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1415 - Die Spur des Propheten

Titel: 1415 - Die Spur des Propheten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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selbst mit ihm sprechen, Perry?"
    „Danke, ja. Bitte lege das Gespräch auf meinen Monitor."
    Sekunden später erschien auf der Mattscheibe das Abbild eines weißmähnigen, jungen Shanganten. Wie die meisten Mitglieder dieser gurradschen Unterart schien er um hundertfünfzig Zentimeter groß, schmal gebaut und in seinen Bewegungen fast zierlich. Von einem „echten" Gurrad unterschied ihn vor allem das Gehabe. Die unterschwellig aggressive, energische Zielstrebigkeit ging ihm zumindest äußerlich ab. „Mein Name ist Tumbann", sagte er freundlich. „Wie kann ich euch helfen?"
    „Und ich heiße Rhodan", stellte sich der Terraner zunächst vor. „Dir wird gewiß unser erster Funkspruch vorliegen; wir suchen jemanden oder besser gesagt, etwas. Das Objekt ist ein Transitionsschiff von zweihundertachtzig Metern Länge, hundertfünfzig Metern Breite und achtzig Metern Höhe. Sagt dir das etwas?"
    Tumbann verneinte.
    Rhodan gab eine genaue Beschreibung durch und beschloß, es mit einem Bluff zu versuchen. „Wir nennen den Raumer Antennenschiff, und seine Besatzung besteht aus Bekassu. Ich weiß mit absoluter Sicherheit, daß es sich irgendwo hier im System befindet. Wenn ihr nicht bereit seid, uns zu helfen, durchsuchen wir auf eigene Faust jeden einzelnen Hangar und jede Werfthalle. Zur Not rufen wir den Rest unserer Flotte zu Hilfe. Hast du mich eindeutig verstanden, Tumbann?"
    Rhodan war keineswegs glücklich darüber, derart hart mit dem jungen Shanganten umzuspringen. Aber nur so konnte er die fällige Suche abkürzen, nur so Kontakt zu den wirklich wichtigen Leuten im Rashta-System aufnehmen. „Verstanden habe ich dich schon!" gab Tumbann sichtlich wütend zurück. „Wenn ihr glaubt, hier nach eigenem Gutdünken verfahren zu können, sollt ihr euch getäuscht haben! Ich lasse euch mit Gewalt daran hindern!"
    Die Reaktion verriet einiges. Rhodan lächelte dem Gurrad eisig ins Gesicht. „Gewalt? Hier, im geistigen Zentrum der Magellanschen Wolken? Mache dich nicht mit haltlosen Drohungen lächerlich. Ich will umgehend einen Bevollmächtigten der hiesigen Regierung sprechen. Du hast eine halbe Stunde Zeit."
    „Barbar!" fauchte Tumbann noch zorniger. „Was bildest du dir ein?"
    Rhodan schaltete kommentarlos ab. „Du hast ihn bis zur Weißglut gereizt", bemerkte Bull tadelnd. „Das war nicht nett von dir - darf ich annehmen, daß du etwas im Schilde geführt hast?"
    „Natürlich, Bully. Tumbann hat sich zu sehr gehenlassen. Seine Reaktion deutet darauf hin, daß ich recht habe. Das Antennenschiff ist hier irgendwo, und Tumbann weiß es. Sie haben von Ayshran-Ho unsere Beschreibung, denke ich, und Tumbann war sozusagen das untaugliche Abfangkommando."
    „Trotzdem weiß ich nicht, welchen Vorteil wir daraus ziehen." Bull sah ratlos auf die Schirme der Nahortung, wo eine fragil gebaute Jacht aufstieg und auf dem Weg in den Orbit von einer Kamera verfolgt wurde. „Das ist doch ganz einfach. Wenn mich nicht alles täuscht, geschieht gleich etwas...
    Nein, nicht da auf den Schirmen!"
    Noch während Rhodan sprach, streifte von hinten ein Luftzug seinen Nacken. Ein schriller Laut ließ ihn und Bull herumfahren. „Worum geht's denn?" wollte Gucky wissen. Der Mausbiber zeigte seinen Nagezahn und sah Rhodan herausfordernd an. Er trug einen Raumanzug, dessen Schnitt seinem kleinen, pelzbedeckten Körper samt Schwanz angepaßt war. Alles in allem bot er ein Bild perfekter Scheinheiligkeit. „Schon angezogen?" antwortete Rhodan mit einer Gegenfrage. „Na ja, man kann nie wissen..."
    „Du hast also telepathisch verfolgt, worum es geht. Das ist gut, es erspart uns alle Erklärungen."
    „Und wer erklärt mir, was los ist?" beschwerte sich Bull lautstark.
    Gucky pfiff mißtönend und rief: „Der Dicke war schon immer etwas schwer von Begriff, Perry. Er sollte sich am besten einen Schutzanzug schnappen, damit es losgehen kann."
    „Da hörst du es, Alter." Rhodan lächelte nun doch, er stand auf und zog Bull mit sich aus dem Sitz. „Gucky soll diesen Tumbann ausfindig machen und telepathisch herausfinden, was er über das Antennenschiff weiß. Und damit der Kleine nicht wie so oft auf Extratour verlorengeht, begleitest du ihn."
    „Ich bin also bloß Kindermädchen", stellte Bull säuerlich fest. „Nun gut, wir werden unseren Mann schon finden."
    „Paßt auf euch auf." rief Lalande Mishkom noch, bevor Gucky ihn bei der Hand packte und zur nächsten Ausrüstungskammer teleportierte. Sie warf Rhodan einen fragenden

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