1411 - Eiswelt Issam-Yu
geworden, sie pflegten auch freundliche Beziehungen zu den Maahks. Und nicht zuletzt schienen sie ihre Position in der Großen Magellanschen Wolke gefestigt zu haben.
Für Nikki Frickel hatte das bedeutet zu versuchen, sich mit den Löwenmähnigen gut zu stellen. Daneben hatte sie gehofft, hier auf Ayshran-Ho etwas über die Aktivitäten des Haluters Icho Tolot zu erfahren.
Ayshran-Ho war eine Freihandelswelt.
Hier konnte man offenbar problemlos kommen und gehen. Für die SORONG gab es daher auch keine Schwierigkeiten, als sie um eine Landeerlaubnis ersuchte.
Schon aus den ersten Beobachtungen hatte sich ergeben, daß sich auf Ayshran-Ho Angehörige fast aller bekannten sternfahrenden Völker der Milchstraße und der beiden Magellanschen Wolken tummelten.
Für Nikki Frickel und ihre Mannschaft hatte das bedeutet, daß sie nichts Besonderes darstellten. Und daraus wiederum hatte sich ergeben, daß aus den ersehnten offiziellen Kontakten mit führenden Gurrads nichts werden konnte.
Die Behörden von Ayshran-Ho hatten sich kühl und sachlich, aber auch ganz unverbindlich verhalten.
Große Teile der Mannschaft der SO-RONG waren in der Stadt Patembe untergekommen. Von hier aus waren verschiedene Unternehmen zur Informationsgewinnung gestartet worden.
Patembe war die größte Stadt des Planeten Ayshran-Ho. Die lag an der Nordküste des 8000 Kilometer langen Kontinents Gherkan, einem der neun relativ kleinen Kontinente der Gurrad-Welt, deren Oberfläche zu mehr als zwei Dritteln aus Wasser bestand. Die Großstadt Patembe war ein Schmelztiegel für verschiedene Völker. Es gab hier eine Enklave, in der fast ausschließlich Galaktiker lebten. Da aber keiner dieser Angesprochenen je das Innere der Milchstraße gesehen hatte, war die Ausbeute an Informationen sehr dürftig gewesen. Keiner wußte, was dort geschah, oder geschehen war. Eigentlich gab es nur eine Erkenntnis: Die Milchstraße war vom umgebenden Universum hermetisch abgeriegelt. Nichts gelangte hinein. Und nichts kam aus ihr heraus. „Ayshran-Ho wurde von den Gurrads vor langer Zeit besiedelt", fuhr die Syntronik fort. „Dennoch handelte es sich nach kosmischen Maßstäben um eine junge Welt mit tektonischen Aktivitäten und in ständigen Bewegungen befindlichen Küstenlinien und Gebirgen. Daß hier relativ viele Angehörige galaktische Völker angetroffen wurden, ist zweifellos eine Ausnahme für die gurradschen Verhältnisse oder generell für die in den beiden Magellanschen Wolken."
„Das bedeutet", folgerte Rhodan, „daß wir an anderen Orten der Großen und der Kleinen Magellanwolke kaum Angehörige galaktischer Völker treffen werden."
„Das wollte ich damit ausdrücken", erklärte die Bordsyntronik der CIMARRON. „Doch laß dir weiter berichten. Die Stadt Patembe wurde in abenteuerlicher Weise in die steil aufragenden Wände der Küstenberge gebaut.
Seit jeher wurde hier keinem Fremden die Landung untersagt. Das ist die eine Seite, die für eine bestimmte Entwicklung eine Rolle gespielt haben muß."
„Worauf willst du hinaus?" fragte Perry Rhodan. „Auf die Entführung Nikki Frickels. Du mußt die Umstände verstehen. Die Verhältnisse auf Ayshran-Ho und speziell in Patembe sind die eine Seite. Die andere ist in der noch weitgehend unbekannten Entwicklung der letzten 600 oder 700 Jahre zu sehen. Früher war die Milchstraße für alle Bewohner der beiden Magellanschen Wolken zugänglich. Das ist nun nicht mehr der Fall, wie du weißt.
Diese Ungewißheit hat auf Ayshran-Ho zur Wiedergeburt des uralten Gewerbes der Wahrsagerei geführt. Gewisse Kreise nutzen die Sehnsucht der Nachkommen der Milchstraßenbewohner nach Neuigkeiten und zukünftigen Entwicklungen weidlich aus. Die Wahrsager nennen sich sehr vornehm Medientransponenten. Nikki Frickel hat nach der Ankunft entsprechende Kontakte geknüpft."
„Ich kann bei allen Extravaganzen, zu denen Nikki manchmal neigt, nicht glauben", wunderte sich Perry Rhodan laut, „daß sie auf einen solchen Mummenschwanz hereinfällt."
„Sie und wir alle haben diese sogenannten Seancen sehr nüchtern gesehen", erklärte Narktor. „Aber die technischen Finessen, mit denen die Darbietungen gebracht wurden, haben uns doch staunen lassen. Immerhin -wir erfuhren einiges über die geschichtliche Entwicklung der vergangenen 695 Jahre, wenn auch eigentlich nur aus der unvollkommenen Sicht der Bewohner von Ayshran-Ho."
„Was geschah mit Nikki?" drängte Rhodan. „Ja." Der Springer nickte. „Das ist der
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