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Blutige Verführung 5 (German Edition)

Blutige Verführung 5 (German Edition)

Titel: Blutige Verführung 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Cult
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1. Auf dem Weg nach Gradara
     
     
    Unsere Abfahrt geschah mitten in der Nacht. Niemand in Bran sollte bemerken, dass mehr als ein Dutzend Vampire den Ort, den sie so lange bewohnt hatten, fluchtartig verließen. Der Boden unter unseren Füßen war zu heiß geworden.
    Die erste Etappe fuhr mein Vater. Nachdem der Maserati nur noch Altmetall war und irgendwo in Österreich auf einem Schrottplatz gelandet war, hatte er kurzerhand in Brasov bei einem Händler eine dunkle Limousine gekauft, die jedoch nicht mehr ganz neu war. Trotzdem konnte ich mich auf der Rückbank bequem hinlümmeln und meinen Gedanken nachhängen.
    Der Fürst und Orlando unterhielten sich in gedämpftem Ton und ich bekam nur ab und zu Satzfetzen mit. Es war die Rede von Schnellfeuergewehren und Einsatzorten, die ich nicht kannte. Mein Vater und Orlando planten einen Überfall auf den Clan der Maltesta, so viel hatte ich verstanden. Und dass es schnell gehen musste, bevor bekannt wurde, dass der ganze Clan der Gradaras in Fano im Hotel untergebracht war. Für mich sollte es eine spezielle Wohnung geben, um mich völlig aus dem Kampfgeschehen zu entfernen.
    Ich hörte diese Dinge, doch ich war damit nicht einverstanden. Ich wollte unbedingt mit dabei sein, wenn es um den Sitz des Fürstentums und vor allem um mich ging. Ich versuchte, mit meinem Vater und Orlando zu sprechen. Doch schon nach dem ersten Satz sagte mein Vater:
    "Liebe Lucia, bitte halte dich aus unserem Gespräch heraus. Wir werden in deinem Sinne handeln und müssen dich in Sicherheit bringen. Denn nichts würde dem Clan der Maltesta besser gefallen, als dich in ihre Gewalt zu bekommen."
    Ich schwieg wieder, es hatte keinen Wert, jetzt im Auto mit den Beiden zu diskutieren. Ich legte mich zurück auf die weichen Polster und versuchte ein wenig zu schlafen. Doch es gelang mir nicht. Neben mir stand eine Kühltasche und ich öffnete sie, um zu sehen, was darin war. Natürlich, es waren Blutkonserven, denn die Fahrt würde ja fast 2 Tage dauern. Wir fuhren jetzt durch halb Rumänien, durch Ungarn, dann Kroatien, bis wir endlich über Triest und weiter an der Adria entlang bis in die Marken kommen würden. Das war eine ziemlich lange Reise. Zum Glück war das Wetter nicht sehr gut, es regnete immer wieder und außerdem hatte unser Auto getönte Scheiben. Das war kein Luxus, der für uns bei Tag überlebenswichtig war. Ich musste tatsächlich eingeschlafen sein, trotz der schlechten Straßen und erst als wir kurz vor Budapest waren, wachte ich wieder auf.
    Auf einem großen Parkplatz machten wir Rast. Es dauerte nicht lange, dann kamen auch die anderen Autos mit den restlichen Clanmitgliedern. Ich blickte in müde Gesichter, nur Mario und Lucrezia schienen richtig munter zu sein. Mario strahlte mich geradezu an. Als er sich unbeobachtet fühlte, kam er zu mir her und sagte:
    "Ich danke dir für die Befreiung. Du kannst immer auf mich zählen!"
    Ich hatte ihn zwar bei meinem Vater in Schutz genommen, aber ich war mir nicht sicher, ob er Mario nicht doch irgendwann eliminieren würde. Deshalb sagte ich zu ihm:
    "Du solltest gut auf dich aufpassen, vor allem während der Kämpfe, damit dir nichts zustößt." Mario sah mich fragend an. Doch ich vermied es, mehr zu sagen, denn plötzlich stand Lucrezia neben ihm. Sie legte ihren Arm um seine Schulter und sagte:
    "Er hat noch immer Liebeskummer, aber ich kümmere mich um ihn." Dabei blitzten ihre hellen Augen schelmisch auf. Lucrezia hatte also einen Ersatz für Lorenzo gefunden und Mario schien ihre Fürsorge zu genießen. Ich spürte, wie ein gewisser Neid in mir aufkeimte. Wie schön wäre es, wenn auch ich einen zärtlichen Partner neben mir hätte. Gerade jetzt vor den Kämpfen fühlte ich mich verlassen und die Ungewissheit, wie es weitergehen sollte, machte mir Angst. Da nutze es auch nicht viel, wenn mir Nicholas alle paar Stunden eine SMS schickte und mir versicherte, dass er mich liebte. Er war so weit weg und meine Sehnsucht konnte durch SMS nicht gestillt werden. Trotzdem schrieb ich ihm immer wieder zurück und versuchte ihn mit liebevollen Worten zu beschwichtigen. Wir würden uns bald wiedersehen, wenn alles gut ging, doch das hing ja nicht allein von mir ab.
    Als ich mich von der Gruppe entfernte, um in das Rasthaus zu gehen, kam Orlando hinter mir her gerannt.
    "Du kannst hier nicht allein weggehen", sagte er aufbrausend. Ich sah ich völlig überrascht an und sagte:
    "Und warum nicht!"
    "Weil es gefährlich ist und ich dein

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