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1415 - Die Spur des Propheten

Titel: 1415 - Die Spur des Propheten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Volksgruppe, als größtes geistiges Potential.
    Rhodan wußte, daß Oppakh gefährlicher Boden war. Es würde keine militärische Auseinandersetzung geben, nicht hier, aber ein einziger Fehltritt mußte ihnen die halben Magellanschen Wolken auf den Hals hetzen. Das Gebot der Stunde hieß Diplomatie.
    Wenn das Antennenschiff der Bekassu im Rashta-System angekommen war, würden sie eine Möglichkeit zur Kontaktaufnahme finden. Wenn... Rhodan dachte mit Schaudern an die andere Möglichkeit. Das Antennenschiff mochte einfach den Kurs geändert haben oder havariert sein. Dann würden sie es niemals wiederfinden. Hier endete ihre einzige Spur zu Icho Tolot und den ominösen Säulen der Vergangenheit. „Eintritt in den Normalraum!" rief Lalande Mishkom.
    Gleichzeitig nahmen die Bildschirme, die während der Überlichtphase kein brauchbares Signal erhalten hatten, den Betrieb wieder auf. Im Rashta-System herrschte ein kaum überschaubares Gewimmel von Raumschiffen verschiedenster Art. Es gab kleine Einheiten, für kaum mehr als Interplanetartransporte geeignet, andere, die dem Ortungsreflex nach Forschungszwecken dienten, eine geringe Anzahl von Großraumfrachtern - und fast keine Kampfschiffe.
    Diese Tatsache unterstrich die positive Entwicklung in den Magellanschen Wolken. Man hatte Ansätze eines gemeinsamen Bewußtseins entwickelt, ein Zentrum des Geistes wie das Rashta-System benötigte keinen Schutz. „Wir nehmen zunächst einmal Kurs auf Oppakh", wies Reginald Bull den Ersten Piloten an. „Dann sehen wir weiter."
    Rhodan beobachtete gespannt die Orterschirme. Alle acht Planeten trugen nennenswerte Bebauung, aber nur die Nummern zwei und drei waren der Rede wert. Dort hatten die Gurrads im Freien bauen können, es gab atembare Luft und erträgliche Wärme. Oppakh durchmaß ungefähr dreimal soviel wie die Erde, wobei die Schwerkraft allerdings nur wenig höher lag. Zwei Monde umkreisten diesen Planeten. Ihre Namen waren Sirra und Aontan, und die Ortung zeigte, daß beide ebenso stark ausgebaut waren wie der Erdmond.
    Alles weist auf Oppakh und seine Monde hin, überlegte Rhodan. Wenn dieses Antennenschiff hier irgendwo ist... „Schon eine Spur?" erkundigte er sich. - „Nichts", gab Ian Longwyn zurück. „Du weißt doch, der Syntron hätte bereits Nachricht gegeben."
    Es tat weh, sich vom Kommandanten in dieser Form belehren zu lassen. In den nächsten Stunden wollte er besser achtgeben, beschloß der Terraner, weil noch immer viele Besatzungsmitglieder auf ihn schauten und daran das eigene Verhalten maßen. Da es keine unmittelbare Spur gab, würden sie geduldig warten müssen. „Wir haben einen Anruf von Oppakh", sagte Longwyn. „Sie weisen uns einen Anflugkurs zu und fragen nach dem Zweck unseres Besuchs. Was antworten wir?"
    „Wollen wir denn überhaupt landen?" gab Reginald Bull zu bedenken. „Im Weltraum sind wir viel beweglicher, wenn dieses Bekassu-Schiff endlich auftaucht.
    Sonst reißen sie uns womöglich wieder aus."
    Rhodan überlegte kurz. „Nein", antwortete er dann, „dein Argument zielt in die falsche Richtung. Wir müssen davon ausgehen, daß die Bekassu längst da sind.
    Also gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder liegen sie irgendwo in einem Versteck, oder die Gurrads haben sie weitergeschickt. Das macht zunächst keinen Unterschied. Wir müssen landen und Kontakt aufnehmen."
    Reginald Bull gab einen Laut von sich, den Rhodan als widerwillige Zustimmung deutete. „Also gut, dann landen wir eben.
    Und was geben wir als Zweck des Besuchs an?"
    Rhodan lächelte. „Na, ganz einfach, die Wahrheit! Wir suchen jemanden.
    Weitere Auskünfte nach der Landung."
     
    *
     
    Die CIMARRON ging nahe einer dicht bevölkerten Stadt nieder. Zwar war das Schiff für Planetenlandungen eigentlich nicht vorgesehen, doch die notwendigen Einrichtungen wie Prallfelder und Antigravlifts zum Erdboden existierten trotzdem. Ringsum standen unzählige kleinere Einheiten, wie ja auch die CIMARRON im Grunde eine war.
    Darunter waren wenige Gurrad-Schiffe - ein Raumhafen für Fremde also? Rhodan glaubte, daß hier nur ein zufälliger Schwerpunkt gebildet wurde.
    Grundsätzliches Mißtrauen Fremden gegenüber paßte nicht mehr zum heutigen Weltbild dieses Volkes.
    Man durfte sich allerdings nicht in Sicherheit wiegen. Die Gurrads waren sehr wohl imstande, ihre Interessen zu wahren.
    Zahnlose Löwen waren sie gewiß nicht. „Ich habe Kontakt mit einem Raumhafenorganisator", meldete Lalande Mishkom. „Möchtest du

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