1417 - Flug in Richtung Ewigkeit
aber Auskünfte werden sie dir nicht erteilen."
„Das ist nicht zu erwarten. Aber sehen möchte ich sie."
„Dazu ist Gelegenheit, wenn einer von ihnen Vorräte im dritten Lager holt.
Manchmal gehen sie auch einfach nur spazieren und kommen oft genug mit uns zusammen. Sprich einen von ihnen einfach an."
„Wie sehen sie aus?"
Der Bekassu beschrieb, so gut er konnte, den offensichtlichen Anführer der Wohltäter und schloß: „Die beiden anderen sind kleiner, daran kannst du sie erkennen. Vielleicht sind sie ihre Diener."
Zarga gab sich vorerst mit diesen Auskünften zufrieden, richtete sein Lager her und erkundigte sich dann nach dem Raum mit Lebensmittelautomatik.
Durch die technische und kulturelle Rückentwicklung auf dem Pionierplaneten Turs III war naturgemäß der Glaube und die Ehrfurcht den „Göttern" gegenüber gestiegen, ganz im Gegensatz zu den anderen Planeten des Bekassu-Einflußbereichs.
Diese Einstellung vertrug sich nicht mit dem Mißtrauen, das Zarga verspürte. Er geriet in ein psychisches Dilemma, das ihn arg belastete.
Der dritte automatische Speise- und Vorratsraum lag mehr in Richtung Heck. Nach einigem Fragen fand er ihn und aß sich erst einmal satt. Die anwesenden Bekassu unterhielten sich, während sie sich bedienten, aber plötzlich wurde es ganz still in dem Raum.
Zarga saß an einem Tisch und sah auf, als das Schweigen ihm auffiel.
Eirene hatte den Raum betreten, grüßte freundlich und wurde ebenso freundlich zurückgegrüßt. Sie füllte ein Tablett mit jenen Nahrungsmitteln, die sie bereits kannte, sagte ein paar nette Worte zu einem jungen Bekassu, der ihr behilflich war, und verließ dann mit einem abschiednehmenden Nicken den Raum.
Zarga starrte hinter ihr her, bis sein Tischnachbar ihn anstieß. „Sie ist eine von ihnen", flüsterte er. „Ein wenig fremdartig, aber sehr freundlich."
„Sie ...?" dehnte Zarga ungläubig.
Sein Nachbar bejahte: „Ja, denn die uns wohlgesonnenen Wohltäter sind nicht eingeschlechtlich.
Was du gesehen hast, war ein weibliches Exemplar."
Zarga schluckte die Neuigkeit, dann löffelte er weiter den Brei, den er sich geholt hatte.
Das Universum, dachte er, ist voller Wunder.
Inzwischen war es Gucky gelungen, Rhodan zu überreden.
Einige wie zufällig hingeworfene Bemerkungen des Mausbibers hatten ihn neugierig gemacht. Vielleicht war es doch möglich, im Innern der technischen Anlagen Hinweise auf die Unbekannten zu finden. Die Geheimhaltung war dort sicher nicht so streng, denn wie hätte ein Bekassu die doppelte Sperrzone überwinden können, abgesehen davon, daß ihre Scheu und Ehrfurcht jede Versuchung im Keim erstickt hätte. „Beodu wird uns begleiten, Gucky."
Der Attavenno zeigte sich von der Aussicht, die beiden begleiten zu dürfen, höchst erfreut. Besonders frph war er darüber, daß nicht sofort teleportiert wurde, denn Rhodan schlug vor: „Wir unternehmen ganz wie sonst einen Spaziergang durch den Wohnsektor, unterhalten uns mit den Be^ kassu und nähern uns dann unauffällig dem Sperrgebiet. Erfahrungsgemäß halten sich dort keine Ewigkeitsdiener auf. Niemand wird also bemerken, daß wir plötzlich verschwinden."
Sie verließen das Apartment und bewegten sich quer durch die Passagierabteilung. Hier und da wechselte Rhodan ein paar Worte mit den Bekassu, die ihnen begegneten. Den einen vom anderen zu unterscheiden war so gut wie unmöglich.
Lediglich dem Mausbiber war es möglich, gewisse Unterschiede bei den Gedankenmustern zu registrieren.
Nach einiger Zeit schlugen sie in einem parallel zum Hauptkorridor verlaufenden Nebengang die Richtung zum Heck ein.
Immer weniger Bekassu begegneten ihnen, doch kurz vor Erreichen der quer durch das Schiff gezogenen Sperrwand blieb der Mausbiber stehen und hielt seine Begleiter fest. „Moment mal, Freunde. Vor uns treibt sich ein Bekassu herum, und er denkt seltsame Gedanken. Eine einfache Natur, wie mir scheint, aber neugierig und voller Mißtrauen. Was hat der hier zu suchen?"
„Es ist nicht verboten", erinnerte ihn Rhodan. „Natürlich nicht! Trotzdem finde ich es merkwürdig, daß er sich hier befindet. Er ist doch gerade erst an Bord gekommen." Einen Augenblick schwieg er, und es sah so aus, als lausche er in sich hinein. „Er ist die Schwerelosigkeit nicht gewöhnt, weil es die auf seiner Welt nicht gibt."
„Begrüßen wir ihn an Bord", schlug Beodu vor.
Sie gingen weiter. Nur wenige Dutzend Meter von der Sperrzone entfernt kam ihnen der eresperte Bekassu
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