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1412 - Der Pirat von Magellan

Titel: 1412 - Der Pirat von Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zeit nicht mehr.
    Aber die Explosion kam nicht.
    Die beiden Gurrads hoben zögernd die Köpfe. Sie konnten kaum etwas sehen. Nur langsam schälten sich die Konturen der Laborgeräte aus dem blauen Nebel, der vor ihren Augen wallte. „Was war das?" flüsterte Nandur Kham erschrocken. „Hat sich eines deiner Experimente selbständig gemacht?"
    „Meine Experimente tun so etwas nicht", behauptete Takkalur. „Aber deine großartige Waffe ist verschwunden."
    „Wie bitte?"
    Nandur Kham konnte es nicht glauben.
    Fassungslos starrte er auf die Arbeitsplatte, auf der Captain Ahabs Geschenk gelegen hatte.
    Sie durchsuchten das ganze Laboratorium. Natürlich glaubten sie nicht daran, daß sie etwas finden würden, aber sie wollten es wenigstens versucht haben.
    Die Waffe war spurlos verschwunden, als hätte sie sich in nichts aufgelöst.
    Und genau das hatte diese Waffe wohl auch getan.
    Nandur Kham und sein alter Freund Takkalur standen sich mit leeren Händen gegenüber, sahen sich an und wußten nicht, was sie sagen sollten. „Er hat dich betrogen", sagte Takkalur nach einer langen Zeit. „Ja", stimmte Nandur Kham halb benommen zu, aber noch während er sprach, stieg eine ungeheure Wut in ihm auf. „Ich habe von Anfang an gewußt, daß man ihm nicht trauen kann", fuhr er fort. „Aber eine solche Gemeinheit habe selbst ich ihm nicht zugetraut."
    „Nun, wenigstens haben wir jetzt Gewißheit", meinte Takkalur. „Ich glaube nicht, daß er sich noch einmal bei dir melden wird. Und die Sache mit der Superwaffe können wir auch vergessen.
    Ich werde mich wieder auf meine Arbeit konzentrieren, und du kannst in aller Ruhe nach Biddayarn fliegen."
    „In aller Ruhe", wiederholte Nandur Kham gedehnt. „Manchmal hast du wirklich einen ziemlich merkwürdigen Humor."
     
    *
     
    Ein geruhsamer Flug!
    Nandur Kham hatte sich dagegen gewehrt. „Wir können kein einziges Raumschiff entbehren!" hatte er zu Zadir Khor gesagt. „Also zieh diese Eskorte ab und schick sie dorthin, wo sie wirklich gebraucht wird."
    „Wir können aber auch kein Mitglied der Tafelrunde entbehren", hatte Zadir Khör geantwortet. „Die Eskorte bleibt."
    „Meine MASSENGI..."
    „Deine MASSENGI wurde aufgehalten."
    „Warum? Was ist mit meinem Schiff passiert?"
    „Nichts. Es ist alles in Ordnung. Deine Leute mußten nur einen Abstecher machen und ein paar Gurrads abholen, die in Raumnot geraten sind."
    „Gut, dann werde ich warten."
    „Das kommt nicht in Frage!" sagte Zadir Khor. „Die letzten Nachrichten von Biddayam sind ziemlich beunruhigend.
    Man hat Cantaro-Schiffe in diesem Sektor gesichtet. Die Siedler drehen durch. Sie sind nahe daran, das Feuer auf alle Gurrad-Schiffe zu eröffnen, um zu demonstrieren, daß sie nicht zu uns gehören."
    „Ich glaube nicht, daß denen noch zu helfen ist!"
    „Das werden wir sehen. Du fliegst mit der PALLIRA."
    „Mit diesem Schrotthaufen?"
    „Sie wurde wieder instand gesetzt.
    Außerdem hast du die Eskorte."
    Nandur Kham beugte sich seufzend.
    Natürlich hatte Zadir Khor ihm nichts zu befehlen - sie waren beide Mitglieder der Tafelrunde und somit einander gleichgestellt. Aber es gab Fragen, über die man sich nicht streiten konnte - ganz einfach deshalb, weil sowieso nichts dabei herauskam.
    Und nun saß er also in der PALLIRA, und obwohl er selbstverständlich mehr Macht als Kellannar hatte, der Kommandant dieser fliegenden Todesfalle, so war er in der Praxis doch nur ein Passagier.
    Der vorherige Kommandant der PALLIRA war einem anderen gurradschen Schiff zu Hilfe geeilt, als dieses von Hauri angegriffen wurde. Dem anderen Schiff hatte niemand mehr helfen können, aber wenigstens war die PALLIRA davongekommen. Das hatten dem Aussehen des Schiffes sehr geschadet. Ein unvoreingenommener Beobachter wäre sicher zu dem Schluß gekommen, daß dieses Schiff nicht in den Weltraum, sondern auf einen Abwrackplatz gehörte.
    Nandur Kham fand, daß es ein schlechtes Omen war, wenn er mit diesem Schrotthaufen auf Biddayam landen mußte.
    Er hoffte, daß er ein halbwegs vernünftig aussehendes Beiboot finden würde - wenn nicht in der PALLIRA, dann bei einem der Schiffe aus der Eskorte. Ein kleines, aber intaktes Boot würde auf jeden Fall einen besseren Eindruck machen als dieser fünfhundert Meter hohe Schrotthaufen.
    Nandur Kham hätte dieses Unternehmen am liebsten auf der Stelle abgebrochen. Er hatte das überaus .deutliche Gefühl, daß er geradewegs ins Unglück flog.
    Aber vorerst geschah nichts. In der PALLIRA

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