde ich mich niemals an einen Pokertisch setzen. Sie würden dich bis auf die Unterhosen ausziehen.« Zmed stierte den Geldschein an. »Was ist mit diesem Mann?« fragte er. »Warum suchen Sie ihn, Mr. Ballard? Ist er gefährlich?«
    »O ja, das ist er.«
    »Das dachte ich mir gleich. Er war mir nicht geheuer. Es ging etwas von ihm aus… Ich kann es nicht beschreiben…«
    »Wo hast du ihn gesehen?« fragte ich rasch.
    »Mr. Ballard, ich… ich möchte nicht in Schwierigkeiten geraten. Sie sagen, dieser Mann ist gefährlich. Er könnte mir übelnehmen, daß ich über ihn gesprochen habe…«
    Ich bewegte die Finger, damit die Banknote wieder knisterte. Die Versuchung war zu groß für ihn. Er seufzte geplagt.
    »Dieser Mann tauchte in der Nähe des Kiosks auf. Er hatte den schleichenden Gang eines Raubtiers. Ich spürte sofort, daß er nichts Gutes im Schild führt.«
    »Hat er dich gesehen?« fragte ich, »Zum Glück nicht. Wer weiß, was er mit mir angestellt hätte.«
    »War er bewaffnet?«
    Zmed schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Waffe bei ihm gesehen, Mr. Ballard.«
    »Auch keinen schwarzen Stock?«
    »Er trug überhaupt nichts bei sich, soweit ich das feststellen konnte«, antwortete Lyndon Zmed. »Was befürchten Sie, Mr. Ballard? Daß er Sie zu töten versucht?«
    »Ausschließen kann ich das leider nicht. Zeig mir den Kiosk.«
    »Ich weiß nicht, ob das für mich noch ein Geschäft ist«, sagte Zmed. »Wenn man bedenkt, was ich riskiere…«
    Ich verdoppelte den Betrag, und Lyndon Zmed warf Furcht und Vorsicht sogleich über Bord. Er führte mich durch den Nebel, kannte sich sehr gut aus.
    Vor dem Kiosk wechselten die Geldscheine dann den Besitzer, und ich riet dem Penner, das Hafengebiet zu verlassen. Er grinste nervös.
    »Das brauchen Sie mir nicht zweimal zu sagen, Mr. Ballard. Viel Glück für die Verbrecherjagd. Ich kenne ein Lokal in der Nähe, das hat schon auf. Dort werde ich was Warmes essen, hinterher einen schönen großen Rum kippen und Ihnen die Daumen drücken.«
    Zmed machte auf den schiefgelaufenen Hacken kehrt und verschwand. Ich war wieder allein. Nun hatte ich Gewißheit: Reenas war hier. Zum Teufel, warum hielt er mich so lange hin? Wollte er meine Geduld testen?
    Als ich wieder Schritte vernahm, wußte ich, daß mir der Nebel gleich den schwarzen Druiden entgegenspucken würde, und ich spannte meine Muskeln.
    ***
    Der Nebel schob sich an mich heran und zog sich gleich wieder zurück. Die milchigen Schwaden gaben meinen Todfeind frei. Reglos stand er da, ein gutaussehender Mann mit markanten Gesichtszügen, dem man nicht ansah, wie gefährlich er war.
    »Hat lange gedauert, bis du an diesem idiotischen Versteckspiel die Lust verloren hast«, brummte ich.
    »Es wäre ein Fehler, dir bedingungsloses Vertrauen entgegenzubringen«, sagte Reenas.
    »Du hast verlangt, daß ich allein komme.« Ich breitete die Arme aus. »Siehst du vor, neben oder hinter mir noch jemanden?«
    »Nein«, antwortete der schwarze Druide.
    »Und ich habe auch meine Waffen zu Hause gelassen.«
    Reenas lächelte zufrieden. »Damit schaffst du eine Basis, auf der wir einander näherkommen können.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich das möchte«, gab ich zurück. »Du hast doch nicht etwa die Absicht, mir ein Bündnis anzubieten.«
    »Nur einen Waffenstillstand.«
    »So ein Angebot macht man für gewöhnlich aus einer gewissen Schwäche heraus«, sagte ich.
    Reenas’ Augen wurden schmal. »Vorsicht, Tony Ballard! Du solltest dir nicht einbilden, mir überlegen zu sein. Das könnte für dich zum Verhängnis werden. Ich betrachte den Waffenstillstand als ein Gebot der Vernunft, und du müßtest auch etwas dazu beitragen. Etwas, das mir deinen guten Willen beweist.«
    »Keine Bedingungen, Reenas!«
    »Ohne Bedingungen geht es nicht.«
    »Gesetzt den Fall, ich ginge darauf ein. Was würdest du von mir erwarten?« fragte ich.
    »Du hast mir etwas sehr Wertvolles gestohlen«, sagte Reenas anklagend. »Den blauen Kristall«, sagte ich. »Sehr richtig. Den blauen Kristall. Er war für mich Waffe und Schutz zugleich. Er darf niemand anderem als mir gehören.«
    »Davon, daß du mir etwas viel Wertvolleres gestohlen hast, nämlich meinen Freund Mr. Silver, redest du nicht«, sagte ich leidenschaftlich.
    »Du hast den Ex-Dämon inzwischen wieder. Ich hingegen muß meinen Kristall immer noch entbehren. Ihr habt im parapsychologischen Institut Versuche mit ihm angestellt. Ich weiß nicht, wie ihr mein

Weitere Kostenlose Bücher