Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1412 - Der Pirat von Magellan

Titel: 1412 - Der Pirat von Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Vorschein kam.
    Es war kein Helm, der einen Kopf schützte, sondern Kopf und Helm bildeten eine Einheit.
    Nandur Kham brach das Schweigen. „Es ist ein Roboter", sagte er. „Alle diese Piraten, sofern man sie überhaupt so nennen kann, sind Roboter."
    „Cantaro!" sagte jemand, denn es ging die Sage, daß die Cantaro Wesen waren, die halb organisch und halb mechanisch waren.
    Der Name wirkte wie ein Signal. Die Gurrads hatten längst gelernt, die Cantaro zu fürchten. Einige der Raumfahrer wandten sich zur Flucht. „Wartet!" befahl Nandur Kham ruhig. „Das hier hat mit den Cantaro nicht das geringste zu tun. Ich glaube, ich weiß bereits, wer der eigentliche Pirat ist. Diese Roboter waren nur Werkzeuge. Sie wurden von jemandem gesteuert. Diese Steuerung ist ausgefallen - wahrscheinlich während des Angriffs unserer Eskorte. Darum können uns die Maschinen nichts mehr anhaben. Wir brauchen uns nicht vor ihnen zu fürchten."
    Die Gurrads sahen sich verlegen an. Sie schämten sich ihrer ängstlichen Anwandlungen. „Wir werden den wirklichen Piraten finden", fuhr Nandur. Kham fort. „Er befindet sich irgendwo hier, in diesem Schiff, und er ist im Gegensatz zu seinen Dienern ein lebendes Wesen. Es ist möglich, daß er bei dem Angriff den Tod gefunden hat. Wenn es so ist, dann wird gewiß keiner von uns um ihn trauern. Aber ich glaube nicht daran, daß er tot ist. Wenn er noch lebt, dann wünsche ich, daß ihm kein Haar gekrümmt wird, ist das klar?"
    „Und wenn er uns angreift?" fragte jemand. „Dann wehren wir uns - aber nicht mit tödlichen Waffen. Es reicht, wenn wir ihn kampfunfähig machen."
    Nandur Kham sah es seinen Leuten an, daß sie nicht viel von diesen Anweisungen hielten. Sie waren Raumfahrer, und sie wußten, was der Pirat getan hatte.
    Er war kein Mörder - nicht in dem Sinn, daß er seine Opfer mit eigener Hand in die gurradsche Version des Jenseits beförderte.
    Er sorgte sogar dafür, daß die Gurrads in den wrackgeschossenen Schiffen die Möglichkeit hatten, per Hyperfunk um Hilfe zu bitten. Aber der Pirat wußte zweifellos auch sehr gut, daß solche Hilferufe in diesen unsicheren Zeiten nur allzu leicht von den falschen Antennen aufgefangen wurden.
    Nandur Kham wußte das auch. Er hatte sich lange genug mit dem Piratenproblem beschäftigt, und er kannte die Zahl der Opfer genauer als jeder andere. „Kommt", sagte er energisch und ging voran.
     
    *
     
    Es war ein merkwürdiges Raumschiff.
    Zumindest in diesem Teil fühlte man sich eher wie in einem Palast.
    Schwere Vorhänge verbargen Türen, hinter denen prächtige Kabinen lagen.
    Wertvolle Teppiche, herrliche Bilder, Kunstgegenstände, von denen die Gurrads in den meisten Fällen nicht wußten, woher sie stammten - hier war alles vom Feinsten.
    Natürlich war all dies mit Sicherheit zusammengeraubt, aber irgend jemand mußte eine Auswahl getroffen und diese Räume eingerichtet haben.
    Die Roboter waren es gewiß nicht gewesen. Von den organischen Bewohnern des Schiffes jedoch fand sich vorerst keine Spur.
    Das Schott am Ende des prächtigen Kabinentrakts ließ sich nicht öffnen. Die Gurrads installierten eine Notschleuse und traten in den weniger prächtigen Teil des Piratenraumers hinaus.
    Hier sah es so nüchtern und zweckmäßig aus, wie man es erwarten konnte. Durch einen kurzen Korridor gelangte man in eine Halle, in der dicht an dicht Reihen von Gestellen vom Boden bis zur Decke ragten.
    Die meisten Gestelle waren noch besetzt: Hier waren die Roboter untergebracht, mit deren Hilfe der Pirat seine Raubzüge unternommen hatte.
    Einer der Roboter in der ersten Reihe bewegte sich schwach und versuchte, aus dem Gestell hinauszugelangen, in dem er von starken Klammern gefangengehalten wurde. Nandur Kham witterte eine Chance, dem Geheimnis der Piraten auf die Spur zu kommen, und eilte hinüber.
    Aber einer seiner Begleiter war schneller: Ein Energiestrahl zuckte an Nandur Kham vorbei und zerstörte die Maschine. „Wer war das?" fragte Nandur Kham wütend, als er sich von seinem Schrecken erholt hatte. „Ich", sagte einer der Raumfahrer stolz. „Wie heißt du?"
    „Alyssar", erwiderte der Raumfahrer und schlug sich auf die Brust, als wolle er bereits andeuten, wo der Orden hingehörte, den er für seine Tat zu erhalten hoffte. „Du kehrst sofort auf die PALLIRA zurück, Alyssar!" befahl Nandur Kham. „Melde dich bei Kellennar und richte ihm aus, daß du unter Arrest stehst!"
    Betretene Stille machte sich breit. „Hier wird nicht

Weitere Kostenlose Bücher