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1414 - Der letzte Aufbruch

Titel: 1414 - Der letzte Aufbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kommandant des großen Beibootes ignorierte die Ironie. Tostan gebrauchte wesentlich massivere Anzüglichkeiten.
    Das härtete ab. Er lachte in seine Aufnahme hinein und versuchte, sein Vorgehen mit jener Erklärung zu retten, die vor ihm schon Millionen Terraner gebraucht hatten: „Ich habe lediglich meine Anweisungen befolgt. Tut mir leid! Die TS-CORDOBA befindet sich am anderen Ende der Bucht, etwa zwölf Lichtstunden von meinem Standort entfernt. Ich habe soeben eine Information erhalten. Sie soll an dich weitergeleitet werden."
    Atlan runzelte die Stirn. Kravson hatte die letzten Worte zögernd ausgesprochen. „Tatsächlich? Und von welchem Unheil sollst du berichten?" erkundigte sich Atlan ahnungsvoll. „Von einer taktisch bedeutsamen Maßnahme - meint der Skipper! Er ist dabei, eins dieser seltsamen Robotraumschiffe zu entern; einen Wallaby. Er prallte gegen den Wall, wurde zurückgeschleudert und flog erneut hinein."
    Diesmal lachte der Korvettenkommandant nicht mehr. Atlans Gebrüll erlaubte es nicht.
    Als der Arkonide nach Luft rang, nutzte Kravson die Gelegenheit, den Rest seiner Meldung durchzugeben. „Ich bin ein unschuldiges Opfer deines Zorns. Der Skipper läßt dir ausrichten, er würde den Robotraumer natürlich nicht mit einer Transformkanone angreifen, wie es deine Leute närrischerweise mit einem ausgebauten Geschütz dieser Art auf Hera-III getan hätten. Dinge, die man untersuchen möchte, schießt man vorher nicht kaputt. Ende."
    Lynd Kravson schaltete ab. Die vierzehn Frauen und Männer seiner Besatzung verzichteten auf eine Diskussion. Nur ein Technokosmonaut meinte zögernd: „Den Begriff >närrischerweise< hättest du weglassen können! Der Alte weiß selbst, welchen Blödsinn er geduldet hat.
    Hoffentlich macht es Tostan tatsächlich besser."
    „Worauf du dich verlassen kannst!"
     
    *
     
    Die vier restlichen Beiboot-Korvetten der TS-CORDOBA flogen Außensicherung in Richtung Hera-System.
    Genaugenommen war die Maßnahme überflüssig. Niemand traf Anstalten, den terranischen Kugelriesen oder eins seiner ausgeschleusten Beiboote anzugreifen.
    Ratber Tostan war jedoch ein vorsichtiger, vordringlich aber gründlicher Mann. Er überließ niemals etwas dem Zufall. Die Tatsache, daß Atlans Forschungsschiffe beschossen worden waren, hatte er auch nicht vergessen.
    Der auf den Bildschirmen erkennbare Wallaby zählte zu einer Typgattung, die bislang im Bereich der Hera-Bucht noch nicht ausgemacht worden war.
    In Tostans modifiziertem Hirn hatten - wie er sagte - alle Glocken geläutet, als die Syntronik den Raumflugkörper als Trimaran identifiziert hatte. Der lange, massige Mittelkörper mit den beiden rechts und links angebrachten Auslegern konnte nur auf einer Werft der Kartanin entstanden sein.
    Das aber war neu im Bereich der Enklave! Da alle Ortungsergebnisse auf ein unbemanntes Schiff hinwiesen, hatte sich Tostan zu einer Maßnahme entschlossen, die Männer wie Atlan oder Tifflor wahrscheinlich nicht riskiert hätten. „Syntron - noch immer keine Individualimpulse feststellbar?" fragte Tostan beim Rechnerverbund an.
    Die Syntronik verneinte und fügte hinzu: „Kein organisch lebendes Wesen an Bord. Energieemissionen gleichbleibend.
    Sind identisch mit gespeicherten Kartanin-Werten. Der Wallaby ist ein Trimaran."
    Tostan forderte weitere Unterlagen an.
    Das fremde Schiff kam soeben wieder aus dem Chronopuls-Wall hervor. Es taumelte und hatte fast jede Fahrt verloren. Die Entfernung zu ihm betrug eine halbe Lichtsekunde. „Zielerfassung laut Anweisung", klang Tostans rauhe Stimme erneut auf. „Triebwerke lahmlegen. Hammerpreß-Beschuß mit Turm eins MVH. Feuer frei."
    Der Logik-Programm-Verbund der Rechner handelte im Bruchteil einer Mikrosekunde. Ehe die Anweisung verhallt war, dröhnte tief unten im Kugelleib des TSUNAMI-Riesen eins der neuartigen Multi-Variablen-Hochenergiegeschütze auf. Sechs Einheiten dieser Art waren unterhalb des äquatorialen Ringwulsts in energetisch autarken, ausfahrbaren Waffenkuppeln untergebracht.
    Der grellweiße Wirkungsstrahl raste lichtschnell in die Schwärze des Raumes hinaus und erfaßte das Schiff spitzwinklig zwischen rechtem Ausleger und Hauptkörper in Höhe der Hecktriebwerke.
    Die Hyperortung zeigte die Wirkung sofort an. Die Normalbeobachtung brauchte eine halbe Sekunde, um die entstandenen Schäden darzustellen.
    Die Wirkung des Hammerpreß-Beschusses war unverkennbar. Teile der beiden Heckverkleidungen waren auf rein mechanischer

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